Hautpflege im Frühling: Darauf kommt es an

Hautpflege im Frühling

Die richtige Hautpflege nach dem kalten Winter ist wichtig! Die Haut ist strapaziert und wir brauchen die richtige Creme und die richtige Gesichtspflege, um die trockene Haut wieder aufzubauen. Lesen Sie hier mehr.

Hautpflege für den Frühling© PeopleImages/iStock
Hautpflege für den Frühling

Gesichtspflege und Kosmetik gehört für uns alle zum Alltag. Ob medizinische Hautpflege oder Bio-Creme, nach dem langen Winter müssen wir unsere trockene Haut wieder pflegen. Denn es ist nicht mehr zu übersehen: Wir sind wintermüde. Raue Haut an Armen und Beinen, dazu der fahle, oft unreine Teint, Trockenheitsfältchen um die Augen, spröde Lippen, vernachlässigte Füße ... Die lange kalte Jahreszeit wirkt wie eine enorme Durststrecke für unsere Haut. Im wahrsten Sinne des Wortes. Während wir draußen in der Kälte frieren, herrschen drinnen dank der Heizungsluft sommerliche Plusgrade – eine ziemliche Herausforderung, sogar für Nichtsensibelchen. Weil bei Kälte die Talgproduktion heruntergefahren wird, schwächelt der hauteigene Schutzmantel – jener feine Fett-Feuchtigkeits-Film auf der Haut, der ja mit den Jahren ohnehin immer dünner wird. Dadurch können Schad- und Reizstoffe leichter eindringen und Hautstress verursachen. Zudem geht bei trockener Heizungsluft viel mehr natürliche Feuchtigkeit verloren – das lässt uns älter aussehen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich bei Kälte die Gefäße zusammenziehen, um die Wärme im Körperinneren zu halten und die Versorgung unserer lebenswichtigen inneren Organe sicherzustellen. Das verschlechtert die Sauerstoff- sowie die Nährstoffversorgung und verlangsamt den gesamten Stoffwechsel. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Damit unsere angeschlagene Körperhülle den Jahreszeitenübergang in diesem Jahr möglichst entspannt erlebt und dann umso schöner strahlt, können wir schon jetzt damit beginnen, sie ganz sanft aus der winterlichen Schläfrigkeit zu wecken. Das stärkt sie, ohne sie aus der Balance zu bringen. Also dann: Tschüss, Winter. Bis zum nächsten Mal. Wir haben zu tun ...

Das Hirn „riecht“ mit

Kaum nehmen wir einen Duft wahr, weckt er auch schon unzählige Erinnerungen und Gefühle. Denn die 10–30 Millionen Riechzellen in unserer Nase, auf denen jeweils fünf bis zehn unterschiedliche Geruchsrezeptoren Platz finden, sind über den Riechnerv (Nervus olfactorius) direkt mit unserem Gehirn verbunden. Neroli, Myrrhe, Ysop, Rose, Geranium – was auch immer diese „Duft-Antennen“ erkennen, aktiviert, umgewandelt in elektrische Impulse, unsere emotionale Leitstelle, das sogenannte limbische System. Und nicht nur das: Denkorgan und Haut entwickeln sich beim Embryo aus den gleichen Zellen. Da überrascht es nicht, dass Forscher der Universität Bochum kürzlich in bestimmten Hautzellen ebenfalls diverse Duftrezeptoren fanden. Einer davon reagiert z. B. auf Sandelholz-Aroma und beschleunigt dann die Wundheilung.

„Eine Umarmung ist ein ideales Geschenk“, schrieb der deutsche Autor Hugo Ball (1886–1927). „Die Größe passt jedem, und niemand hat etwas dagegen, wenn man es weitergibt.“ Stimmt. Nimmt uns jemand in den Arm, schüttet der Körper sofort das „Kuschelhormon“ Oxytocin aus. Es senkt den Bludruck, beruhigt und lindert Stressfolgen. Und wenn wir allein sind? „Selbstberührung entspannt unseren Körper ebenfalls aktiv“, so Prof. Francis McGlone von der Universität Liverpool. Zeit zum Eincremen sollten wir uns also regelmäßig nehmen. Dafür eignen sich jetzt bestens fett- und feuchtigkeitsspendende Cremes und Öle, die den Hautfetten ähneln.

Frühjahrsputz

„Im Frühjahr wird die Talgproduktion angeregt“, so Hautärztin Dr. Patricia Ogilvie aus München, wissenschaftliche Beraterin der Marke Olaz. „Es entstehen häufiger Pickel, die mit Juckreiz und Hautrötungen einhergehen können.“ Darum sollte die Haut zweimal täglich von Schmutz, Talg- und Schweißresten gesäubert werden – mit abgestimmten Produkten, damit der Hydrolipidmantel nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Produkte mit Alkohol eignen sich nur für robuste, fettige Haut. Sanfter sind Gele und Waschcremes.

Statt Wasser-in-Öl-Rezepturen, die im Winter vor Kälte schützen, benötigt die Haut nun vorrangig Feuchtigkeit, also leichtere Öl-in-Wasser-Formeln. „Ist die Pflege zu fetthaltig, kann die Haut ölig wirken, da sie die Inhaltsstoffe nicht vollständig aufnimmt. Dann verlieren Produkte ihre Wirkung“, erklärt Dr. Ogilvie. Außerdem entstehen so auch schnell Pickelchen. Bei unreiner Haut rät die Dermatologin zu vitaminhaltiger Pflege: „Vitamin E z. B. beruhigt und bindet freie Radikale, die sie anfälliger für Unreinheiten machen.“ Generell gilt: „Gewöhnen Sie die Haut früh genug und behutsam an Frühling und Sonne, da die Erneuerungsprozesse in den tieferen Schichten bis zu zwei Monate brauchen.“

Jugend-Schützer

Jetzt gilt es, den Stoffwechsel der Haut zu unterstützen und ihr Gleichgewicht zu stärken – z. B. mit Antioxidantien. „Sie schützen die äußeren Hautschichten vor Schäden durch freie Radikale“, so Dr. Ogilvie. Häufig eingesetzt: die Vitamine A, C, E, grüner Tee oder Polyphenole. Ein echter Starkmacher ist Vitamin B3. „Um Hautton-Unregelmäßigkeiten zu mildern, gilt es in Kombination mit dem Peptid Matrixyl als besonders effektiv“, erläutert Dr. Ogilvie. Einen schnellen Glättungseffekt hat Hyaluronsäure. Geht es um langfristige Ergebnisse, leistet Resveratrol gute Dienste. Das Molekül aus der Weinrebe wirkt u. a. dem Abbau von Hautfasern entgegen. Gerät die Haut doch aus dem Lot, helfen Cremes und Seren, die sie beruhigen und die Hauttoleranz steigern.

Sanfter Auftritt

Ein guter Start für unsere Füße, die monatelang im „Wollsocken-Versteck“ lebten, ist eine Profi-Pediküre. Die vereinfacht die weitere Pflege: Regelmäßiges Peelen und Cremes mit hornhautreduzierenden Bestandteilen reichen aus. Auch den Händen haben Minusgrade in den letzten Monaten einiges abverlangt. Sie sind schlechter durchblutet, was sie schneller spröde werden lässt. Ideale Helfer sind Handcremes mit Lipiden und Feuchthaltefaktoren. Bewährt bei sehr rauen Händen: die Creme abends dick auftragen und über Nacht unter Baumwollhandschuhen einwirken lassen.

Rosige Zeiten

Wirkt der Teint fahl, liegt das meist an schlechter Durchblutung. Oft eine Folge von Stress, Schlafmangel oder zu viel Kaffee, aber es kann auch an der Kälte liegen. Wenn wir frieren, sinkt die Nährstoffversorgung der Haut, die Zellteilung verlangsamt sich. Hinzu kommt der winterliche Grauschleier aus abgestorbenen Hornschüppchen. Dr. Ogilvie empfiehlt hier „parfum- und farbstofffreies Peeling – das ist sanft und spendet pflegende Feuchtigkeit“. Aber Vorsicht! „Auf zu intensive Peelings im Gesicht sollten Sie verzichten, da sie die Haut lichtempfindlicher machen.“ Der Tipp der Expertin: „Gesichtsreinigungsbürsten, die gründlich Hautschüppchen entfernen und so den Talgabfluss optimieren.“
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