
Bewegung an der frischen Luft hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Wer sich regelmäßig bewegt, regt seinen Stoffwechsel an und stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Besonders profitieren können Sie von einem Spaziergang im Wald. Laut dem österreichischen Biologen und Autor Clemens G. Arvay stärkt der Wald unser Immunsystem und kann uns vor chronischen Krankheiten und sogar vor einem Herzinfarkt schützen. Seiner Meinung nach hat der Wald sogar einen positiven Effekt auf unsere Psyche: „Der Wald hilft uns gegen Depressionen, gegen psychische Stressbelastungen und Burnout.”
Wissenschaftlich belegt: Waldbaden wirkt positiv auf die Gesundheit
Der Einfluss des Waldes auf die Gesundheit wird seit langem von der Wissenschaft erforscht und wurde mittlerweile durch verschiedene Studien belegt. Der amerikanische Umweltpsychologe Marc Berman von der Universität Chicago fand beispielsweise in einer Studie aus dem Jahr 2015 heraus, dass ein Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bäumen in einer Wohngegend und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht. Die Studie ergab: Je geringer die Anzahl von Bäumen in einer Nachbarschaft, desto höher ist das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. In Japan ist Waldmedizin sogar ein eigener Forschungsbereich und Waldbaden (Shinrin Yoku), ein Aufenthalt im Wald, wird sogar von Ärzten verschrieben.
Welche gesundheitlichen Vorteile hat ein Waldspaziergang?
Waldluft enthält über 90 % weniger Staubteilchen als Stadtluft. Dadurch wird der Körper besser mit Sauerstoff versorgt, was zu einer besseren Elastizität der Blutgefäße und der Lungenkapazität führt. Zusätzlich regulieren sich der Blutdruck und die Herzfrequenz.
Zudem haben britische Forscher herausgefunden, dass ein Spaziergang im Wald die Stimmung hebt und Stress abbaut. Ein Grund dafür könnte sein, dass ein Aufenthalt im Wald eine Pause für unsere Augen und Ohren bedeutet. Besonders in der Stadt herrscht oft ein hektischer und lauter Alltag. Im Gegensatz dazu wirken die Gerüche und Geräusche im Wald, wie der Wind oder das Vogelgezwitscher, wohltuend und entspannend. In Kombination mit moderater Bewegung sinken so die Stresshormone im Körper.
Darum stärkt ein Waldspaziergang das Immunsystem
Die Waldluft enthält sogenannte Terpene. Darunter versteht man Stoffe, die Pflanzen absondern, um untereinander Botschaften auszutauschen, um sich vor Schädlingen, Pilzen und Bakterien zu schützen. Wenn wir Menschen die Terpene über die Atmung oder die Haut aufnehmen, erhöht sich die Anzahl der Killerzellen in unserem Körper, die kranke Körperzellen zerstören. Dadurch kann langfristig Krankheiten wie Krebs vorgebeugt werden. Das haben Dr. Qing Li und weitere japanische Wissenschaftler der Nippon Medical School in Tokio herausgefunden.
Alternative zum Wald: Ein Spaziergang im Park
Wenn Sie es aufgrund einer größeren Entfernung oder aus Zeitmangel nicht in den Wald schaffen, können Sie alternativ dazu auch im nächstgelegenen Park spazieren gehen. Auch, wenn der Park nicht ganz denselben Effekt hat wie der Wald, hat ein Spaziergang dort auch einige gesundheitliche Vorteile.