Bienenstich bei Kindern: Effektive Sofortmaßnahmen

Wird das eigene Kind von einer Biene gestochen, geraten viele Eltern verständlicherweise sofort in große Sorge. Ein Bienenstich ist auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir nennen sinnvolle Sofortmaßnahmen für Bienenstiche bei Kindern.

Ein Kind schaut einer Biene hinterher.© ulkas/iStock
Ein Bienenstich bei Kindern kann gefährlich werden. Dann gilt es schnell zu handeln.

Der Frühling beginnt und schon tauchen die ersten Bienen auf. So wichtig die fleißigen Insekten für die Natur sind, so gefährlich können sie für Kinder und Menschen mit Allergie sein. Ein Bienenstich bei Kindern ist besonders unangenehm, da die Menge an Gift im Verhältnis zum Körper höher konzentriert und damit schmerzhafter ist.

Da ein Bienenstich bei Kindern so akut ist, muss auch schnell gehandelt werden. In unserem Artikel gehen wir auf effektive Sofortmaßnahmen ein, die bei einem Bienenstich angebracht sind, nennen Merkmale, an denen Sie einen Bienenstich von anderen Insektenstichen unterscheiden können und geben Tipps zur Vorsorge.

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Bienenstich bei Kindern: Das sollten Sie sofort tun

In erster Linie ist es wichtig, dass Sie wissen, ob Ihr Kind unter einer Allergie leidet oder nicht, denn daran orientieren sich die ersten Sofortmaßnahmen. Wir unterscheiden hier zwischen Allergiker und Nichtallergiker.

Wenn Ihr Kind unter einer Bienengiftallergie leidet

Ein Bienenstich bei Kindern mit einer Bienengiftallergie ist eine potenziell lebensgefährliche Situation. Deswegen gilt es schnell zu handeln. Folgende Schritte sollten Sie sofort tun, sollte Ihr Kind gestochen worden sein:

  1. Ruhe bewahren: Versuchen Sie ruhig zu bleiben und Panik zu vermeiden. Geraten Sie in Panik, gerät Ihr Kind in Panik und das kann die Symptome einer allergischen Reaktion verschlimmern.
  2. Entfernen Sie den Stachel: Sollte der Stachel noch stecken, entfernen Sie ihn vorsichtig mit einem sauberen, geraden Gegenstand wie einer Pinzette oder Ihren Fingernägeln. Achten Sie darauf, den Stachel nicht weiter in die Haut zu drücken.
  3. Saugen Sie das Gift aus: Sind Sie schnell genug, können Sie versuchen, das Gift auszusaugen. Das verhindert zwar nicht die folgenden Schritte, kann aber zumindest die Schmerzen und die allergische Reaktion lindern. Vergessen Sie nicht, das Gift nach jedem Sauger auszuspucken.
  4. Sofortige medizinische Hilfe suchen: Wenn Ihr Kind Anzeichen einer allergischen Reaktion zeigt, wie etwa Atemnot, Engegefühl in der Brust, Schwellungen im Gesicht oder im Hals, Schwindel, Übelkeit oder einen raschen Herzschlag, rufen Sie sofort den Rettungsdienst oder suchen Sie medizinische Hilfe auf.
  5. Epinephrin-Injektor anwenden: Wenn Sie wissen, dass Ihr Kind unter einer Bienengiftallergie leidet und einen Epinephrin-Autoinjektor besitzen, verwenden Sie ihn gemäß den Anweisungen. Der Epinephrin-Injektor kann helfen, die Symptome einer schweren allergischen Reaktion vorübergehend zu lindern, bis medizinische Hilfe eintrifft.
  6. Medizinische Hilfe anfordern: Rufen Sie umgehend den Rettungsdienst an und schildern Sie den Notfall. Sagen Sie, dass es sich um einen Bienenstich bei Ihrem Kind handelt und dass Ihr Kind allergisch auf Bienenstiche reagiert.
  7. Das Kind hinlegen: Legen Sie Ihr Kind hin und beruhigen Sie es. Das verlangsamt den Blutfluss und damit die Ausbreitung des Giftes.
  8. Kleidung lockern: Lockern Sie enge Kleidung, insbesondere um den Hals, um die Atmung Ihres Kindes zu erleichtern.
  9. Kühlen: Kühlkompressen oder Eispackungen können helfen, Schwellungen an der Stichstelle zu reduzieren. Legen Sie sie auf die betroffene Stelle, aber achten Sie darauf, dass das Eis nicht direkt auf die Haut des Kindes kommt, um Erfrierungen zu vermeiden.

Es ist wichtig, dass Sie einen Notfallplan besitzen, und die Allergie Ihres Kindes mit einem Arzt besprechen, um geeignete Notfallmedikamente wie einen Epinephrin-Injektor bereitzuhaben und zu wissen, wie Sie im Notfall reagieren müssen.

Epinephrin-Injektor gegen Bienenstiche bei Kindern.© CarrieCaptured/iStock
Bei einer Bienengiftallergie sollte es einen Epinephrin-Injektor im Haus geben.

Wenn Ihr Kind keine Bienengiftallergie hat

Ein Bienenstich bei Kindern ist auch dann schmerzhaft, wenn das Kind unter keiner Bienengiftallergie leidet. Auch dann sollten Sie schnell handeln, um den Schmerz so schnell wie möglich zu lindern.

  1. Entfernen Sie den Stachel: Auch hier sollten Sie den Stachel zügig entfernen, wenn er denn noch in der Haut stecken sollte.
  2. Saugen Sie das Gift aus: Saugen Sie das Gift aus, wenn der Stich noch nicht zu lange her ist. Vergessen Sie nicht, das Gift nach jedem Saugprozess auszuspucken.
  3. Legen Sie Ihr Kind hin: Auch wenn Ihr Kind keine Allergie hat, entschärft das Hinlegen auf die Couch oder ins Bett die Situation und Ihr Kind bleibt ruhig. Das lindert die Symptome und verzögert die Schmerzreaktion.
  4. Kühlen: Kühlen Sie die Stichstelle, wie oben schon beschrieben.
  5. Lokale Behandlung: Sie können eine milde antiseptische Creme oder Lotion auf die Stichstelle aufgetragen, um Infektionen zu verhindern.
  6. Schmerzlinderung: Wenn Ihr Kind Schmerzen hat, können Sie ihm ein rezeptfreies Schmerzmittel geben, das für sein Alter und Gewicht geeignet ist.
  7. Beobachtung auf allergische Reaktionen: Auch wenn Sie sich sicher sind, dass Ihr Kind keine Bienengiftallergie hat, behalten Sie Ihr Kind nach dem Stich im Auge und kontrollieren Sie es auf mögliche allergische Reaktionen wie Nesselsucht, Atembeschwerden, Schwindel oder Schwellungen im Gesicht. Wenn solche Symptome auftreten, suchen Sie sofort medizinische Hilfe auf.

Bei einem Bienenstich bei Kindern ist wichtig, den Stichbereich sauber zu halten und zu überwachen, um sicherzustellen, dass sich keine Infektion entwickelt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie am besten vorgehen sollen oder wenn Ihr Kind Anzeichen einer allergischen Reaktion zeigt, suchen Sie sofort medizinische Hilfe auf.

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Wie unterscheidet sich ein Bienenstich von anderen Insektenstichen?

Es gibt einige Hinweise, an denen Sie einen Bienenstich bei Kindern von anderen Insektenstichen unterscheiden können. So hinterlässt eine Biene im Regelfall einen Stachel, wenn sie zusticht. Unsere Haut ist so elastisch und gleichzeitig fest, dass der Stachel der Biene hängenbleibt. Die Biene stirbt nach dem Stich.

Ein Bienenstich verursacht einen brennenden und stechenden Schmerz mit einem mittleren bis starken Schmerzniveau und rötet die Haut an der Stichstelle. Hinzu kommt häufig eine Schwellung. Ein Jucken verursacht ein Bienenstich bei Kindern nicht. Andere Insekten können einen ähnlichen Schmerz verursachen, lassen sich in Kombination mit dem Aussehen meist gut unterscheiden.

Die richtige Vorsorge ist wichtig

Um einen Bienenstich bei Kindern zu vermeiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Vorsorge. Wir haben einige von ihnen aufgezählt.

1. Helle Kleidung

Bienen werden von dunklen Farben angezogen. Lassen Sie Ihr Kind im Garten helle Farben tragen. Das mindert die Gefahr eines Stichs.

2. Keine duftenden Cremes auftragen

Klar, ein Kind sollte gegen die Sonne eingecremt werden. Achten Sie darauf, dass die Sonnenschutzcreme keine Parfümstoffe besitzt und frei von duftenden Ölen ist. Auch direkt nach dem Baden sollte ein Kind nicht in den Garten gehen. Bienen werden von süßen Düften angezogen.

3. Kein Essen und Trinken im Freien

Lassen Sie Ihr Kind keine süßen Sachen im Garten essen. Wie schon erwähnt, werden Bienen von süßen Gerüchen angezogen. Waffeln, Kekse oder Schokolade werden von Bienen wahrgenommen. Decken Sie daher süße Getränke ab.

4. Geschlossene Kleidung tragen

Ziehen Sie Ihrem Kind auch an warmen Tagen Oberteile mit langen Ärmeln und eine lange Hose an. Es gibt wunderbare Kleidung aus einem Wolle-Seide-Gemisch, welche schön luftig ist und in denen Ihr Kind nicht schwitzt. Auch geschlossene Schuhe sind sinnvoll. Es gibt viele Bienenarten, die ihre Nester im Boden bauen.

5. Vorsicht vor Bienenstöcken

Und zu guter Letzt gilt natürlich eine besondere Aufmerksamkeit, sollten Bienen vermehrt auftauchen. Gibt es vielleicht einen Bienenstock in der Nähe? Halten Sie die Augen auf und schauen Sie sich um. Können Sie ein Nest entdecken, informieren Sie die Feuerwehr. Bedenken Sie: Das eigenständige Entfernen von Bienenstöcken ist nicht nur immens gefährlich, sondern auch strafbar.

 

Quellen: