
Nachhilfe in Sachen Farbe
Die Augenbrauen betonen, spärliche Stellen ausgleichen oder den Bogen ein wenig verlängern – das geht auf verschiedene Arten, z. B. klassisch mit dem Augenbrauenstift. Früher war er nur in Grau, Braun oder Schwarz erhältlich, heute zum Glück auch in Blondtönen oder leicht rötlichen Nuancen. Aber bitte malen Sie keine einheitliche Linie, sondern setzen Sie feinste kurze Striche zwischen die Brauenhärchen, die Sie dann mit einem Spiralbürstchen in Form bringen. Ausdrucksvoller lassen sich die Brauen mit Brauenpuder betonen, ebenfalls in vielen Nuancen im Handel: den Puder mit einem leicht abgeschrägten festen Brauenpinsel auftragen, Brauen in Form bürsten. Besonders lange halten Augenbrauenmarker, die wie Filzstifte mit dünner Spitze aussehen. Sie werden auch mit der feinen Stricheltechnik aufgetragen, und die Farbe überlebt sogar einen Sprung in den Pool. Superschnell geht das Brauen-Styling mit Brauengel. Es ähnelt einer Mascara, ist in vielen Farbtönen und transparent erhältlich. Sie brauchen nur mit dem Bürstchen über die Brauen zu fahren – fertig. Für mehrere Wochen schön definierte Brauen erreichen Sie mit Wimpern- und Brauenfarbe. Sie wird mit einem Wattestäbchen aufgetragen und sofort oder nach wenigen Minuten wieder abgewaschen.
Erleuchtung für die Augen
Ein wacher, strahlender Blick – mit Augenbrauen-Yoga kein Problem. So geht’s: Atmen Sie vor der Übung aus und durch die Nase wieder ein. Fünf Sekunden anhalten und durch den ge öffneten Mund ausatmen. Legen Sie die Handballen unter die Augenbrauen und schieben Sie die Brauen mit sanftem Druck nach oben. Gleichzeitig wandert der Blick Richtung Brust. Ziehen Sie die Augenbrauen zusammen, als ob Sie die Stirn runzeln würden. Spannung und Atmung 10 Sekunden anhalten, dann langsam aus atmen und die Hände vom Gesicht nehmen. 3 x wiederholen. Die Übung der philippinischen Yogini Lourdes Julian Doplito-Cabuk kräftigt die Stirnmuskeln (das glättet die Zornesfalte) und die oberen Augenlidmuskeln.
Der ideale Brauenbogen
Das richtige Auf & Ab
Schmal oder üppig, eckig oder im hohen Bogen – tragen Sie, was Ihnen gefällt und zu Ihrem Gesicht passt. Als Ideal gilt eine sanfte Linie, die zu 2/3 ansteigt und zu 1/3 abfällt. Test: Zuerst einen Stift senkrecht an den Nasenflügel legen – der Anfang der Braue berührt den Stift. Dann den Stift von der Mitte der Oberlippe diagonal über die Iris schieben (geradeaus gucken!) – der Schnittpunkt mit der Braue markiert ihren höchsten Punkt. Drehen Sie den Stift bis zum äußeren Augenwinkel: Die Braue soll am Stift enden. Wichtig: Härchen nur an der Unterkante des Bogens wegzupfen (niemals von der Oberkante aus!) und zwischen den Brauen.
Der Wachstums-Turbo
Zu hell, zu schmal, zu unregelmäßig: Neue Brauengele mit Wachstumsfaktoren helfen spärlichen Brauen auf die Sprünge. Der Trick stammt aus der Medizin: Patienten, die Augentropfen mit einem bestimmten Inhaltsstoff verwendeten, berichteten oft, dass ihre Wimpern plötzlich deutlich länger, kräftiger und dunkler wuchsen. Diesen Effekt machen sich Kosmetikfirmen jetzt zunutze: mit dem Wirkstoff MDN (Methylamido- Dihydro- Noralfaprostal) in deutlich geringerer (und damit gut verträglicher) Dosis.
Sprechen ohne Worte
Wir können mit den Brauen sprechen! Dabei werden für einen Moment (etwa eine Sechzehntelsekunde) die Augenbrauen symmetrisch angehoben, oft verbunden mit einem Lächeln. Der Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt nennt das den Augengruß. Diese unbewusste, angeborene Geste wird von Saarbrücken bis Samoa verstanden – sogar in Kulturen, die sonst mit Körpersprache eher sparsam umgehen wie die Japaner. Das scheint auch einer der Gründe zu sein, warum uns ein Gesicht, in dem Augenbrauen und Wimpern fehlen, so stark irritiert.
Richtig angepasst
Von Hellblond zu Haselnuss: Eine neue Haarfarbe kann man sich heute binnen einer halben Stunde zulegen. Oft entlarven aber die Augenbrauen die Schummelei. US-Beauty-Expertin Bobbi Brown rät deshalb, die Brauenfarbe immer an die Haarfarbe an zupassen. Für Blonde empfiehlt die Make-up-Künstlerin Brauen in Aschblond oder einem hellen Grauton. Rothaarige sehen mit Brauen in Camel- Braun oder Aschblond um werfend aus. Zu Brünetten passen Brauen in warmen Brauntönen wie Mahagoni am besten. Grauhaarige Frauen sind mit Augenbrauen in einem leicht (!) blaustichigen Schieferton gut bedient. Und Schwarzhaarige nehmen am besten Dunkelbraun oder ein dunkles Grau. Aber bitte niemals Schwarz – das sieht fast immer zu hart und künstlich aus.
Formt der Zufall unsere Augenbrauen?
Zeig mir deine Brauen, und ich sage dir, wer du bist
Formt der Zufall unsere Augenbrauen? Nein, sagt der Arzt und Psychotherapeut Dr. Ruediger Dahlke in seinem Buch „Der Körper als Spiegel der Seele“ (Gräfe und Unzer, 208 S., 19,90 Euro). Laut Dahlke sprechen hochgewölbte Brauen für besonders sensible, leicht verletzbare Menschen, kurze Brauen deuten auf großes Selbstvertrauen hin, und eckige abgewinkelte Brauen seien oft bei erlebnishungrigen Menschen mit großer Vitalität zu finden. Besonders dünne Brauen würden darauf hindeuten, dass man den Bogen im Leben noch nicht ganz heraus habe und durchsetzungsfähiger werden solle. Personen mit extrem buschigen, dichten Augenbrauen seien einerseits kraftvoll und belastbar, verlieren aber leicht die Ordnung in ihrem eigenen Leben aus den Augen. Na, ob das alles so stimmt? Mal überlegen.
Alle Härchen fest im Griff
Bloß nicht billig: Gute Pinzetten haben zwar ihren Preis (ab 15 Euro), halten aber auch ewig und zupfen perfekt. Bewährt haben sich Modelle mit leicht abgeschrägten Kanten, federnder Spannung und präzisem Schliff. Mit so einer erwischen Sie einzelne und kürzeste Härchen und zupfen nicht zu viel auf einmal aus. Legen Sie erst einen feuchtheißen Waschlappen auf die Brauen, so öffnen sich die Poren, und die Prozedur schmerzt weniger. Für sehr Empfindliche: vorher für einige Sekunden ein Coolpack auf die Brauen drücken, das betäubt die Haut kurzzeitig lokal. Grundsätzlich immer in Wuchsrichtung zupfen.
Geschickt getrickst
Kahle Stellen oder Totalverlust der Brauen? Dagegen hilft ein gut gemachtes Permanent-Make-up. Statt dunkler Balken zeichnen seriöse Anbieter feinste Härchen und arbeiten mit farbtreuen Pigmenten, die nicht ins Rötliche umschlagen (ab 400 Euro). Preiswerter sind Echthaarbrauen zum Aufkleben. Sie wirken natürlich, halten mehrere Tage und überstehen sogar Duschen oder Schwimmen (ca. 60 Euro pro Paar, z. B. www.kopfpracht.de). Letzter Ausweg: eine Brauentransplantation. Der Arzt entnimmt Haare von der Kopfhaut, züchtet daraus feinste neue Härchen und setzt sie mit einer minimalinvasiven Technik ein (ab 2000 Euro).
Haare mit Hintergedanken
Wozu haben wir überhaupt Augenbrauen? Um die Augen schön zu umrahmen? Nicht nur – die Evolution hat weiter gedacht. Augenbrauen schützen das Auge einerseits vor intensiver Sonneneinstrahlung und verhindern, dass Schweiß oder Regen hineintropft. Auch die gebogene Form ergibt durchaus Sinn: So rinnen die Tropfen rechts und links am Auge vorbei.
Brauen-Styling mit Faden & Wachs
Für alle, die Zupfen lästig finden: Elegant und erstaunlich schmerzarm ist die orientalische Fadenmethode. Dabei werden über flüssige Haare mittels einer gezwirbelten Fadenschlaufe ausgezupft. Geht superschnell, erfasst auch feinste Härchen. Die Methode wird in einigen Kosmetikinstituten und von vielen türkischen Friseuren angeboten und kostet ca. 10 Euro. Ein heller, fast unsichtbarer Flaum über und unter den Brauen lässt sich mit speziellen Kaltwachs-Enthaarungsstreifen entfernen, z. B. „Kaltwachsstreifen Gesicht“ von Veet, ca. 7 Euro.