Die Schönheitskräfte der Rose

Die Schönheitskräfte der Rose

Auch wenn die Rosen im Garten längst verblüht sind, genießen können wir sie das ganze Jahr: ihren betörenden Duft in Cremes und Tonics ebenso wie das kostbare Rosenöl, das unsere Haut samtweich macht.

Rosen© iStockphoto
Rosen

Um die schöne Rose ranken sich viele Legenden. So soll schon der römische Kaiser Nero seine Gäste im Bade erfreut haben, indem er rote Rosen auf sie regnen ließ. Und Kleopatra hat mit der Blume aller Blumen ihre Liebhaber verführt, indem sie ihnen Teppiche aus den Blüten bereiten ließ. Bereits im Mittelalter wurde die sogenannte Apothekerrose in vielen Klostergärten als Heilpflanze kultiviert, um mit ihr Entzündungen, Hauterkrankungen und Menstruationsbeschwerden zu behandeln. Erst später entdeckte man ihre Schönheitskräfte (z. B. Pflegelinie „Essentielles“ von Vichy**).

Info

Pflegeprodukte mit Wildrosenöl gibt es sowohl in der Naturkosmetik als auch in der klassischen Kosmetik, z. B. von Weleda, Lavera, Kneipp, Guhl

Rosen können (fast) alles
In Rosen sollen mehr als 400 Ingredienzien stecken wie beispielsweise glättendes Geraniumöl, antibakteriell wirkendes Farnesol, Apfel- und Bernsteinsäure, doch längst nicht alle sind bis heute erforscht. „Ihr Wirkstoff-Cocktail ist regenerierend, feuchtigkeitsbindend, beruhigend und ausgleichend, aber auch stimulierend“, erklärt Sabine Kübler, Leiterin des Rosenmuseums in Bad Nauheim (rosenmuseum.com). Und die Blütenblätter sind reich an wertvollen Wachsen. Vor allem die Extrakte der „Schwarzen Rose“, die in Wirklichkeit tiefrot ist, sollen die Abwehr der Haut stärken und sie vor freien Radikalen schützen, auf dass sie lange taufrisch bleibt (z. B. „Hydra Life“ von Dior).

Es gibt mehr als 30 000 Rosenarten, aber nur knapp zehn, die für die Beauty- Industrie geeignet sind – wie die hundertblättrige „Rose centifolia“ (z. B. in der „Rosewater“-Serie von Crabtree & Evelyn*) oder die dreißigblättrige Damaszener Rose (z. B. im „Körperbalsam Rose“ von Dr. Hauschka, in der „Ligne Splendide“ von Annick Goutal*). „Die Rosen unterscheiden sich im Ölgehalt. Besonders viel enthält die Damaszener Rose, die in Bulgarien, Marokko oder der Türkei angebaut wird“, so Sabine Kübler. „Um ein Kilo Rosenöl zu gewinnen, benötigt man 4000 bis 5000 Kilo Blüten. Entsprechend teuer ist es: Das Kilo kostet etwa 8000 Euro und mehr.“ Die Blüten werden vor Sonnenaufgang geerntet und am selben Tag destilliert, d. h. mit Wasser erhitzt. Der Dampf löst die Duftmoleküle, das ätherische Öl setzt sich an der Oberfläche ab.

Rosen-Pflege zum Selbermachen

Rosenwasser erfrischt
Wenn nach der Destillation das Öl abgeschöpft wird, bleibt zart duftendes Rosenwasser zurück. Wegen seiner erfrischenden Wirkung steckt es in vielen Gesichtstonics (z. B. „Jale – mysthisches Rosenwasser“ von Tautropfen***, „Rosenwasser bio“ von Primavera). Rosenwasser gibt es auch in Apotheken.

„Ein Superstar der Naturkosmetik“
Wildrosenöl ist ein Allround-Genie, weiß Sabine Kästner, Naturkosmetik-Expertin bei Lavera.

Wie wird das Kernöl gewonnen?
Aus der Hagebutte, das ist die Frucht. Nur Wildrosen entwickeln Hagebutten, die viele Samen enthalten. Geerntet werden die Früchte per Hand von den Sträuchern. Das Öl wird dann durch Kaltpressung aus den Samen gewonnen. Wir verarbeiten es anschließend ohne Zusatz von Konservierungsstoffen.

Was macht Wildrosenöl so wertvoll für die Kosmetik?
Wildrosenöl ist einer der Superstars der Naturkosmetik. Es ist reich an zellschützenden Radikalfängern und Antioxidantien wie Vitamin A, C, E, Betacarotin und Flavonoiden. Durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren pflegt es intensiv und kann gut von der Haut aufgenommen werden. Der eher fruchtige Duft des Öls unterscheidet sich vom Duft der Rosenblüte erheblich.

Und für welchen Hauttyp ist Wildrosenöl besonders geeignet?
Für jeden Hauttyp, vor allem aber für trockene und reife Haut.

Gesichtsdampfbad mit Rosenöl
Danach sehen Sie superfrisch aus! Es kurbelt die Durchblutung an und reinigt zugleich die Poren: 2 bis 3 Tropfen ätherisches Rosenöl in eine Schüssel mit heißem Wasser geben (bitte nicht bei erweiterten Äderchen anwenden!) und unter einem Handtuch die stimulierenden Dämpfe ca. fünf Minuten einwirken lassen.

Rosenblütenbad
Eintauchen und noch mal in den Süden verduften. 5 Tropfen ätherisches Rosenblütenöl mit 3 bis 4 Esslöffeln süsser Sahne oder Honig mischen und ins Badewasser geben. Fürs Luxusgefühl noch ein paar einzelne Blütenblätter obendrauf streuen. Bitte darauf achten: Rosenöl sollte zu 100 Prozent naturrein sein.

Rosenwasser-Kompressen
Die machen Ihnen schöne Augen. Denn sie beruhigen und sind zugleich der Regenerations-Kick nach Computer-Marathons. Dafür zwei Wattepads in Rosenwasser tauchen, sanft ausdrücken und fünf Minuten auf die geschlossenen Lider legen.

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