
Wildfleisch kommt nur selten auf unseren Tisch: Durchschnittlich 400 Gramm isst jeder von uns im Jahr – hundertmal weniger als Schweinefleisch. Vor allem Rehwild, Wildschwein, Rot-, Damwild, Hase und Kaninchen werden aber immer beliebter. Bereits 60 Prozent des Fleischs stammt aus dem Ausland. Die Natürlichkeit macht Wild so besonders: Es lebt artgerecht in seiner angestammten Umgebung und sucht sich im Wald sein Futter. Kein Wunder, dass Wildfleisch besonders gesund ist: Durch die Futtervielfalt enthält es mehr gesundes Fett. Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Fettanteil der Feldhasen ist fast so hoch wie beim Lachs. Zudem ist Wild besser verdaulich.
Wichtig: die Hygiene. Im Wald erlegt und ausgeweidet, muss das Fleisch wilder Tiere schnell gekühlt und immer gut durchgegart werden (80 Grad Kerntemperatur). Also: keine medium gebratenen Steaks und kein Carpaccio! Jäger müssen strenge Hygienevorschriften befolgen. Und: Wildschweine werden generell auf Wurmbefall (Trichinosen) untersucht. Radioaktivität: Nur Wild mit weniger als 600 Becquerel pro Kilo darf verkauft werden. Im Allgemeinen liegen die Werte heute unter 100 Becquerel pro Kilo.
Frisches Wildbret für Nichtjäger
Wer keinen Jäger kennt und kein Forstamt in der Nähe hat, bekommt auch bei Wildhändlern oder Metzgern sehr gute Qualität. Vor allem jetzt zur Jagdsaison: Rehwild, Rotwild, Wildschwein, Hase, Kaninchen und Wildente werden im Dezember in heimischen Wäldern erlegt. Der Deutsche Jagdschutz Verband nennt im Internet Wildbret-Anbieter in ganz Deutschland: jagd-online.de/unserservice/linkliste, Stichwort „Wildbret“.

Soul-Food für kalte Tage mit Folsäure für das Zellwachstum.
Für 4 Personen:
800 g Wildschweinfleisch aus der Schulter
2 EL Pflanzenöl
10 Schalotten
2 Karotten
1 Stück Sellerie (ca. 100 g)
1 Knoblauchzehe
1 EL Tomatenmark
1 TL Mehl
Jodsalz
Pfeffer aus der Mühle
300 ml Rotwein
1 Lorbeerblatt
5 Wacholderbeeren
1 Stück unbehandelte Zitronenschale
1 Zweig Thymian
1 Zweig Rosmarin
0,5 l Wildfond
100 g Backpflaumen
200 g Mehl
3 Eigelb,
4 Eier,
1 EL Butter
1. Fleisch in ca. 3 cm große Würfel schneiden. Pflanzenöl in einem breiten flachen Topf erhitzen. Fleisch scharf anbraten (ggf. portionsweise), aus dem Topf nehmen. Schalotten, Karotten und Sellerie schälen, würfeln und im Topf anbraten. Knoblauch schälen, in feine Scheiben schneiden und mit Tomatenmark dazugeben. Mehl über das Gemüse stäuben und ca. 1 Minute rösten. Fleisch zurück in den Topf geben, mit Salz und Pfeffer würzen. Rotwein langsam aufgießen. Lorbeerblatt, zerstoßenen Wacholder, Zitronenschale, Thymian und Rosmarin hinzufügen und aufkochen.
2. Backofen auf 180 Grad (Umluft: 160 / Gas: Stufe 2) vorheizen. 15 Minuten in den Ofen schieben. Wildfond und Backpflaumen hinzufügen. Ca. 30 Minuten weiterschmoren, bis das Fleisch weich ist.
3. Mehl und 1/2 TL Salz in eine Schüssel geben. Eine Mulde in die Mitte drücken. Eigelb und Eier hineingeben. Mit dem Knethaken zu einem homogenen Teig verarbeiten, der Blasen wirft. Mit einem Tuch bedeckt 30 Minuten ruhen lassen. Reichlich Salzwasser aufkochen. Den Teig mit einem Spätzlehobel oder einerpresse nach und nach ins kochende Wasser geben. Fertige Spätzle mit Schaumlöffel von der Oberfläche nehmen, in kaltem Salzwasser abschrecken. Abtropfen. Vor dem Servieren auf einem gebutterten Backblech verteilen und mit Alufolie bedeckt und im noch heißen Backofen bei 180 Grad erwärmen.
ca. 30 Minuten (ohne Marinierzeit) - pro Person: 858 kcal; E 77 g, F 30 g, KH 57 g; Cholesterin: 610 mg