Corona-Immunitätsausweis: Spahns Gesetzesentwurf

Corona-Immunitätsausweis: Spahns Pläne für den Umgang mit dem Virus

Hat ein Bürger eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden und ist nun immun, soll das in einem Dokument belegt werden können. Gesundheitsminister Jens Spahn hat ein Konzept für den Immunitätsausweis entworfen. Es gibt Vorteile, aber auch praktische und ethische Gründe, die dagegen sprechen.

Im Entwurf eines Zweiten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite steht "Wenn wissenschaftlich bewiesen ist, dass nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 Immunität besteht und man niemanden mehr anstecken kann, lassen sich Schutzmaßnahmen zielgenauer ergreifen". Es geht um die Idee von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), welcher ein Dokument für möglich hält, um die Immunität gegen das Coronavirus zu beweisen.

Der Gesetzesentwurf sieht auch Maßnahmen vor, um Infektionsketten zu durchbrechen. So sollen mehr Tests ermöglicht und durchgeführt werden und auch die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie eine Erweiterung der Meldepflicht sind geplant. Am meisten wird jedoch die Immunitätsbescheinigung diskutiert.

Immunitätsausweis bringt Vor- und Nachteile mit sich

Obwohl wissenschaftlich noch nicht bestätigt ist, dass Corona-Genesene dauerhaft immun gegen das Virus sind, würde ein Immunitätsausweis einige Vorteile mit sich bringen. Dennoch müsste die Immunität gegen das Virus vor Einführung des Dokuments geklärt werden.

Die Vorteile

  • Das Dokument würde ähnlich wie ein Impfpass funktionieren, wodurch sich jeder, der immun ist, schnell und unkompliziert ausweisen kann.
  • Immune Personen könnten relativ uneingeschränkt im Gesundheitswesen, in Unternehmen und Behörden wieder eingesetzt werden, sie nicht mehr erkranken.
  • Dadurch könnten wichtige Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft wieder hergestellt werden.
Die Nachteile
  • Personen mit einem Immunitätsausweis wären theoretisch von den Corona-Maßnahmen wie Kontakte meiden, Mundschutzpflicht etc. befreit. Das könnte dazu führen, dass Personen bewusst eine Ansteckung mit dem Virus in Kauf nehmen, um den Ausweis zu erhalten.
  • Ethische Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle: Immune Personen bekämen mehr Vorteile eingeräumt und eine Art Bevorzugung. Das könnte zu Ausgrenzung von nicht-immunen Menschen führen.
Andere Politiker sehen den Gesetzesentwurf ebenfalls kritisch. Um den ethischen Aspekt zu klären, hat sich Spahn laut Ärzteblatt, an den Ethikrat gewandt.
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