Palmöl: Verbraucherzentrale warnt vor Gesundheitsrisiken

Verbraucherzentrale warnt vor Palmöl und den gesundheitlichen Risiken

Palmöl steckt in vielen verarbeiteten Produkten und wird schon länger als kritisches Lebensmittel betrachtet. Nun warnt die Verbraucherzentrale Bayern vor Fettschadstoffen aus raffiniertem Palmöl.

Palmöl Vorteile und Nachteile© slpu9945/iStock
Palmöl Vorteile und Nachteile

Was ist Palmöl?

Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen. Die Pflanze ist dreimal so ertragreich wie Raps. Das Öl steht jedoch in der Kritik, da für den Anbau Regenwald abgeholzt wird und die gesättigten Fette des Öls als ungesund gelten.

Ob in Keksen, Seife, Schokolade, Margarine oder Creme: Palmöl, das weltweit am meisten verarbeitete Pflanzenöl, steckt in zahlreichen Produkten. Das Fett, welches ohnehin schon in der Kritik steht, könnte laut Untersuchungen der Verbraucherzentrale Bayern problematisch für die Gesundheit, speziell von Kindern, sein. Grund dafür sind Fettschadstoffe, die bei der Raffination von Palmöl entstehen und möglicherweise krebserregend sind. Einer dieser Fettschadstoffe ist "3-Monochlorpropandiol-Fettsäureester (3-MCPD)". Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt davor, die tägliche Einnahmegrenze von zwei Mikrogramm pro Kilo Köprergewicht nicht zu überschreiten.

Fettschadstoffe stecken in zahlreichen Produkten

Die Verbraucherzentrale Bayern hat 26 Hersteller von palmölhaltigen Lebensmitteln wie Brotaufstrichen, Snacks und Backwaren zum Gehalt von 3-MCPD in ihren Produkten befragt. Nur elf der befragten Unternehmen konnten konkrete Angaben zum Gehalt von Fettschadstoffen machen. Die anderen gaben an, Fettschadstoffe in ihren Produkten reduzieren zu wollen.
Anhand der Herstellerangaben erstellte die Verbraucherzentrale zwei typische Beispiele für die Lebensmittelauswahl für Kinder an einem Tag. Dabei zeigte sich deutlich, dass die empfohlene Höchstmenge an Fettschadstoffen schnell überschritten war. Ein Fünfjähriger, der 18 Kilogramm wiegt, überschreitet den Grenzwert laut Verbraucherzentrale mit 40 Gramm Knuspermüsli, 25 Gramm Schokolade, 25 Gramm Backerbsen und 48 Gramm Keksen. Damit ist der Grenzwert von 36 Mikrogramm um 5,2 Mikrogramm überschritten. Daher gilt: Je weniger ein Mensch bzw. ein Kind wiegt, desto schneller ist der Grenzwert überschritten!

Gesundheitliche Folgen

Zu viel 3-MCPD kann möglicherweise Krebs begünstigen, weshalb die Verbracherzentrale Bayern fordern, eine europaweite, verbindliche Höchstmenge für den Fettschadstoff in pflanzlichen Fetten, Ölen und Säuglingsnnahrung festzulegen. Dadurch verpflichten sich Lebensmittelhersteller, 3-MCPD in ihren Produkten zu minimieren, was die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher erhöht.
Achten Sie deshalb darauf, nicht zu viele verarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen. Große Mengen an verarbeiteten Lebensmitteln können durch ihren hohen Salzgehalt Bluthochdruck begünstigen, sowie durch ihre hohe Kaloriendichte Übergewicht und daraus resultierende Krankheiten fördern!

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