
2013 vermehrte sich die Koala-Population in der australischen Provinz Victoria so stark, dass jetzt das Futter knapp wird. Die Bäume des Rutenförmigen Eukalyptus (Eucalyptus viminalis) wurden komplett kahl gefressen und starben größtenteils ab. Um viele Koalas vor dem Hungertod zu bewahern, wurden damals 70 Prozent der Population vorsorglich im Auftrag der australischen Regierung getötet.
Koalas sind beim Futter wählerisch
Koalas sind, was ihre Nahrung betrifft, äußerst wählerisch. Selbst die Tiere, die zu verhungern drohten, fraßen nicht von anderen Bäumen. Der Grund: Nicht jede Eukalyptusart ist für jeden Koala gleich gut verdaubar. Obwohl der Messmate-Eukalyptus (Eucalyptus obliqua) reichlich vorhanden war, lehnten zahlreiche Koalas ihn ab. Forscher vermuten laut Bereicht im Fachblatt BMC deshalb, dass Koalas ihre Nahrung nicht umstellen können, weil ihre Darmflora sich nicht an das neue Futter anpassen kann.
Kot von anderen Tieren rettet Leben
Um dennoch die Leben der Tier zu retten, entwickelten Wissenschaftler säureresistente Kapseln, die mit Mikroorganismen aus dem Kot anderer Tiere gefüllt waren. Diese wurden den Koalas verabreicht. Das Ergebnis: Die Organismen veränderten den Darm so, dass die Tiere nun in der Lage waren, Messmate-Eukalyptus zu verdauen. Allerdings schlug die Behandlung nicht bei allen Tiere gleich gut an, weshalb Forscher nun nach den Gründen suchen.
Zukünftig sollen diese Kapseln wieder zum Einsatz kommen, wenn die Tiere in futterreiche Umgebungen umgesiedelt werden. Denn besonders im Nordosten Australiens seienn die Koalas-Bestände gefährdet und in anderen Regionen schon ausgestorben.