#dmPalmölfrei: Petition fordert dm auf, Palmöl zu verbannen

#dmPalmölfrei: Petition fordert dm auf, Palmöl zu verbannen

Palmöl steckt in vielen Lebensmitteln und ist sogar in dmBio-Produkten zu finden. Ein Unding, findet Livia Keller und startet ein Petition an den Drogeriemarkt, Palmöl und -fett aus den Produkten zu nehmen. Zigtausende haben schon reagiert und es fehlen nicht mehr viele Unterschriften.

dm Pressebild dm Marken© dm-drogerie markt GmbH + Co.KG
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Ein schneller Griff und Livia Keller nimmt das falsche Glas Erdnussmus aus dem Regal des dm-Drogeriemarkts. Bei genauerem Hinsehen erkennt sie erst, dass die fälschlich gekaufte Erdnusscreme Palmöl enthält und ihr sonst verwendetes Erdnussmus nicht. Sie startet eine Petition, in der sie den Drogeriemarkt auffordert, Palmöl aus seinen Eigenmarken zu verbannen. Bis heute (Stand: 5.8.) sind mehr als 69.000 Unterschriften zusammengekommen. Ihr Ziel: 75.000!

Ungesundes und umweltschädliches Palmöl

Doch nicht nur der Erdnusscreme wurde Palmöl zugesetzt. Auch andere dmBio-Produkte wie Dinkelstangen oder Doppelkekse sind betroffen. Laut Keller habe das Palmöl in Bioprodukten aber nichts zu suchen.

Folgen für die Umwelt
Besonders der Anbau der Ölpalmen ist umweltschädlich. Die Palmen wachsen in tropischem Klima auf trockengelegten Dschungelböden am besten. Dafür werden Regenwälder in Indonesien oder Malaysia brandgerodet, um Monokulturen anzulegen. Die Rodung vertreibt Urvölker, Einwohner, Orang-Utans und sorgt für ein Massensterben zahlreicher, auch bedrohter, Tierarten. Die freigesetzten Gase, darunter CO2, treiben den Klimawandel voran. Zudem ziehen Monokulturen die Nährstoffe aus den Böden, sodass diese nach einiger Zeit unbrauchbar werden.

Gefahr für die Gesundheit
Vor kurzem wurde erst bekannt, dass Palmöl der Gesundheit schaden kann. In raffiniertem Palmöl, welches bei starker Erhitzung entsteht, bildet sich 3-MCPD-Fettsäureester und Glycidol-Fettsäureester. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stehen die MCPD und Gylcidol im Verdacht, krebserregend zu sein. Auch die Europäische Lebensmittelbehörde Efsa warnt vor gesundheitlichen Schäden. Unbehandeltes Palmöl hingegen sei unbedenklich.

Wann in Palmöl sinnvoll und wann nicht?

In manchen Produkten, die ohne Fett nicht auskommen, steckt Palmöl, da dieses deutlich ertragreicher ist als z.B. Sonnenblumen- oder Rapsöl. Laut dem WWF lieferten Ölpalmen weltweit 3,3 Tonnen Öl pro Hektar Anbaufläche zwischen 2012 und 2014. Kokos-, Raps-, und Sonneblumenöl hingegen kommen nur auf 0,7 Tonnen pro Hektar. Würde also sämtliches Palmfett durch Raps- oder Sonnenblumenöl ersetzt werden, würde mehr als die dreifache Fläche benötigt. Damit ist der Umwelt wiederum auch nicht optimal geholfen.

In Bioprodukten hat Palmöl hingegen nichts zu suchen, da damit die Industrie, die den Regenwald abholzt, unterstützt wird. Brotaufstriche wie Erdnussmus brauchen zudem kein Palmöl. Aber wie wäre es mit Bio-Palmöl? Ist das denn besser?

Bio-Palmöl: Ist das besser?

"Auch Bio-Palmöl ist keiene Lösung", schreibt Livia Keller in ihrer Petition. Die Lieferketten sind oft sehr undurchsichtig. Zudem wird Bio-Palmöl auch auf Flächen ehemaligen Regenwalds angebaut. Von Vorteil bei Bio-Palmöl ist jedoch, dass die Plantagen ohne chemische Pestizide auskommen, weniger Treibhausgase produzieren und die Artenvielfahr weniger gefährden. Letztendlich könne aber akutell keine Firma garantieren, dass das eingesetzte Palmöl auch wirklich aus umweltfreundlicher Prodktion stammt.

Wie kann ich helfen?

  • Mit der Petition soll erreicht werden, dass dm Palmöl aus seinen Produkten nimmt, bzw. auf Palmöl in Produkten, wo es möglich ist, verzichtet.
  • Um der Abholzung des Regenwaldes zu verringern, sollte auf verarbeitete Produkte größtenteils verzichtet werden.
  • Setzen Sie auf Naturkosmetik und Bio-Putzmittel, da dort kein Palmöl, sowie Mikroplastik und Erdöl enthalten ist.
  • Schauen Sie, woher Sie Strom und Wärmenergie beziehen. Weltweit werden zehn Prozent des Palmöls in Kraftwerken verbrannt. (Rettet den Regenwald e.V.)
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