Bessere Haut über Nacht

Bessere Haut über Nacht

Es ist faszinierend, was unser Körper im Schlaf leistet: Er repariert Hautschäden, glättet Falten, lässt Haare wachsen. Auf seiner Reise durch die Nacht können Sie ihn mit gezielter Pflege unterstützen.

Tipps für die Nachtpflege© CentralITAlliance/iStock
Tipps für die Nachtpflege

Zur Ruhe kommen nach einem langen hektischen Tag - da braucht es meist eine Weile, bis das Gedankenkarussell, das sich so eifrig gedreht hat, langsamer wird. wir haben für Sie zusammengestellt, was Ihr Körper in den Phasen zwischen Bettschwere und Weckerklingeln braucht und wie Sie ihn bei der Regeneration unterstützen können. Beim Entschleunigen am Abend helfen zum Beispiel ein Lavendelbad, ein beruhigender Tee mit Melisse und Brennnessel oder Duftkerzen mit Kamillearoma. Sport am Abend dient leider nur dann als Einschlafhilfe, wenn Sie sich bis zu sechs Stunden vor dem Zubettgehen auspowern – sonst macht er wach.

22.00 Uhr Bettreif!

Irgendwann um diese Zeit werden wir unweigerlich müde. Verantwortlich dafür ist unsere innere Uhr, die aus zwei stecknadelkopfgroßen Neuronenbündeln besteht und im Gehirn dort sitzt, wo sich die Sehnerven kreuzen. Sie reagiert auf Licht und sorgt dafür, dass wir bei Dunkelheit schläfrig werden und ins Bett fallen möchten. Bevor Ihnen die Augen zufallen, können Sie aber noch viel dafür tun, dass Sie am nächsten Morgen mit einem frischen Teint aufwachen. Beispielsweise das Gesicht gründlich reinigen! Denn nachts erholt sich die Haut, die Zellen regenerieren sich, und Reste von Make-up oder der Staub des Tages behindern sie dabei. Sie versperren auch den Wirkstoffen der immer ausgeklügelteren Nachtcremes ihren Weg in die tieferen Hautschichten, wo sie das körpereigene Reparaturprogramm unterstützen.

23.04 Uhr Deutschland geht schlafen

Zu dieser Uhrzeit schalten wir hierzulande das Licht aus – und sofern wir gleich einschlafen, kommen wir schon etwa 20 Minuten später in die erste Tiefschlafphase. Jetzt schüttet die Hirnanhangdrüse ein Wachstumshormon aus, das die körpereigenen Regenerationsprozesse anstößt. Das Immunsystem erzeugt Abwehrzellen, Sonnenschäden werden repariert, die Haut erneuert sich, Haare wachsen. Auch der Teint genießt das nächtliche Nichtstun: „Durch die entspannten Gesichtszüge während des Schlafes weiten sich die Gefäße und die Haut wird besser durchblutet – so wirkt sie nach dem Aufstehen sichtbar erholt“, erklärt Professor Dr. Jürgen Zulley, Schlafforscher an der Universität Regensburg.

00.00 Uhr Auch die Zellen schlummern

Jüngste Studien ergaben, dass die Zellenergie nachts sinkt und die Regeneration um Mitternacht ihren Tiefpunkt erreicht. Dem wirken neue Cremes entgegen, indem sie das Adenosin-Triphosphat (ATP) der Zellen anregen und das Energielevel konstant halten. Ebenfalls auf den niedrigsten Stand kommt jetzt die Talgproduktion – daher dürfen Nachtcremes gerade bei trockener Haut gern reichhaltiger sein und ungesättigte, essenzielle Fettsäuren enthalten.

01.00 Dornröschenschlaf für den Stoffwechsel

Die Durchblutung der Haut erreicht ihr Maximum. Je mehr Feuchtigkeit jetzt für Regenerationsprozesse zur Verfügung steht, desto besser. Ansonsten schaltet der Körper einen Gang zurück: Die Temperatur sinkt um etwa ein halbes Grad und der Stoffwechsel verlangsamt sich. Wissenschaftler vermuten, dass so die Neuentstehung freier Radikale unterbunden wird – die aggressiven, Hautalterung beschleunigenden Moleküle entstehen tagsüber nämlich nicht nur durch Umwelteinflüsse wie UV-Licht, sondern auch durch normale Stoffwechselprozesse. Vorhandene Radikale macht der Körper unschädlich, indem er sie mit Eiweiß umhüllt.

04.00 Uhr Zurück in den Tagesmodus

Jetzt verlangsamt sich die Zellteilung, die Haut schaltet wieder um in den Wachbetrieb. Nach Aufstehen ist uns aber trotzdem noch nicht zumute: 98 Prozent der Menschen schlafen um diese Uhrzeit. Schichtarbeitern, die das nicht können, unterlaufen zu der Zeit die meisten Fehler und Autofahrern passieren am ehesten Unfälle. Erst gegen 06:18 Uhr, der durchschnittlichen Aufstehzeit der Deutschen, sprechen Wissenschaftler von der sogenannten Hypnopompie, dem Ausgang des Schlafes: In der kurzen Zeit zwischen Schlafen und Erwachen sind unsere Emotionen bereits sehr aktiv, während unser Verstand noch etwas weiterschlummert – deshalb ist dies häufig der Moment des Tages, in dem wir unsere Gefühle am deutlichsten wahrnehmen und uns an unsere Träume erinnern. Für einen guten Start in den Tag sorgt nun der Blick in den Spiegel: Die Haut wird sich für den Schönheitsschlaf und die Pflegeunterstützung mit einem strahlenden Aussehen bedanken.

Tipps für die Nachtpflege© CentralITAlliance/iStock
Tipps für die Nachtpflege

Vital: Braucht wirklich jede Frau eine Nachtcreme?

Dr. Patricia Ogilvie: Sie tut zumindest jeder Frau gut: Bei uns allen laufen nachts wichtige Regenerationsprozesse ab, die wir mit speziellen Wirkstoffen unterstützen können. Dazu kommt, dass diese jetzt besonders leicht von der Haut aufgenommen werden, da ihre Feuchtigkeitsbarriere im Schlaf durchlässiger ist.

Wie wähle ich die richtige Pflege für meine Haut aus?

Wichtig sind das Alter und der Hauttyp: Bei trockener Haut ist zum Beispiel eine reichhaltige Nachtcreme entscheidend – und in den 20ern kann man auf straffende Wirkstoffe eher verzichten als in den 50ern.

Und was braucht fettige Haut für Nachtpflege?

Ich rate dazu, eine leichte Cremetextur zu benutzen, so wird die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, aber nicht noch zusätzlich gefettet.

Müssen Tages- und Nachtpflege aus einer Serie sein?

Systempflege ergibt auf alle Fälle Sinn, da die Wirkstoffe in Pflegelinien optimal aufeinander abgestimmt sind. Das vermeidet Unverträglichkeiten und die Wirkprinzipien ergänzen sich.

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