Der Samenerguss, auch Ejakulation genannt, ist der Vorgang, bei dem Sperma aus dem Penis eines männlichen Körpers ausgestoßen wird. Dies geschieht normalerweise während des sexuellen Höhepunkts oder Orgasmus. Der Samenerguss dient dazu, Spermien zur Befruchtung einer Eizelle freizusetzen.
Schmerzen beim Samenerguss? Diese Ursachen können dahinter stecken
Anstatt intensives Vergnügen zu verspüren, haben Sie beim Samenerguss Beschwerden und fühlen ein Brennen, Stechen oder Ziehen? Eine solche schmerzhafte Ejakulation ist ein Symptom, das Männer jeden Alters betrifft und verschiedene Ursachen haben kann, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein können.
Körperliche Ursachen
#1 Prostataentzündung (Prostatitis):
Eine Entzündung der Prostata ist eine häufige Ursache für Schmerzen beim Samenerguss. Die Entzündung der Prostata verursacht eine Schwellung und Rötung des Gewebes. Dadurch werden die Nervenenden gereizt, was zu Schmerzen führt. Diese können während oder nach der Ejakulation auftreten und in den Hoden und Damm ausstrahlen. Die Entzündung kann auch zu Muskelkrämpfen in der Prostata und den umliegenden Muskeln führen. Diese Krämpfe verstärken die Schmerzen während der Ejakulation. Bei einer akuten Prostataentzündung verschreibt Ihr Arzt meist Antibiotikum.
#2 Entzündung der Nebenhoden:
Ebenfalls hinter den Schmerzen kann eine Entzündung des Nebenhodens stecken. Die Kombination aus Entzündung, Muskelkrämpfen, Druck auf Nerven und Reizung der Samenleiter führt zu den typischen Schmerzen beim Samenerguss bei einer Nebenhodenentzündung. Wie bei der Prostataentzündung ist die Einnahme eines Antibiotikums vonnöten.
#3 Entzündung der Harnröhre
Die entzündete Harnröhrenschleimhaut ist gereizt und empfindlich. Beim Samenerguss wird das Sperma durch die Harnröhre transportiert und kommt dabei mit der entzündeten Schleimhaut in Berührung. Dies führt zu einem brennenden oder stechenden Schmerz. Trinken Sie reichlich, um die Harnwege gut durchzuspülen. Bei starken Schmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden.
#4 Sexuell übertragbare Infektionen (STIs):
Infektionen wie Chlamydien, Genitalherpes oder Gonorrhö können Entzündungen im Urogenitaltrakt hervorrufen, die Nervenenden reizen und auch zu einer Verengung der Harnröhre führen, was wiederum zu Beschwerden beim Samenerguss führt. Um genau feststellen zu lassen, ob eine STI die Erklärung für Ihre gesundheitlichen Probleme ist, sollten Sie zu einem Arzt und sich testen lassen.
Aber: Viele STIs verlaufen zunächst ohne Symptome. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig auf STIs testen zu lassen, insbesondere bei häufig wechselnden Sexualpartnern.
#5 Durchblutungsstörungen im Genitalbereich
Durchblutungsstörungen, bedingt durch Gefäßerkrankungen, Nervenschäden oder Medikamenteneinnahmen, können ebenfalls eine weitere Erklärung sein, warum Sie Schmerzen beim Samenerguss verspüren. Weitere Anzeichen einer vorliegenden Durchblutungsstörung sind Erektionsstörungen oder eine verminderte Libido.
Psychische Ursachen
Neben einer Vielzahl an körperlichen Gründen können auch etliche psychische Ursachen für Ihre Schmerzen beim Samenerguss infrage kommen.
#1 Stress und Angst:
Hohe Stressniveaus und Angst können zu Muskelverspannungen im Beckenbereich führen, welche die Durchblutung beeinträchtigen und deshalb Schmerzen beim Samenerguss verursachen. Stress und Angst können auch indirekt zu Schmerzen beim Samenerguss führen, indem sie andere gesundheitliche Probleme verschlimmern, wie beispielsweise eine bestehende Prostataentzündung.
#2 Beziehungsprobleme:
Beziehungsprobleme können sich auf verschiedene Aspekte des Sexuallebens auswirken, einschließlich der sexuellen Funktionsfähigkeit, was zu Schwierigkeiten beim Erreichen eines Orgasmus führen kann. Dies kann ebenfalls zu Schmerzen beim Samenerguss führen.
Schmerzen beim Samenerguss: Behandlungsmöglichkeiten
Sollten Sie unter Schmerzen beim Samenerguss leiden, ist es ratsam, einen Urologen oder einen Sexualmediziner aufzusuchen. Dieser kann die Ursache für Ihre Beschwerden abklären und eine geeignete Therapie einleiten. Die Behandlung richtet sich daher immer nach der zugrunde liegenden Ursache.
Mögliche Behandlungsansätze sind eine medikamentöse Therapie, wenn beispielsweise eine Prostataentzündung oder eine Nebenhodenentzündung vorliegt. Stressbedingte Verspannungen können durch gezielte Übungen Verspannungen im Beckenboden lösen und die Muskulatur stärken.
Bei psychischen Belastungen wie Angst oder Depression kann eine individuelle Therapie helfen, die Ursachen zu bearbeiten und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Bei Beziehungsproblemen kann eine Paartherapie helfen, die Kommunikation zu verbessern und die Beziehung zu stärken.