Insekten retten: Bund stimmt für Glyphosat-Verbot ab 2024

Bundesregierung stimmt für ein Glyphosat-Verbot ab 2024

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat darf ab 2024 in Deutschland nicht mehr verwendet werden, entschied das Bundeskabinett am Mittwoch. Das Verbot soll die Umwelt und Insekten schützen.

Pestizide auf Feld© Kara / Adobestock
Pestizide auf Feld

Bis zum 31.12.2023 darf in Deutschland noch Glyphosat auf den Feldern gespritzt werden. Danach ist Schluss. Das hat am Mittwoch die Bundesregierung mit dem "Aktionsprogramm Insektenschutz" beschlossen. Ab Januar 2024 darf das Umweltgift nicht mehr eingesetzt werden. Ebenso sieht das Programm Maßnahmen vor, um das Insektensterben einzudämmen.

Was ist das Problem an Glyphosat?

Glyphosat ist ein Breitbandherbizid und wird weltweit am häufigsten als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Laut BUND wir Glyphosat auf 40 Prozent der Ackerflächen in Deutschland eingesetzt.
Das Pflanzenschutzmittel vernichtet jede Pflanze, mit der es in Berührung kommt. Nur Pflanzen, die genetisch verändert wurden, sind dem Pestizid gegenüber resistent. Das Pestizid tötet also auch alle anderen Pflanzen um den Acker herum, sodass Insekten ihre Nahrung und den Lebensraum verlieren. Durch das Insektensterben sind auch Kleintiere in Gefahr, die sich von den Insekten ernähren. Problematisch ist zudem, dass so auch keine Bestäubung mehr stattfindet.
Glyphosat steht darüber hinaus im Verdacht krebserregend zu sein.

Wie soll das Insektensterben verhindert werden?

Die Bundesregierung sieht mehrere Maßnahmen vor, um das Insektensterben zueinzudämmen:

  • Der Bund wird pro Jahr 100 Millionen Euro in die Förderung von Insektenschutzmaßnahmen und Insektenforschung stecken.
  • Es soll mehr Grünflächen und Streuobstwiesen geben, in denen der Pestizideinsatz eingeschränkt oder ganz verboten wird.
  • Landwirte sollen für eine umwelt- und insektenschonende Landwirtschaft gefördert werden, z.B. indem sie Flächen für Insekten bereitstellen.
  • Wälder sollen nachhaltig bewirtschaftet werden, sodass Lebensräume für Insekten entstehen.
  • Kommunen sollen durch den Bund unterstützt werden, Grünflächen insektenfreundlich zu gestalten. Ebenso soll auf bundeseigenen Liegenschaften ab 2020 auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.
  • Lichtverschmutzung durch Straßenlaternen oder Gebäudebeleuchtungen soll reduziert werden, um weniger Insekten anzulocken.
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