
Montag, 03.08.2020: Inkrafttreten der Testpflicht für Urlaubsrückkehrer
Die Corona-Fallzahlen steigen wieder – der Grund: Das Virus wird durch Urlauber aus anderen Ländern gehäuft wieder eingeschleppt. Die diskutierte Testpflicht für alle Urlauber, die aus nach RKI definierten Risikogebieten zurückkehren, soll laut Gesundheitsminister Jens Spahn nun noch diese Woche umgesetzt werden. Bisher gebe es schon erste Entwürfe, wie er dem ARD-Morgenmagazin gegenüber bereits verkündet hat.
Da die Tests an Flughäfen und Bahnhöfen sofort bei Ankunft der Rückkehrer durchgeführt werden müssen, ist nun eine schnelle und gute Organisation der Länder gefragt. Bis zur Umsetzung der Testpflicht im Laufe dieser Woche gilt weiterhin die Quarantäne-Pflicht für alle Einreisenden aus Corona-Risikogebieten.
Welche Länder momentan aufgrund der aktuellen Corona-Situation offiziell als Risikogebiet eingestuft werden, können Sie hier nachlesen.
Freitag: 3.7.2020: Remdesivir erhält Zulassung in Europa
Der Wirkstoff Remdesivir wird in Europa unter Auflagen zur Behandlung von schweren Covid-19-Fällen zugelassen. Das gab die EU-Kommission bekannt. Schon jetzt hat sich die USA nach eigener Aussage die gesamte Produktionsmenge des Medikaments gesichert. Die EU pocht jedoch auch die Lieferung der bestellten Menge. Deutschland hat bereits Vorräte des Wirkstoffs angelegt.
Wirkstoff kann Covid-19-Verläufe mildern
Mittwoch, 24.06.2020: Virologe Drosten warnt vor zweiter Welle
Nach den Coronavirusausbrüchen in Göttingen und bei Tönnies in Gütersloh befürchtet Virologe Christian Drosten, dass sich das Virus unbemerkt in der Bevölkerung weiterhin ausbreitet. "Die Verbreitung über die jetzt betroffenen Regionen hinaus zu verhindern, sei jetzt das Entscheidende", sagte Drosten in der NDR-Podcastfolge am Dienstag. Aus der Sicht des Virologen ist deshalb jetzt schon große Vorsicht geboten, damit es nicht zu einer zweiten Coronawelle kommt. Dabei verwies er auf die Lage in den Südstaaten der USA, wo sich trotz hoher Umgebungstemperaturen eine "furchtbare Situation" entwickle. Dort sei zu früh gelockert worden, da die Wissenschaftler zu Beginn der Pandemie hofften, dass der Sommer und die höheren Temperaturen die Ausbreitung des Virus verlangsamen könnten.
"Alle Alarmsensoren anschalten"
Mittwoch, 17.06.2020: Medikament erfolgreich gegen schwere Covid-19-Fälle getestet
Forscher der britischen Oxford Universität haben in einer Studie das Medikament Dexamethason an schweren Covid-19-Fällen getestet – mit Erfolg! Die Sterblichkeit konnte mithilfe des Medikaments gesenkt werden. Bei dem Medikament handelt es sich um ein entzündungshemmendes, künstlichen Glucocorticoid (Nebennierenrindenhormon), welches schon gegen Entzündungen, allergische Reaktionen und Atemwegserkrankungen zum Einsatz kommt.
Sterblichkeit um ein Drittel verringert
Freitag, 05.06.2020: Kanzlerin betont Notwendigkeit der Corona-Regelungen
„Ich werde unruhig, wenn zum Beispiel Menschen glauben, wir brauchen die Abstandsmaßnahmen nicht mehr. Die brauchen wir." Dies stellte die Kanzlerin am Donnerstagabend in der TV-Sendung „Was nun?" des ZDF klar.
Trotz Lockerungen sind die Hygiene- und Abstandsmaßnahmen bis auf weiteres unbedingt ernst zu nehmen und dringend einzuhalten. Dazu zählt auch das Tragen der Schutzmasken – vor allem in Situationen, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. „Das wird so bleiben, so lange wir keinen Impfstoff haben und kein Medikament haben“, betonte Merkel.
Bis die Forschung soweit ist, könne es noch dauern. Zwar sind Experten im Hinblick auf die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes zuversichtlich, dennoch braucht eine verlässliche und seriöse Lösung Zeit. „Uns sagen alle Experten, unter einem Jahr bis 18 Monaten ist nichts zu machen,“ so Merkel.
Mittwoch, 03.06.2020: Reisen innerhalb von Europa
Aufhebung der Reisewarnung für 31 Staaten
Aufgrund der Corona-Pandemie gilt seit März eine weltweite Reisewarnung für touristische Urlaube. Nach schrittweisen Lockerungen sollen ab dem 15. Juni nun auch die bisherigen Reisewarnungen weichen.
Reisehinweise statt Reisewarnungen
Für 31 europäische Staaten wurde die bisherige Reisewarnung aufgehoben und durch individuelle Reisehinweise ersetzt. Damit macht die Bundesregierung das Reisen innerhalb Europas noch vor den Sommerferien wieder möglich. Voraussetzung: Die Entwicklung der Corona-Pandemie bleibt weiterhin auf einem zulässigen Level.
Dennoch warnt Maas vor Euphorie und Unvorsichtigkeit: „Reisewarnungen sind keine Reiseverbote und Reisehinweise sind keine Reiseeinladungen“.
Ab dem 15. Juni werden zu jedem der europäischen Länder alle verfügbaren Informationen aufgelistet und bei Bedarf aktualisiert. Das aktuelle Infektionsgeschehen wird dabei im Auge behalten und gegebenenfalls darauf reagiert.
In welche Länder darf man reisen?
Zu den Ländern, für die die Reisewarnung aufgehoben werden soll zählen neben den 26 Partnerländern Deutschlands in der EU auch Großbritannien, Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein.
Dienstag, 2. Juni 2020: Ende der telefonischen Krankschreibungen
Seit gestern, dem 1. Juni 2020, soll es keine telefonischen Krankschreibungen mehr geben. Um Ansteckungen zu vermeiden, war in den letzten Wochen die Ausnahmeregelung in Kraft, Krankschreibungen für leichte Atemwegsbeschwerden von seinem Hausarzt per Telefon zu erhalten.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die bestehende Sonderregelung für die telefonische Krankschreibung (AU) bei Atemwegserkrankungen in der Corona-Krise über den Mai hinaus nicht verlängert, wodurch sie ab Juni ihre Gültigkeit verliert. Von nun an müssen sich Patienten wieder auf dem regulären Weg durch einen Besuch bei ihrem Hausarzt krankschreiben lassen.
Freitag, 29. Mai 2020: Drosten sieht Möglichkeit, dass zweite Corona-Welle ausbleibt
Werden wir doch nicht von einer zweiten Corona-Welle überrollt? In seiner neuesten Podcast-Folge zieht Virologe Christian Drosten die Möglichkeit in Betracht, dass die Pandemie in Deutschland weiterhin so beherrschbar sein könne, dass wir bis zum Herbst und Winter "ohne eine tödliche neue zweite Welle" durchkommen könnten.
Und auch im Gespräch mit dem Spiegel zeigt sich der Wissenschaftler der Berliner Charité optimistischer als noch zuletzt: "Vielleicht entgehen wir einem zweiten Shutdown."
Dafür sei es wichtig, das Umfeld sogenannter "Superspreader" – Infizierte, die andere Menschen in überdurchschnittlicher Zahl anstecken – rechtzeitig zu isolieren. Wer Kontakt mit einem "Superspreader" hatte, solle infolge isoliert werden, unabhängig von seinem Testergebnis. Man folge damit dem Beispiel von Japan, wo "Cluster (...) sofort identifiziert und isoliert werden."
Donnerstag, 28. Mai 2020: Erhöhtes Sterblichkeitsrisiko durch Fettleibigkeit
Was erste Datenauswertungen bereits nahelegten, bestätigt sich nun mit einer neuen britischen Studie: Wer an Fettleibigkeit leidet, läuft eher Gefahr, bei einer Covid-19-Erkrankung einen tödlichen Verlauf zu nehmen.
Britische Forscher werteten seit Januar 2020 die Daten von 20.000 Krankenhauspatienten aus England, Wales und Schottland aus. Das Ergebnis ihrer Kohortenstudie untermauert bisherige Annahmen, Fettleibigkeit (ab einem BMI von 30) sei eine Hauptursache dafür, dass eine Covid-19-Erkrankung einen schweren bis tödlichen Verlauf nehmen könne. Auch ein höheres Alter, männliches Geschlecht und Vorerkrankungen – etwa eine chronische Herzerkrankung – werden als Faktoren für eine erhöhte Sterblichkeit gewertet (hier geht es zur englischsprachigen Studie).
Freitag, 22.05.2020: Katzen können sich mit Covid-19 infizieren
Wissenschaftler der University of Wisconsin School of Veterinary Medicine fanden bei einem Experiment heraus, dass Katzen sich mit dem Coronavirus infizieren und auch weitergeben können – jedoch ohne Symptome zu zeigen. Die Studienergebnisse wurden im englischsprachigen Fachblatt New England Journal of Medicine" veröffentlicht.
Katzen können Überträger sein
Risiko höher die Katze zu infizieren als anders herum
Keith Poulsen, Direktor des Veterinary Diagnostic Laboratory of Wisconsin, schätzt jedoch das Risiko um ein Vielfaches höher ein, dass Katzen durch ihre Halter infiziert werden als umgekehrt. Laut ihm sei es ungefährlich, mit Katzen zu spielen, solange man sich selbst nicht mit dem Coronavirus infiziert hat.
Dienstag, 19.05.2020: Coronavirus: Wo das Infektionsrisiko am größten ist
Ohne Schutzmaßnahmen steckte in der Anfangszeit der Pandemie jeder Coronainfizierte im Durchschnitt zwei bis drei Personen an. Da es sich nur um einen Durchschnittswert handelt, ist das Risiko, das Virus weiterzugeben, in verschiedenen Situationen unterschiedlich groß. Entscheidend ist die Viruslast, mit der eine Person in Berührung kommt. Forscher untersuchen dafür nun Situationen, um zu verstehen, in welchen Momenten besondere Vorsicht geboten ist.
Erhöhte Infektionsrisiken
- im eigenen Haushalt
- bei Zusammentreffen von Familien und Familienfeierlichkeiten
- in Transport- und Verkehrsmitteln
- in geschlossenen Räumen ohne Luftzirkulation und Austausch
Montag, 18.05.2020: Erneuter Coronavirus-Ausbruch in deutschem Schlachthof
Am Sonntag teilte der Gesundheitsdienst des Landkreises Osnabrück mit, dass in einem Schlachthof im niedersächsischen Dissen 92 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Produktion im Schlachthof ruht und die Infizierten und ihre Kontaktpersonen befinden sind in Quarantäne. Dadurch soll verhindert werden, dass Kontaktpersonen in andern Betrieben der Fleischindustrie eingesetzt werden und dort möglicherweise das Virus verbreiten.
Die Landkreise Gütersloh, Steinfurt, Wesel und Vechta wurden ebenfalls über die Infektionen informiert, da 30 der positiv Getesteten dort wohnten.
Bundesregierung will über Zustände beraten
Freitag, 15.05.2020: Telefonische Krankschreibung nur noch bis Ende Mai
Arbeitnehmer können sich noch bis Ende Mai nach Rücksprache mit dem Arzt telefonisch krankschreiben lassen. Ab dem 1. Juni wird diese Sonderregelung wieder rückgängig gemacht, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen gestern einstimmig beschloss.
Aufgrund der aktuellen positiven Einschätzung der Gefährdungslage, wodurch vermehrt Lockerungen zustande kamen, wird die Sonderregelung nun abgeschafft. Bis zum 31. Mai ist es aber noch möglich, sich wegen leichter Atemwegserkrankungen oder Erkältungssymptomen sieben Tage telefonisch krankschreiben zu lassen.
Ansteckungsgefahr in Praxen reduzieren
Sollte sich die Infektionsrate wieder erhöhen, könnte auch kurzfristig eine neue Sonderregelung beschlossen werden.
Dienstag, 12.05.2020: Übergewicht erhöht Risiko, an Covid-19 zu sterben
Laut Robert-Koch-Institut gehören Menschen, die älter als 65 Jahre und mit z. B. Krebs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Erkrankungen des Atmungssystems vorbelastet sind, zu den Risikopatienten. Forscher aus den USA, Großbritannien und Frankreich haben nun herausgefunden, dass Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 bis 40 viermal so gefährdet sind, mit einer Covid-19-Infektion ins Krankenhaus zu kommen wie Normalgewichtige (BMI von 18,5 bis 24,9). Ein noch höherer BMI erhöht die Wahrscheinlichkeit sogar um das Sechsfache.
Wie beeinflusst Übergewicht den Krankheitsverlauf?
Montag, 11.05.2020: Steigender R-Wert und sinkende Neuinfektionen: Wie passt das zusammen?
Laut Robert-Koch-Institut hat die Reproduktionszahl zum zweiten Mal in Folge den kritischen Wert von 1,0 überschritten. Lag der R-Wert am Samstag noch bei 1,1, stieg er jetzt auf 1,13, trotz sinkender Neuinfektionen. Somit steckt statistisch gesehen jeder Infizierte mehr als eine weitere Person an. Das RKI betont jedoch regelmäßig, wie wichtig ein R-Wert unter 1,0 ist, um die Pandemie abflauen zu lassen.
R-Wert gibt nicht aktuelle Situtation wieder
Freitag, 08.05.2020: Forscher entdecken Corona-Antikörper in Lama
Wissenschaftler aus Belgien und Texas konnten bei Lama "Winter" Antikörper gegen das Coronavirus ausfindig machen. Das heute vier Jahre alte Lama, welches mit etwa 130 anderen Lamas auf einem Bauernhof in Belgien lebt, wurde Anfang des Jahres untersucht und konnte bereits SARS- und MERS-Viren abwehren. Die Forscher prüften daraufhin auch, ob es bei Coronaviren auch funktioniert. Mit Erfolg!
Die Forscher hoffen nun, dass ihre Entdeckung bei der Erforschung von Medikamenten gegen das Coronavirus helfen kann. Zunächst sollen die Lama-Antikörper bei Hamstern und Affen getestet werden. Erst danach sollen Tests an Menschen folgen.
Antikörper-Therapie wirkt sofort
Quelle: Cell
Donnerstag, 07.05.2020: Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt wieder
Nachdem die Bundesregierung gestern erweiterte Lockerungspläne beschlossen hat, soll die Zahl der Neuinfektionen nun unter 50 pro 100.000 Einwohner gehalten werden. Lag die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland in den letzten fünf Tagen bei unter 1000, ist sie laut Robert-Koch-Institut (RKI) jedoch wieder gestiegen – und zwar um 1.284 auf 166.091 (Stand: 7.5.2020).
Die gute Nachricht: Die Zahl der Coronafälle liegt im Vergleich zum letzten Donnerstag niedriger. Der Grund dafür ist, dass über das Wochenende das RKI einen Meldeverzug verzeichnet, weshalb die Zahl der Infizierten im Laufe der Woche ansteigt.
Reproduktionsrate sinkt
Mittwoch, 06.05.2020: Virologe Kekulé hält die Lockerungspläne für "brandgefährlich"
Die Bundesregierung will heute den Ländern Lockerungen der Corona-Maßnahmen vorschlagen. Es soll um Schulen, Geschäfte, Gastronomie, Kinderbetreuung, Tourismus, den Gesundheits- und Kulturbereich, Breitensport, Großveranstaltungen und Profifußball gehen. Die Lockerungen sollen dabei nach Regionen erstellt werden. Sollte die Zahl der Neuinfektionen in einem Landkreis innerhalb einer Woche 50 Fälle pro 100.000 Einwohner übersteigen, könnten Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden.
Kekulé kritisiert die Lockerungen scharf
Dienstag, 05.05.2020: Vitamin-D-Mangel erhöht Risiko am Coronavirus zu sterben
Indonesische Forscher der Kliniken RSUD Kabupaten Sukamara, Kec. Sukamara, Kabutpaten Sukamara und Kalimantan Tengah haben bei 780 Patienten, die schwere Krankheitsverläufe des Coronvirus aufwiesen, neben weiteren Faktoren auch ihren Vitamin-D-Spiegel analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass ein geringer Vitamin-D-Spiegel das Sterberisiko bei einer Covid-19-Erkrankung erhöht. Ziel der Studie war es, Mortalitätsmuster und die damit verbundenden Faktoren zu bestimmen, weshalb die Forscher vor allem Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, den Vitamin-D-Spiegel und den Krankheitsverlauf dokumentierten.
Auswertung legt Daten offen
Donnerstag, 30.04.2020: Forscher testen erstmals erfolgreich Impfstoff gegen das Coronavirus
Zahlreiche Wissenschaflter arbeiten weltweit an einem möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus. Ein Forscherteam aus China konnte mit einem sogenannten Totimpfstoff nun erste Erfolge im Kampf gegen das Virus zeigen. Der Impfstoff beinhaltet abgetötete Krankheitserreger oder Bestandteile dieser, welche vom Immunsystem als Erreger erkannt werden, worauf Antikörper gebildet werden. Diese Art der Impfung gibt es auch schon gegen Keuchhusten, Diptherie, Hepatits B, Kinderlähmung und Tetanus.
Das Fachblatt bioRxiv veröffentlichte dazu eine Studie, die zeigt, dass Rhesusaffen nach einer Impfung eine Immunität gegen das Coronavirus entwickelten. Nachdem vorerst Ratten und Mäuse positiv auf den Impfstoff reagierten, wurden Rhesusaffen getestet, da sie bei einer Corona-Infektion ähnliche Symptome wie Menschen zeigen.
Klinische Studien folgen
Die Affen bildeten Antikörper, sodass sie vor einer Infektion geschützt waren. Gleichzeitig kam es zu keinen gravierenden Nebenwirkungen. Jetzt wollen die Wissenschaftler mit klinischen Studien beginnen.
Quelle: bioRxiv
Dienstag, 28.04.2020: RKI-Chef Wieler warnt vor gestiegener Ansteckungsrate
Hamburger Umweltinstitut warnt vor Desinfektionsmittel
Viele der Inhaltsstoffe von Desinfektionsmitteln seien sensibilisierend, allergieauslösend, krebserregend sowie lungen-, nieren- und nervenschädigend. Das gelte für beim Einatmen des Sprühnebels und bei der Anwendung auf der Haut.
Die fettlösenden Bestandteile des Desinfektionsmitteln schädigen zusätzlich die Hautflora, wodurch sich Resistenzen gegen bestimmte Keime bilden können. Für die ausgetrocknete Haut besteht ein höheres Risiko Keime zu übertragen. Cremes können das Problem verstärken, da sich die Viren an der fetthaltigen Seite aktiv festhalten.
Quelle: Hamburger Umweltinstitut
Montag, 27.04.2020: Maskenpflicht: Hier werden Bußgelder fällig?
Ab heute gilt in 15 Bundesländern eine Mund-Nasen-Maske-Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Einzelhandel. Am Mittwoch zieht Schleswig-Holstein noch nach. Wer keine Maske trägt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Diese Regelungen gelten jetzt:
Seit Oktober 2017 ist es verboten, beim Führen eines Fahrzeugs eine Haube, Schleier oder Maske zu tragen, die das ganze Gesicht oder wesentliche Teile des Gesichts verhüllt. Möchte ein Fahrer durch eine Schutzmaske seine Identifizierung absichtlich verhindern, wird ein Verstoß gegen das Verhüllungsverbot mit 60 Euro Bußgeld fällig. Sind nur Mund und Nase verdeckt und somit Augen und Stirn frei, sodass die Identifizierung möglich ist, wird kein Bußgeld fällig.
- Baden-Württemberg: Konkrete Bußgelder stehen noch nicht fest. Ab dem 4. Mai 2020 soll es jedoch welche geben, wenn gegen die Maskenpflicht verstoßen wird.
- Bayern: Wer in Bussen, Bahnen und Geschäften keinen Schutz trägt, darf 150 Euro zahlen. Wer mehrmals gegen die Maskenpflicht verstößt, muss mit dem doppelten Bußgeld rechnen. Ladenbesitzer, deren Mitarbeiter keine Masken tragen, können mit bis zu 5000 Euro bestraft werden.
- Hamburg: In Hamburg gilt zusätzlich eine Maskenpflicht auf Wochenmärkten. Für Einzelpersonen sind Bußgelder derzeit nicht geplant, Ladenbetreiber, die Kunden ohne Maske in den Laden lassen, dürfen jedoch mit Bußgeldern von 500 bis 1000 Euro rechnen.
- Hessen: Hier werden wiederholte Verstöße gegen die Maskenpflicht mit bis zu 50 Euro bestraft.
- Mecklenburg-Vorpommern: Bei Nichteinhalten der Maskenpflicht wird ein Bußgeld von 25 Euro fällig. Für Ladenbesitzer gibt es keine Regelungen.
- Nordrhein-Westfalen: In NRW sind keine bestimmten Summen festgelegt. Die Ordnungsämter der Kommunen entscheiden über die Höhe des Bußgeldes.
- Rheinland-Pfalz: Diese Woche soll es noch keine Bußgelder geben. Ab kommender Woche verbleibt es bei einem Verwarngeld von 10 Euro. Mitarbeiter in geöffneten Geschäften zahlen beim Verstoß keine Maske zu tragen bis zu 250 Euro.
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Niedersachsen
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Donnerstag, 23.04.2020: Ärztechef hält Schutzmasken für lächerlich
Der Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery (67) hält nicht viel von der Maskenpflicht, welche ab nächster Woche in zahlreichen Bundesländern eingeführt werden soll. Gegenüber der Rheinischen Post sagte er, er trage "aus Höflichkeit und Solidarität" eine Maske, halte sie aber als gesetzliche Pflicht für falsch. Er stellt die Sinnhaftigkeit infrage, da jemand, der eine Maske trägt, den Mindestabstand vergessen könnte. Ebenso könnten sich Personen eher mit dem Virus infizieren, da sich zum einen das Virus im Stoff konzentriere, zum anderen die Hände beim Abnehmen der Maske eher das Gesicht berühren.
Auch kritisierte Montgomery das Tragen von Schals und Tüchern vor dem Gesicht als ausreichenden Atemschutz. Es sei "lächerlich".
Quelle: Rheinische Post
Dienstag, 21.04.2020: Coronavirus scheint auch andere Organe zu befallen
Am Dienstag erklärte der Vize-Präsident des Robert-Koch-Instituts Prof. Dr. Lars Schaade in der Pressekonferenz seine Einschätzung zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland. Auch wenn die Fallzahlen sinken, sei die Situation immer noch ernst und jeder müsse dazu beitragen, dass die Infektionszahlen noch kleiner werden. Schaade äußerte sich ebenfalls dazu, dass das Virus andere Organe wie das Herz, die Nieren und die Blutgerinnung betreffen kann, als man aus den Berichten aus China entnehmen konnte.
Jetzt müssen die Erkenntnisse gesammelt werden, um das Coronavirus vollständig zu beschreiben. Dafür muss laut Schaade das RKI unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen Verstorbene weiterhin obduzieren.
Quelle: RKI
Montag, 20.04.2020: Regelungen könnten laut Spahn noch Monate gelten
Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, erwartet Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass die Abstandsregelungen von 1,5 Metern und Hygienevorschriften noch "über Monate" eingehalten werden müssen, wie er gegenüber dem ZDF sagte. "Bis es einen Impfstoff gibt, werden wir miteinander und aufeinander aufpassen müssen", sagte Spahn. Es sei wichtig, dass die Zahl der Neuinfektionen unter dem jetzigen Niveau von 3000 bis 4000 täglich bleibt.
Zusätzlich bekräftigt er, dass die Bundesregierung den Öffentlichen Gesundheitsdienst technisch und personell aufrüsten möchte. So sollen Personalkapazitäten geschaffen werden. Es müsse ein Team von mindestens 5 Personen pro 20.000 Einwohner her.
Quelle: ZDF, Tagesschau
Freitag, 17.04.2020: Jena verzeichnet seit acht Tagen keine Neuinfektionen
Reproduktionsrate sinkt und gibt Hoffnung
Am Mittwoch appellierte die Kanzlerin, dass die Rate die Ansteckungszahl von 1 nicht überschritten werden darf. In einem Rechenbeispiel veranschaulichte Merkel, dass bei einer Ansteckungsrate von 1,1 das Gesundheitssystem spätestens im Oktober überlastet wäre, bei einer Zahl von 1,2 bereits im Juli.
Das RKI hält neben dem Rückgang der Neuinfektionen auch weitere Faktoren für Lockerungen der Coronamaßnahmen für nötig: Es zählt, wie viele Menschen immun gegen das Virus sind und wie ausreichend die Versorgungskapazitäten im Gesundheitssystem sind.
Quelle: RKI
Donnerstag, 16.04.2020: Hanau führt Maskenpflicht ein
Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern das Tragen einer Mund-Nase-Maske in der Öffentlichkeit empfahl, macht die Stadt Hanau in Hessen aus der Empfehlung eine Pflicht. Ab kommendem Montag muss jede Person in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln eine Behelfsmaske oder Alltagsmaske tragen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Claus Kaminsky (SPD) sagte, dass die schrittweisen Lockerungen nicht den Eindruck erwecken dürften, dass die Corona-Krise beendet sei. So erlaubte er auch das Tragen von Halstüchern und Schals als Maskenersatz.
Quelle: Hessenschau
Dienstag, 14.04.2020: RKI-Chef Wieler lobt die Bemühungen der Bürger, mahnt aber weiterhin zur Disziplin
Am Dienstag gab der Chef des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler bekannt, dass Deutschland nun zwei wichtige Etappenziele erreicht habe: Zum einen konnte man die Grippewelle vor dem Covid-19-Ausbruch entkoppeln, zum anderen gibt es in Deutschland genügend Intensivbetten und Beatmungsplätze. Ebenso seien die Behandlungskapaziäten vorhanden und die ergriffenen Maßnahmen zeigen Wirkung.
Obwohl sich die Infektionszahlen aktuell auf einem hohen Niveau eingependelt haben und es noch keinen eindeutigen Trend zum Rückgang der Infektionen gibt, gibt sich das RKI optimistisch. "Wir sehen eine Verlangsamung", so Wieler. Wichtig sei es jetzt, weiterhin an den Maßnahmen wie die Abstandsregel und Hygiene festzuhalten, um die positiven Tendenzen nicht zu verlieren.
Die Forderungen der Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften), die sich eingehend mit möglichen Lockerungsszenarien befasst hatte, unterstützte Wieler weitgehend. Nur sollten ältere Schüler zur Schule geschickt werden, da diese die Abstandsregeln besser einhalten können. Ebenso forderte Wieler, dass Einreisende aus dem Ausland für zwei Wochen in Quarantäne gehen sollten. Auch sei es immens wichtig, die Todesursache bei Verstorbenen festzustellen, da neben dem Coronavirus auch andere Erkrankungen ursächlich sein können.
Quelle: RKI/Spiegelonline
Donnerstag, 09.04.2020: Spahn hält Lockerungen nach Ostern für möglich
Die Corona-Infektionszahlen gehen langsam zurück und die Forderungen nach einer Rückkehr in die Normalität werden immer lauter. Gesundheitsminister Jens Spahn hält Lockerungen nach Ostern für möglich, vorausgesetzt die Bevölkerung halte sich über Ostern an das Kontaktverbot, die Abstandsregelung und Hygienemaßnahmen.
Gegenüber dem Handelsblatt sagte Spahn, man könne über eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien reden. Für eine Entwarnung sei es noch zu früh, da es Krankheitsverläufe gäbe, bei denen ein Patient erst nach zehn bis 20 Tagen auf der Intensivstation lande.
Auch eine Rückkehr in die Wirtschaft ist geplant
Quelle: ARD/Handelsblatt
Mittwoch, 08.04.2020: Gutscheine für Verbraucher zum Schutz der Veranstalter
In der Coronakrise sind sämtliche Kultur-, Freizeit- und Sportveranstaltungen abgesagt oder geschlossen, sodass Tickets, Abos und Dauerkarten nicht genutzt werden können. Die bisherige Gesetzeslage besagt, dass Verbraucher Anspruch auf Erstattung haben.
Nun aber hat heute die Bundesregierung darüber entschieden, dass Veranstalter anstelle von Erstattung des Geldes einen Gutschein ausstellen dürfen, welcher bis zum 31. Dezember 2021 eingelöst werden kann. Nach dieser Frist bekäme der Verbraucher den Betrag ausgezahlt. Die Regierung versucht so zu verhindern, dass Veranstalter und besonders kleine Unternehmen nicht in die Pleite rutschen (Quelle: ARD). Die neue Regelung gilt für alle vor dem 8. März gekauften Tickets oder abgeschlossene Abos. Dazu zählen:
Tickets für:
- Konzerte
- Festivals
- Kinos
- Theater
- Sportwettkämpfe
- Museum
- Freizeitpark
- Schwimmbad
- Fitnessstudio
- Sportvereine
Montag, 06.04.2020: RKI empfiehlt Schutzmasken zu tragen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Einschätzung für das Tragen von Schutzmasken geändert. Um das Übertragungsrisiko des Virus zu minimieren, sollten Menschen, auch ohne Symptome, einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Bisher hatte das RKI den Mundschutz nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen empfohlen.
Da Schutzmasken gerade rar sind, können sie auch selbst genäht werden. Sie schützen andere, wenn auch nicht vollständig, vor einer Infektion, ähnlich wie Chirurgenmasken. Daneben gibt es noch die Atemschutzmaske mit Ventil (ab FFP2 und höher), welche den Träger, dafür aber andere nicht schützt und die Atemschutzmaske ohne Ventil (ab FFP2 und höher). Diese schützt sowohl den Träger als auch andere Personen. Herkömmliche Masken sollten nur einmal getragen und anschließend entsorgt werden. Selbstgenähte Masken können hingegen bei mindestens 60° Celsius gewaschen und erneut getragen werden.
Zusätzlich zur Maskenempfehlung gelten weiterhin die bekannten Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, der Mindestabstand zu fremden Personen und das Niesen und Husten in die Armbeuge oder Schutzmaske.
Donnerstag, 02.04.2020: Kontaktverbot bleibt bis nach Ostern bestehen
Nach Absprache mit den Ministerpräsidenten der Länder hat Angela Merkel entschieden, dass das Kontaktverbot mindestens bis zum 19. April bestehen bleibt. Am Dienstag nach Ostern wolle sie mit den Ministerpräsidenten die Corona-Situation neu bewerten, auch unter Einschätzung des Robert-Koch-Instituts.
Für die Deutschen bedeutet das nun für die Ostertage, dass es keine Familienfeiern, Gottesdienste oder Ausflüge geben wird. Merkel sagte, Bürgerinnen und Bürgen blieben angehalten, auch während der Osterfeiertage Kontakt zu andern Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands gemäß der geltenden Rewgeln auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
Mittwoch, 01.04.2020: Erntehelfer und die Stopp-Corona-App
Erntehelfer gesucht
In Deutschland fehlen für die kommende Saison Erntehelfer. Seitdem die Grenzen geschlossen wurden, dürfen ausländische Erntehelfer nicht mehr einreisen. Problematisch, da den Bauern nun jegliche Unterstützung fehlt. Insgesamt sind es 300.000 Erntehelfer, die zur Zeit noch gesucht werden. Um dennoch möglichst viel Ernte einfahren zu können, wurde die Seite "Das Land hilft" ins Leben gerufen. Mitmachen können Studenten und alle, die aktuell von ihrem Beruf freigestellt sind. Wer Geld durch Kurzarbeit bezieht, darf dies übergangsweise bis Oktober 2020 bis zum Nettolohn des eigentlichen Beschäftigungsverhältnisses aufstocken.
Stopp-Corona-App
Die Idee der Stopp-Corona-App ist aktuell in aller Munde. Während die Regierung noch zögert, sind viele Bürger für die App. Die App soll eine schnelle Ausbreitung des Virus verhindern, indem sie Standort- und Handydaten nutzt, um Kontaktpersonen von Infizierten anonym zu identifizieren. Wer einen Hinweis auf eine infizierte Person erhielte, könnte das Gesundheitsamt um einen Corona-Test bitten. So würden die Tests effektiver eingesetzt werden.
Dienstag, 31.03.2020: Jena führt Maskenpflicht ein
Als erste deutsche Stadt hat Jena nun eine Maskenpflicht eingeführt. Sobald die Masken ausgehändigt werden können, aber spätestens ab nächster Woche, gilt die Pflicht, in Verkauffsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr eine Schutzmaske zu tragen. Diese Maßnahme sei vom Fachdienst Gesundheit angemahnt worden, um die Sicherheit von Personal im öffentlichen Leben zu erhöhen. Nach Ostern soll die Maskenpflicht auch auf den Arbeitsplatz ausgeweitet werden.
Neben Masken werden auch Schals und Tücher anerkannt, solange sie Mund und Nase bedecken!
Freitag: 27.03.2020: Deutschland nimmt Corona-Patienten aus Italien auf
Am Donnerstagabend berichtete das Auswärtige Amt auf Twitter von Zusagen von verschiedenen Bundesländern zur Behandlung von 47 Intensivpatienten. Beteiligt sich Kliniken in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Niedersachsen, Berlin und Hessen. Auch in anderen Bundesländern werden schon Intensivpatienten aus Frankreich und Italien behandelt. Beide Länder sind vom Coronavirus schwer getroffen.
Zusätzlich kündigte die Universitätsklinik Jena an, ein Versorgungsteam nach Italien zu schicken.
Mittwoch, 25.03.2020: NRW und Bremen veranlassen Bußgelder
In Nordrhein-Westfalen wurden nun Bußgelder eingeführt, wenn gegen das Kontaktverbot verstoßen wird. Bremen folgt dieser Entscheidung ebenfalls.
Bußgelder in NRW
- Öffentliche Treffen von mehr als zwei Personen: 200 Euro
- Verstoß gegen das Besuchsverbot in Krankenhäusern oder Altenheimen: 200 Euro
- Verstoß gegen Mindestabstand von 1,5 Metern: 200 Euro
- Picknick und Grillen: 250 Euro
- Betreiben von Bars, Discos und Fitnessstudios: 5000 Euro
- Betreiben von Restaurants: 4000 Euro
- Öffentliche Treffen von mehr als zwei Personen: 100 bis 150 Euro
Dienstag, 24.03.2020: Frankreich verschärft Maßnahmen - auch bei uns möglich?
Angesichts steigender Infektionszahlen hat Frankreich seine Maßnahmen gegen das Coronavirus verstärkt. So wird nun körperliche Betätigung eingeschränkt und die meisten Märkte müssen schließen, außer dieser sei die Hauptbezugsquelle für Lebensmittel. Joggen, Spazierengehen oder mit dem Hund gehen dürfen nur noch in einem Umkreis von einem Kilometer des Wohnortes stattfinden, sowie nur noch einmal täglich maximal eine Stunde.
Frankreich verschärft seine Maßnahmen, da es trotz Ausgangssperre vor allem aus Paris Bilder gab, auf denen sich Menschen eng aneinander drängten und Jogger sich durch Menschenmassen drückten. Da in Deutschland sich mittlerweile immer mehr Menschen an die Sicherheitsvorkehrungen halten, Zuhause bleiben, allein oder maximal zu zweit rausgehen und Abstand halten, sollten wir hier vorerst keine so drastische Maßnahmen erwarten!
Montag, 23.03.2020: Kontaktverbot beschlossen
Am Wochenende hat die Bundesregierung neue Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Infektionszahlen beschlossen:
- Kontakte sollen auf das allernötigste reduziert werden.
- Ein Mindestabstand von 1,5 Metern soll zu Personen eingehalten werden.
- Draußen darf man sich nur noch mit einer (haushaltsfremden) Person oder der Familie bewegen.
Zusätzlich nicht mehr erlaubt:
- feiernde Gruppen und sogenannte Corona-Partys
- Restaurants müssen schließen, nur solche mit Lieferservice bleiben geöffnet.
- Friseur-, Kosmetik- und Massagebesuche
Erlaubt bleiben:
- Der Weg zur Arbeit
- Wege zur Notbetreuung
- Einkäufe
- Prüfungen
- Hilfe für andere
- Spazierengehen
- Sport
Dienstag, 17.03.2020: Bundesregierung beschließt Maßnahmen gegen das Coronavirus
Die Bundesregierung und die Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer haben am Montag gemeinsam Maßnahmen für das öffentliche Leben beschlossen, um die Anzahl der Infektionen mit Covid-19 einzudämmen. Die aktuelle Zahl der Corona-Fälle in Deutschland liegt bei 7272, von denen 67 wieder gesund, jedoch 17 verstorben sind. (Stand: 17.03.2020, 8 Uhr)
Welche Geschäfte bleiben geöffnet?
- Einzelhandel für Lebensmittel
- Apotheken, Drogerien
- Banken
- Lieferdienste
- Poststellen
- Dienstleister und Handwerker können weiterhin ihrer Tätigkeit nachgehen
- Einrichtungen im Gesundheitswesen bleiben unter Beobachtung von Hygieneanforderungen geöffnet.
- Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen
- Theater, Opern, Konzerthäuser, Museen
- Messen, Ausstellungen, Kinos
- Freizeit- und Tierparks, Anbieter von Freizeitangeboten
- Sporteinrichtungen, Fitnessstudios, Schwimm- und Spaßbäder, Spielplätze
- Einzelhandel-Verkaufsstellen
Freitag, 28.02.2020: Coronavirus verbreitet sich in Deutschland
Am Donnerstagabend (27.02.) wurde der erste Coronavirus-Fall in Hamburg bestätigt. Der betroffene Arzt der Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Eppendorf kehrte am Sonntag aus dem Urlaub im italienischen Trentino zurück, welches bisher nicht als Risikogebiet eingestuft war. Am Montag ging er wieder zur Arbeit, stellt aber am darauffolgenden Tag Symptome des Virus fest. Donnerstag wurde bei ihm das Virus festgestellt. Der Mann befindet sich seitdem in häuslicher Quarantäne in Schleswig-Holstein. Alle Personen, die mit dem Mann Kontakt hatten, werden nun ebenfalls untersucht und isoliert.
Fälle in Deutschland: Aktuell ingesamt 30 in NRW, Hamburg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und Hessen.
Fälle in Italien: 650 positiv getestet Menschen, viele davon sind wieder genesen, es gibt 17 Todesfälle
Fälle in Frankreich: aktuell sind es 38 bestätigte Infektionen
Fälle in den Niederlanden: eine bestätitgte Infektion
Freitag, 31.01.2020: WHO ruft Gesundheitsnotstand aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der schnellen Ausbreitung des Coronavirus den internationalen Gesundheitsnotstand erklärt. Die mehr als 190 Mitgliedsländer der WHO sollen nun gegen die Ausbreitung untereinander koordinieren. Noch sei die Zahl der Infektionsfälle außerhalb Chinas gering, gab der WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstagabend bekannt. Dennoch kann das Virus nur gemeinsam aufgehalten werden. Länder mit schlechter medizinischer Versorgung müssen jetzt besonders geschützt und unterstützt werden. Zudem soll die Arbeit an Impfstoffen und Medikamenten beschleunigt werden.
Donnerstag, 30.01.2020: Infizierte Deutsche sind symptomfrei
Laut des behandelnden Chefarztes in München sind die vier deutschen Patienten symptomfrei und in einem klinisch gutem Zustand.
Mittwoch, 29.01.2020: Direktflüge von und nach China gestrichen
Nach British Airways haben auch die Lufthansa, sowie die Tochergesellschaften Swiss und Austrian, alle Direktflüge von und nach China gestrichen. Alle Flüge sollen vorerst bis zum 9. Februrar ausgesetzt werden, um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Betroffene Passagiere haben bei der Lufthansa die Möglichkeit den Flug einmalig kostenfrei umzubuchen oder die Reise zu stornieren.
Zusätzlich können bis Ende Februar keine Flüge nach China gebucht werden.
Dienstag, 28.01.2020: Drei weitere Infizierte in Bayern
Am Dienstagabend gab das bayerische Gesundheitsministerium bekannt, dass sich drei weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Die vier Fälle stehen alle im Zusammenhang mit der Firma Webasto im Landkreis Starnberg. Auf einer Fortbildungsveranstaltung des international tätigen Automobilzulieferers Webasto am Dienstag vergangener Woche hatte eine chinesische Kollegin teilgenommen, wodurch die Krankheit nach Bayern gelangt sein könnte. Bei ihrer Rückkehr nach China wurde sie auf das Virus positiv getestet. Unklar ist jedoch, ob sich die drei neuen Infizierten bei der chinesischen Kollegin oder beim deutschen Kollegen angesteckt haben. Die Patienten wurden stationär aufgenommen und isoliert. Kontaktpersonen werden aktuell getestet, ob eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt.
Um weitere Ansteckungen zu vermeiden, schließt Webasto die Firmenzentrale vorübergehend. Ebenso wird es keine Dienstreisen geben.
Das sagt Gesundheitsminister Jens Spahn zum Coronavirus in Deutschland
Montag, 27.01.2020: Coronavirus erreicht Deutschland
Das bayerische Gesundheitsministerium bestätigte am späten Montagabend den ersten Fall einer Infizierung mit dem Coronavirus. Der männliche Patient aus dem Landkreis Starnberg sei "klinisch in einem guten Zustand". Das Gesundheitsministerium erkälte, dass der Patient überwacht und isoliert wird. Kontaktpersonen werden zudem über mögliche Symptome, Übertragungsmöglichkeiten und Hygienemaßnahmen informiert. Laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und Robert-Koch-Institut (RKI) wird das Infektionsrisiko in Bayern "derzeit als gering erachtet"!
Was ist über das Coronavirus bekannt?
Es wird stark vermutet, dass das Coronavirus seinen Ursprung auf einem Fischmarkt in Wuhan, einer Stadt mit elf Millionen Einwohnern in der ostchinesischen Provinz Hubei hat. Der Erreger zählt zur Familie der Coronaviren, von denen die meisten nur leichte Erkältungsinfekte auslösen. Das Coronavirus kann hingegen zu Lungenentzündungen und schweren Atembeschwerden führen.
Wie viele Menschen sind bis jetzt infiziert?
- Bisher gibt es mehr als 200 Tote (Stand: 31.01.2020)
- Die bestätigten Neuinfektionen häufen sich aktuell auf rund 8100
- 50 Fälle sind außerhalb Chinas bestätigt, u.a. in Frankreich, Thailand, Vietnam, Singapur, Malaysia, Nepal, Australien, USA, Kanada und Deutschland, Südkorea, Indien, Japan, Philippinen
Was sind die Symptome des Coronavirus?
- Husten
- Halsschmerzen
- Atemnot
- Atemwegsprobleme
- Grippeähnliche Symptome
Wie wird das Virus übertragen?
Der Erreger wird zwischen Tier und Mensch übertragen, da gerade Säugetiere und Nutztiere die Keime in sich tragen. Die chinesische Regierung bestätigt allerdings, dass das Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Bisher infizierten sich mehrere hundert Menschen mit dem China-Virus, darunter auch Menschen in Südkorea, Thailand, Japan und Taiwan. Auch in den USA wurde ein Fall der Lungenkrankheit nachgewiesen.
Angesichts der schnellen Ausbreitung des Virus, hat China in der Privinz Hubei 14 Städte weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Zugverbindungen, Flüge und der öffentliche Nahverkehr wurden gestoppt, damit das Virus nicht verschleppt wird. Selbst Peking und Shanghai ziehen mit.
Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
In China konnten Ärzte erste Erfolge gegen das Virus melden. Elf Patienten konnten der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua behandelt werden, sodass das Fieber zurückgegenagen und das Virus nicht mehr nachgewiesen werden konnte.
Wie hoch ist die Gefahr für Deutschland?
Nach Einschätzungen der Bundesregierung besteht aktuell keine Ansteckungsgefahr in Deutschland! Das Bundesgesundheitsministerium verwies auf die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, wonach das Risiko als "sehr gering" eingestuft wurde. Dennoch bleiben Krankenhäuser und Ärzte wachsam und bereiten das Gesundheitssystem auf eventuelle Infektionen der China-Seuche vor. Die Berliner Charité habe bereits "alle Testsysteme hochgefahren", um eine Infektion mit dem Coronavirus schnell nachweisen zu können.
Wie bereitet sich Deutschland auf den Ernstfall vor?
Ein Sprecher des Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) sagte der WELT, dass Deutschland auf einen Pandemiefall gut vorbereitet sei. Dafür gäbe es Pandemiepläne, sowie regelmäßige Übungen und Ressourcen, um schnell und effektiv zu arbeiten.
Für den Fall, dass sich eine Person mit dem Corona-Virus ansteckt, sind Maßnahmen zur Isolierung vorgesehen. Zusätzlich wird das Umfeld der Person überprüft. Dazu zählen engere Kontakte und auch Mitreisende in den zwei Reihen vor und hinter der Person im Flugzeug.
In Berlin hängen mittlerweile Plakate auf Deutsch, Englisch und Chinesisch, die auf das Virus hinweisen. Wer aus der chinesischen Region kommt und Symptome wie Atemnot, Fieber oder Husten bemerkt, soll schnellstmöglich das Flughafenpersonal informieren. Auch der Frankfurter Flughafen bereitet sich auf den Ernstfall vor.