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Im Kampf gegen die Corona-Pandemie entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Corona-Impfung. Aktuell wird mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna sowie mit den Vektor-Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson geimpft. Nach der Impfung können sogenannte Impfreaktionen auftreten. Sowohl bei der Impfung mit mRNA-Impfstoffen als auch bei Vektor-basierten Impfstoffen zählen Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit sowie grippeähnliche Symptome zu den gängigen Beschwerden nach der Impfung. Am häufigsten treten laut Robert-Koch-Institut (RKI) als lokale Reaktion Schmerzen an der Einstichstelle auf.
Corona-Impfung: Darum tut der Arm nach dem Impfen weh
Nicht alle Menschen haben nach der Impfung mit Beschwerden zu kämpfen. Bei allen drei Impfstoffen treten jedoch als häufigste körperliche Reaktionen nach der Impfung Schmerzen oder ein Druckgefühl an der betroffenen Stelle auf. Die Schmerzen können dem Gefühl eines Muskelkaters ähneln. Auch treten bei 84,1 Prozent der Geimpften Rötungen oder Schwellungen auf. Viele Menschen sind verunsichert, wenn sie diese Symptome bemerken. Sie stellen jedoch keinen Grund zur Sorge dar und können genauso bei einer Grippeimpfung auftreten.
Generell sind Schmerzen nach einer Impfung ein gutes Zeichen, da sie uns zeigen, dass der Körper auf die Impfung reagiert. Denn laut dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) findet die Bildung der Antikörper meist schon am Einstich selbst statt. Aus diesem Grund ist es nicht unüblich, wenn der Arm gerötet, angeschwollen oder druckempfindlich ist. Menschen mit einem gut funktionierenden Immunsystem reagieren in der Regel schneller und stärker auf sogenannte Lokalreaktionen. Die Lokalreaktionen treten in den meisten Fällen innerhalb weniger Stunden nach der Impfung auf und können einige Tage anhalten.
Übrigens: Eine Studie der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA kam zu dem Ergebnis, dass auch bei der Auffrischungsimpfung mit dem Biontech-Vakzin bei rund 83 Prozent der Geimpften Schmerzen an der Einstichstelle auftraten.
Covid-Arm: Überempfindlichkeitsreaktion der Haut
Eine Impfung mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna, die beide zu den mRNA-Impfstoffen zählen, kann bei Geimpften auch einen sogenannten Covid-Arm verursachen. Der Begriff wurde vermehrt in den USA und Kanada verwendet – das Phänomen wurde von den dortigen Medien zuerst als "Moderna-Arm" bezeichnet, bis klar war, dass das Biontech/Pfizer-Vakzin dieselbe Reaktion hervorrufen kann.
Symptome des Covid-Arms zeigen sich vornehmlich einige Tage nach der Impfung – die Haut um die Einstichstelle herum kann sich röten, anschwellen, erwärmen sowie jucken. Die Beschwerden sind ungefährlich und klingen nach etwa vier bis fünf Tagen ab. Bereits Anfang März hieß es in einem Sicherheitsbericht vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI): "Diese verzögerten Lokalreaktionen können etwa eine Woche nach der Impfung auftreten und sind gekennzeichnet durch eine in der Regel gut abgrenzbare Hautrötung und Schwellung am geimpften Arm, in einigen Fällen verbunden mit Schmerzen und/oder Juckreiz." Aufgrund des zeitlichen Abstands geht das PEI von einer Überempfindlichkeitsreaktion der Haut aus, die in Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems steht. Wenn der Covid-Arm nach der Impfung auftritt, hat dies keinen Einfluss auf die zweite Impfung. Laut PEI sei es kein Grund "bei den betroffenen Personen die zweite Impfdosis auszusetzen oder zu verzögern". Jedoch wird von einer Belastung des Arms oder Sport nach der Impfung abgeraten. Hier erfahren Sie, was Sie bei Sport nach der Impfung beachten müssen >>
Vor allem Frauen sollen nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen betroffen sein, das zeigten schon die klinischen Studien. Warum manche Menschen stärker reagieren als andere ist bisher nicht klar.
Was kann man gegen die Schmerzen nach dem Impfen tun?
Aus medizinischer Sicht muss eine Lokalreaktion nicht behandelt werden, da die Beschwerden nach einigen Tagen von alleine wieder abklingen. Mit einigen Tipps können Sie die Schmerzen jedoch reduzieren:
- Körperliche Belastung wie Sport vermeiden, besonders an der betroffenen Körperstelle. Auch schweres Heben ist tabu.
- Den entsprechenden Bereich kühlen, z.B. mit Kühlpads. Wichtig: Nicht direkt auf die Haut auftragen, sondern ein Küchentuch unterlegen. Ansonsten drohen schmerzhafte Verbrennungen.
- Bei Bedarf Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen, da diese entzündungshemmend wirken und Schmerzen lindern können. Nehmen Sie allerdings die Medikamente erst etwa sechs bis acht Stunden nach der Impfung ein. Zu früh eingenommen, können Schmerzmittel die Wirksamkeit und Antikörperbildung der Corona-Impfung verringern.
- Mit speziellen Cremes und Salben gegen einen möglichen Juckreiz sowie eine Schwellung vorgehen.
- Vermeiden Sie es auf Ihrem geimpften Arm zu liegen. Wenn Sie Seitenschläfer sind, rollen Sie sich auf die andere Seite oder nehmen Sie eine andere Schlafposition ein.
Impfung: Schmerzen im Arm vorbeugen
Übrigens kann den Schmerzen oft vorgebeugt werden, indem Sie den Arm bei der Impfung locker halten und nicht anspannen. Obendrein sollten Sie die Spritze möglichst in den Arm bekommen, den Sie weniger beanspruchen – also bei Rechtshändern der linke Arm und bei Linkshändern der rechte Arm. Wenn möglich, sollte der Arzt die Impfung eher langsamer als schneller injizieren, um Blutgefäße nicht zu verletzen und Hämatome vorzubeugen. Drücken Sie direkt nach der Impfung nicht zu fest auf die geimpfte Stelle – davon rät Dr. Matthias Riedl, unser Gesundheitsexperte und Ernährungsdoc in unserem Instagram-Live zum Thema „Corona und Ernährung“, ab. Der Grund: Der mRNA-Impfstoff Biontech/Pfizer, der sich erstmal nach dem Piks verteilen muss, kann durch einen starken Druck von außen zerstört werden.
Wichtig: Wenn die Schmerzen übermäßig stark sind oder länger als ein paar Tage anhalten, sollten Sie vorsichtshalber Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin halten.
Hier erfahren Sie, was Sie bei Nebenwirkungen nach der Impfung tun sollten >>
Corona-Impfung: Bei ungewöhnlichen Symptomen zum Arzt
Wer nach der Corona-Impfung unter ungewöhnlichen, anhaltenden Symptomen wie starken Kopfschmerzen oder neurologischen Beschwerden leidet, sollte sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben, um sehr seltene Nebenwirkungen wie Hirnvenenthrombosen auszuschließen.
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