Sex ist ein normaler Teil des Lebens und sexuelle Aktivität bestimmt über unser körperliches, psychisches und emotionales Wohlbefinden. Umso ärgerlicher ist es, wenn wir aufgrund von Krankheiten keinen Sex haben können. Natürlich drehen sich bei akuten Erkrankungen unsere Gedanken nicht wirklich um Sex, unsere Lust und Libido sind während akuter Infekte ganz natürlich gedrosselt. So bleiben dem Körper mehr Ressourcen, Erreger zu bekämpfen.
Sobald wir aber einige größere Schritte auf dem Weg der Besserung gemacht haben, kehrt mitunter auch die Lust nach Nähe, Geborgenheit und Sex zurück. Doch sollte man mit viralen Infekten wie einer Erkältung oder abklingenden Grippe überhaupt Sex haben?
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Sex bei Erkältung: gesund oder gefährlich?
Sexuelle Erregung und Orgasmen stärken das Immunsystem
In der Wissenschaft ist man sich schon längst einig darüber, dass Sex und Orgasmen positive Effekte auf unsere generelle Gesundheit haben. Es gibt unzählige Studien, die die gesundheitlichen und therapeutischen Wirkungen von Sex bestätigen. Sex kann etwa helfen, Migränen zu lindern. Die regelmäßige Ejakulation beim Mann hält Prostata und Nieren gesund. Besonders vorteilhaft ist sexuelle Aktivität aber für unser Immunsystem. Eine Studie konnte zeigen, dass Menschen, die bis zu zweimal wöchentlich Sex hatten, mehr Immunoglobulin A in ihrem Speichel hatten als sexuell weniger aktive Menschen. Immunoglobulin A ist ein wichtiger Antikörper, der unser Immunsystem robust macht und Viren abwehrt.
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Sex-Hormone lassen uns besser schlafen
Beim Liebesspiel schüttet unser Körper eine ganze Reihe Hormone aus, die uns beflügeln, anregen, erregen und uns Freude bringen. Durch unsere Blutbahnen fließen dann bunte Cocktails aus Endorphinen, Dopamin und Adrenalin. Beim Orgasmus wird dann zusätzlich noch Oxytocin freigesetzt. Oxytocin wird auch als „Kuschelhormon“ bezeichnet, denn es ist für Zuneigung und Paarbindung verantwortlich. Dank des Neurotransmitters fühlen wir uns in den Armen unserer Liebsten so wundervoll geborgen. Das Hormon ist auch der Grund dafür, dass wir nach Orgasmen einfach schneller, besser und hochwertiger schlafen. Und gesunder Schlaf ist eine der Grundvoraussetzungen für schnelle Genesung von Krankheiten. Um Ihre Erkältung besser abklingen zu lassen, müssen Sie gut schlafen – was wäre also schöner, als tiefen und erholsamen Schlaf durch Sex einzuleiten?
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Aber: Anstrengung kann uns auch kranker machen
Sex und Orgasmen können also unser Immunsystem stärken, warum nicht also bei jeder Erkältung direkt in die Laken hüpfen? Ganz einfach: Sex stellt für unseren Körper eine Belastung dar.
Wenn Sie Geschlechtsverkehr haben möchten, sollten Sie außerdem sicherstellen, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin sich damit wohlfühlt und keine Bedenken hat, sich anzustecken. Wenn Sie sich krank fühlen, ist es wichtig, auf Ihren Körper zu hören und sich ausreichend Ruhe zu gönnen. Sex kann anstrengend sein und den Körper zusätzlich belasten. Je nachdem, wie intensiv wir uns dem Liebesspiel hingeben, geraten wir ordentlich ins Schwitzen. Die Herzfrequenz erhöht sich, der Puls rast. Für unseren Körper ist Sex wie eine kleine Sporteinheit. Und diese Verausgabung kann eben auch unsere Abwehrkräfte schwächen.
Die Empfehlung, sich bei Krankheiten zu schonen und Bettruhe zu wahren, gibt es nicht umsonst. Wer sich mit einer akuten Erkältung zu sehr überanstrengt – ob im Bett oder beim Sport – riskiert eine Verschlimmerung der Krankheit. Wägen Sie daher ab, ob Sie sich körperlich dazu in der Lage fühlen, vor allem während der akuten Phase einer Erkältung.
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Bei Erkältung gilt: Küssen verboten!
Hören Sie auf Ihren Körper. Fühlen Sie sich trotz Erkältung fit genug für schöne Stunden mit Ihrem oder Ihrer Liebsten, toben Sie sich aus. Aufs Küssen sollten Sie aber verzichten, denn über den Speichel übertragen Sie Ihre Erkältungsviren sonst an Ihren Partner oder Ihre Partnerin. Auch Oralsex ist während einer Erkältung keine gute Idee, da sich Viren auch in Sperma und vaginaler Flüssigkeit tummeln können.
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