AstraZeneca-Impstoff in Schweden teilweise gestoppt

Wegen Nebenwirkungen: Schweden stoppt regional AstraZeneca-Impfungen

Nachdem ein Viertel der geimpften Mitarbeiter eines schwedischen Krankenhauses über Nebenwirkungen geklagt hatte, stoppten zwei schwedische Regionen nun vorerst die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff.

AstraZeneca-Impfungen in zwei Regionen Schwedens gestoppt

Nachdem in einem Krankenhaus in der Region Sormland südlich von Stockholm von 400 geimpften Mitarbeitern 100 aufgrund von Nebenwirkungen ausfielen, hat die Region vorerst Impfungen mit dem Mittel des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca gestoppt. Die häufigsten Nebenwirkungen, über die die Mitarbeiter klagten, waren erhöhte Temperaturen, Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Erkältungssymptome. Auch in der Region Gävleborg nördlich von Stockholm wurden die Impfungen vorerst ausgesetzt.

Nebenwirkungen bei 10 Prozent der Geimpften normal

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Impfungen nichts ungewöhnlich, allerdings wurden sowohl die Krankenhäuser als auch AstraZeneca selbst von der hohen Quote überrascht. Der AstraZeneca-Mitarbeiter und medizinischer Leiter für die nordische Region, Andreas Heddini, sagte: "In Studien haben wir in etwa bei 10 Prozent der Probanden Nebenwirkungen wie diese gesehen." 

Tina Mansson Söderlund, die Impfkoordinatorin für die Region Gävleborg, sagte: "Das Problem ist, dass wir gleichzeitig so viele Menschen an derselben Arbeitsstätte geimpft haben. Deswegen pausieren wir vorerst. Mit dem Impfstoff selbst hat das nichts zu tun"

Alle Verantwortlichen und Beteiligten betonten, dass es kein Problem mit dem Impfstoff selbst gäbe, sondern lediglich eine überraschend hohe Quote an Nebenwirkungen vor Ort für Schwierigkeiten in der Besetzung der Krankenhäuser mit Personal sorgte.

Auch in Deutschland: Klinikum Emden stoppt Impfungen vorerst

Auch in Norddeutschland gab es Fälle von starken oder vermehrten Impfreaktionen. So kam es in Emden vor, dass Klinikpersonal geimpft wurde und aufgrund von Nebenwirkungen vermehrt ausfiel. In der Folge stoppte das Klinikum Emden vorerst weitere Impfungen seiner Mitarbeiter, um den Betrieb aufrechterhalten zu können.

Impf-Nebenwirkungen meist nur leicht

Zu den gängigen Nebenwirkungen gehören bei allen Impfstoffen Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie typische Erkältungssymptome mit Fieber oder Schüttelfrost. Allergische Überreaktionen sind hingegen äußerst selten. Zu den Langzeit-Nebenwirkungen ist noch nicht viel bekannt. Veränderungen des Erbguts, wie von manchen Seiten befürchtet, können jedoch nicht auftreten, da die Impfstoffe nicht in den Zellkern der körpereigenen Zellen vordringen.

Alles hierzu: Corona-Impfung im Überblick >>

 

Quellen: thelocal.se, ndr.de, swr.de

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