Coronavirus: Wie gefährlich ist die Mutation?

Coronavirus-Mutation: Wie gefährlich ist die neue Virus-Variante?

Das Coronavirus ist mutiert. Die neue Virus-Variante wurde in Großbritannien entdeckt und soll sich schneller und unbemerkt ausbreiten. Was bislang über die Mutation bekannt ist, lesen Sie hier.

Frau mit OP-Maske neben Grafik von Coronaviren© Tumisu/pixabay
Eine Virus-Mutation ist laut Experten nicht unüblich.

Das Coronavirus ist in Großbritannien mutiert. Um das mutierte Coronavirus möglichst rechtzeitig einzudämmen, wurden sämtliche Flugverbindungen zum Vereinigten Königreich eingestellt. Bislang wurden laut Gesundheitsminister Jens Spahn noch keine Infektionsfälle der neuen Virus-Variante in Deutschland festgestellt. Experten wie Virologe Christian Drosten gehen jedoch davon aus, dass der mutierte Erreger Deutschland bereits erreicht habe. Das müsse einen aber nicht aus der Ruhe bringen, betonte der Virologe im Interview mit Deutschlandfunk.

Mutationen seien nicht ungewöhnlich, so der Experte. „Im Moment ist das, was man aus England hört, schon mit einem ganz schönen Alarm versehen, wie das so kommuniziert wird“, beurteile Drosten die Situation in Großbritannien. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden weitere Fälle in den Niederlanden, Dänemark und Australien gemeldet. Auch in Südafrika wurde eine ähnliche Mutation entdeckt.

Impfstoff wirkt gegen Coronavirus-Mutation

Die neue Variante des Virus ist laut britischen Behörden bis zu 70 Prozent ansteckender als das bisherige Virus. „Diese Zahl ist einfach so genannt worden“, sagte Drosten dem Deutschlandfunk. „Plötzlich steht so ein Wert im Raum und keiner weiß überhaupt, was damit gemeint ist.“ Deshalb werden Forscher weiterhin das Auftreten, die Infektiosität sowie die Antigenbildung der Mutation weiter untersuchen. Die neu zugelassenen Impfstoffe sollen laut Drosten nicht weniger effektiv gegen die Mutation sein. Der Impfstoff zielt auf das Stacheleiweiß an der Virushülle – welches auch bei der Virusmutation vorhanden ist.

Bislang ist nicht bekannt, ob das mutierte Virus schwerere Covid-19-Krankheitsverläufe auslösen kann oder tödlicher sei. Es bleibe allerdings abzuwarten, welche Unterschiede sich im Langzeitverlauf zeigten, sagte der Virologe Martin Stürmer dem ZDF. Das mutierte Virus könnte die Zeitspanne verlängern, in der Menschen noch keine Symptome einer Covid-19-Erkrankung bemerken, jedoch bereits ansteckend sind. Das neue Virus könnte so unbemerkt andere Menschen infizieren.

Um sich weiterhin bestmöglich gegen Corona zu schützen, heißt es weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, Abstand zu halten, Hygieneregeln zu wahren und in die Ellenbogenbeuge oder in ein Taschentuch zu husten und zu niesen.

Quellen: Deutschlandfunk, tagesschau.de, zeit.de, heute.de

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