
Urlaub während Corona: Das sollten Reisende jetzt wissen
Die am 15. Juni aufgehobene Reisewarnung für Mitgliedstaaten der EU, Großbritannien, die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein wurde aufgrund der aktuell steigenden Infektionszahlen für gewisse Gebiete, etwa den Großteil von Spanien, schon wieder zurückgenommen. Die Voraussetzung für eine testfreie Urlaubsreise ist nämlich ein stabiles oder sinkendes Infektionsgeschehen sowie keine Einreiseverbote der Zielländer und keine dortigen Ausgangssperren.
Wie gefährlich ist also das Reisen momentan – vor allem angesichts der aktuell steigenden Infektionszahlen? Was Reisende jetzt über Infektionsrisiken und Riesehygiene wissen sollten.
Infektionsrisiko im Urlaub
Ansteckungsgefahr in der Ferienanlange
Die Angst, sich über Oberflächen in einer Ferienwohnung oder einem Hotelzimmer durch einen eventuell infizierten Vorgast mit Covid-19 zu anzustecken, gehe laut Doc Esser gegen Null. „Das Übertragungsrisiko ist sehr gering, wenn die normalen Hygienebedingungen eingehalten werden.“ Sich über eine Schmierinfektion anzustecken ist prinzipiell sehr unwahrscheinlich. Noch immer gibt es keinen Nachweis, dass man sich über Gegenstände infizieren kann. Das Coronavirus ist laut Doc Esser zwar 6 bis 8 Tage nachweisbar, „momentan wird aber davon ausgegangen, dass es bereits nach wenigen Stunden nicht mehr infektiös ist“.
Bahn, Flugzeug oder Auto? Die An- und Abreise während Corona
Was ist das sicherste Verkehrsmittel, um während Corona zu verreisen? Während man im Auto unter sich bleibt, muss man das Bahnabteil und das Flugzeug mit vielen fremden Menschen teilen.
Wer mit dem Auto reist, sollte allerdings ganz sicher sein, dass die Mitfahrer Corona-frei sind. Denn in diesem kleinen, geschlossenen Raum ist eine Ansteckung im Fall der Fälle wahrscheinlich.
Besser ausgerüstet: Das Flugzeug und die Bahn. Laut Doc Esser haben professionelle Klimaanlagen einen guten Effekt auf die Luftqualität. Bei einer Klimaanlage mit Frischluftzufuhr wird die Raumluft gleichmäßig verdünnt, sodass eventuelle Aerosole und Tröpfchen so verteilt werden, dass die Viruslast so gut wie ungefährlich wird. Zudem gibt es meist einen Abzug, der die alte Luft rauszieht. Wer also auf ausreichend Abstand achtet und die Hygienemaßnahmen einhält, muss sich im Flugzeug und in der Bahn wenig Sorgen um eine Ansteckung machen.
Verreisen für Risikopatienten gefährlich
Menschen, die aufgrund ihres Alters oder Vorerkrankungen zur Risikopatientengruppe zählen, sollten sich laut Doc Esser generell sehr vorsichtig verhalten. Von einem Urlaub ins Ausland rät er hier eher ab.
Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, auf einen Covid-19-Erkrankten zu treffen und sich anzustecken verhältnismäßig niedrig – dennoch geben steigende Infektionszahlen Grund zur Sorge. Außerdem resultieren im Fall der Fälle daraus häufig Masseninfektionen. So ein Superspreader Event kann natürlich auch in Ferienanlagen auftreten.
Die Sorge vor einer Ansteckung im Ausland ist also nicht ganz unberechtigt. Gefährdete Personen sollten deshalb gut überlegen, ob sie in diesem Jahr ins Ausland reisen möchten.
Fazit: „Jeder Gesunde kann und darf in Länder mit beständigen Zahlen innerhalb von Europa verreisen“, schätzt Doc Esser die Lage ein. Wichtig ist aber, sich die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes einzuprägen. Seien Sie sich der steigenden Infektionsraten bewusst – es könnten sich selbst während des Aufenthaltes im Ausland grundlegende Sicherheitsbestimmungen verändern, sodass nach der Rückkehr eventuell ein verpflichtender Test gegebenenfalls mit einer zweiwöchigen Quarantäne anschließt. Dieses Risiko gehen Sie ein, wenn Sie momentan verreisen.
Informieren Sie sich vor der Reise unbedingt über die Lage der dortigen Deutschen Botschaft und die Gesundheitsversorgung im jeweiligen Land. Halten Sie auch im Urlaub Abstand, wo immer es geht und halten Sie die Hygienemaßnahmen gewissenhaft ein.