Vegetarier: Darum sind sie schlanker und gesünder

Vegetarier: Darum sind sie schlanker und gesünder

Wissenschaftler haben in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass Vegetarier gesünder leben und einen geringeren Body-.Maß-Index haben als Fleischesser. Woran das liegen könnte, lesen Sie hier:

Schichtsalat im Glas© nesavinov / Adobestock
Schichtsalat im Glas

Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften haben gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Leipzig in einer Studie herausgefunden, dass Vegetarier im Durchschnitt einen um 1,2 Punkte geringeren BMI und demzufolge weniger Körpergewicht haben als Fleischesser, sowie allgemein gesünder leben.

Größeres Gesundheitsbewusstsein

In der Studie wurden 9.000 Personen unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildungsstand untersucht. Die Forscher erklären sich das Ergebnis daran, dass Vegetarier seltener zu stark verarbeiteten Lebensmitteln greifen, welche häufig reich an Zucker, Fett und Salz sind. Solche Nahrungsmittel regen laut der Erstautorin der Publikation Evelyn Medawar den Appetit an und zögern das Sättigungsgefühl hinaus, sodass schnell mehr als nötig gegessen wird. Das spiegelt sich unter anderem auch in der Kalorienmenge wieder. Ist die aufgenommene Kalorienmenge zu hoch, wird die überschüssige Energie als Fettdepots eingelagert.
Einen weiteren Grund sehen die Wissenschaftler in den Ballaststoffen, welche in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. In Verbindung mit Wasser quellen diese im Magen auf und können somit eine frühere und auch länger anhaltende Sättigung erzielen. Somit essen Vegetarier im Durchschnitt weniger als Fleischesser.
Ebenso spielen das allgemeine Gesundheitsbewusstsein und Sport eine große Rolle, dass Vegetarier im Durchschnitt schlanker sind.

Auch Fleischesser unterscheiden sich in ihrem BMI

In der Studie untersuchten die Forscher auch, ob es als Fleischesser einen Unterschied macht, welche tierischen Produkte man zu sich nimmt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Personen, welche zu primären Tierprodukten, also Fleisch, Wurst und Fisch greifen, einen höheren BMI haben als Personen, die sekundäre Tierprodukte wie Eier, Milch, Milchprodukte, Käse und Butter essen. Was das für die Ernährung bedeuten könnte, macht Medawar an einem Beispiel fest: „Dass eine Person einen 1,2 Punkte niedrigeren BMI hatte, bedeutete im Durchschnitt, dass sie auf bestimmte tierische Produkte ganz verzichtete, also etwa die primären, und sich vegetarisch ernährte. Oder dass sie zwar auch weiterhin Fleisch und Fisch aß, diese dafür aber insgesamt seltener.“ Da sich aktuell noch nicht sagen lässt, ob die Ernährung die Ursache für ein geringeres Körpergewicht ist oder andere Faktoren verantwortlich sind, soll nun eine Folgestudie gemeinsam mit dem Uniklinikum erarbeiten.

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