Die Zecke an sich ist eigentlich nicht gefährlich für den Menschen. Sie saugt zwar eine ordentliche Portion Blut und hängt bis zu mehrere Wochen an Ihrem menschlichen Wirt, aber nennenswerte Blutverluste tragen wir nicht davon. Die größte Gefahr steckt jedoch in ihrer Funktion als Krankheitsüberträger. Beim Blutsaugen können sie uns nämlich Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder eine Borreliose bescheren. Daher sollten Sie beim Wandern oder Spazieren darauf achten, wann und wo Sie sich herumtreiben.
Wann beginnt und endet die Zeckenzeit?
Nachdem 2020 bereits ein Rekordjahr in Sachen Zecken war, könnte es in 2021 tatsächlich noch schlimmer werden. Das liegt daran, dass die kleinen Blutsauger, die mit ihren acht Beinen zu den Spinnen – genauer zu den Milben – gehören, von Jahr zu Jahr früher aktiv werden. Da Zecken bei Temperaturen unter 7 °C in eine Winterstarre fallen, reicht ihre Winterruhe normalerweise etwa von Ende November bis Ende Februar. Da die Winter der letzten Jahre überdurchschnittlich warm waren, wurden auch die Zecken früher aktiv.
Durch diese Temperaturveränderungen sind Zecken nun fast das gesamte Jahr über aktiv. Jedoch findet die größte Aktivität im Frühling und Herbst statt. Erste Zecken wurden in diesem Jahr bereits im Februar als aktiv eingestuft. Je nach Temperaturen können Sie bis einschließlich Oktober oder sogar November 2021 vorkommen. Die folgenden Risikogebiete sind in Deutschland besonders betroffen.
Zeckensaison 2021: Das sind die Risikogebiete
Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht in jedem Jahr die bestehenden sowie neu hinzugekommenen Risikogebiete für Zecken und die potentielle Ansteckung mit FSME. Im Jahr 2020 gab es mit 704 FSME-Erkrankungen den bisher höchsten Wert seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001. Das entspricht in etwa dem Doppelten des jährlichen Durchschnitts.
In Deutschland gelten folgende Gebiete als FSME-Risikogebiete: Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Südhessen sowie der südöstliche Teil Thüringens. Vereinzelte Risikogebiete gibt es außerdem in Mittelhessen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz sowie Niedersachsen. In 2021 wurde zudem als erster Kreis in Sachsen-Anhalt der Stadtkreis Dessau-Roßlau zum Risikogebiet erklärt. Derzeit sind insgesamt 169 Kreise als FSME-Risikogebiete in Deutschland definiert. Ob Ihr Kreis oder eines Ihrer Urlaubsziele zu den Risikogebieten zählt, können Sie auf dieser Karte des RKI überprüfen.
Zeckenbiss vermeiden: So verhalten Sie sich richtig
Damit Sie gar nicht erst in die Situation geraten, dass Sie mithilfe einer Zeckenkarte einen oder mehrere der Blutsauger vorsichtig von Ihrem Körper entfernen müssen, haben wir hier die effektivsten Tipps für Sie, um Zeckenbisse und die damit verbundenen Erkrankungen FSME und Borreliose zu vermeiden:
- Tragen Sie lange, eng anliegende Kleidung
- Tragen Sie festes, geschlossenes Schuhwerk
- Nutzen Sie ein Anti-Zecken-Spray
- Meiden Sie hohes Gras
- Meiden Sie Risikogebiete im Frühling und Herbst
- Suchen Sie oder ein Partner direkt nach Aufenthalten in der Natur Ihren gesamten Körper nach Zecken ab
- Lassen Sie sich gegen FSME impfen
Quellen: rki.de, zecken.de