
In Deutschland hat der Netzausbau auf 5G begonnen und damit ebenfalls eine Debatte um die Gesundheitsfolgen der Handystrahlung. Stiftung Warentest hat dazu alle gängigen Studien zusammengetragen und in einer Expertenrunde mit Ärzten, Wissenschaftlern und Behördenvertretern die wichtigsten Fragen geklärt.
Das Ergebnis der Studien
Bei vielen großen Tierstudien setzten Forscher Ratten und Mäuse zwei Jahre lang jeden Tag neun Stunden mit Handystrahlung aus. Ein Zusammenhang mit Krebs konnte nur bei männlichen Ratten festgestellt werden, die in der Studie jedoch länger lebten als unbestrahlte Tiere. Ebenso waren die Krebsraten so gering, dass kein Zusammenhang mit der Handystrahlung festgestellt werden konnte. Das Problem an den Tierstudien ist jedoch, dass sie sich kaum auf den Menschen übertragen lassen, da der Organismus anders funktioniert. Daher rät das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Kinder so wenig Strahlung wie möglich auszusetzen.
Tipps zur Vermeidung von Handystrahlung
Die Stiftung Warentest rät zu folgenden Maßnahmen:
- Auf den Empfang achten
Je schwächer das Mobilfunknetz, desto mehr müssen die Handys funken. Achten Sie deshalb darauf, Telefonate nur bei gutem Empfang zu führen und weniger in Zügen, Autos ohne Außenantenne oder in mangelhaft versorgten Gebieten. - Kopfhörer zum Telefonieren nutzen
Laut Experten macht es einen großen Unterschied, wie nah das Handy am Ohr ist. Denn mit jedem Zentimeter Entfernung sinkt auch die Intensität der elektromagnetischen Felder. Nutzen Sie daher ein Headset oder den Freisprechmodus zum Telefonieren. - SAR-Wert prüfen
Vor dem Handykauf sollten Sie die Spezifische Absorbtionsrate (SAR) prüfen, die die Menge an Energie bezeichnet, welche durch das Senden des Handys am nächstliegenden Körperteil aufgenommen wird. Der BfS hat dafür eine Liste mit Testwerten veröffentlicht. Die Warentester kritisieren den SAR-Wert jedoch, da dieser bei maximaler Sendeleistung ermittelt wird, welcher jedoch häufig im normalen Gebrauch gar nicht erreichbar ist. So sagt der Wert wenig über die tatsächliche Strahlenbelastung aus.