Ursachen und Behandlung von Hallux valgus

Wie Hallux valgus am Fuß entsteht und wie er behandelt wird

Keine Frage: High Heels machen schöne Beine. Doch die hohen Hacken können dramatische gesundheitliche Folgen haben.

Ballenzeh bei Frau© BanksPhotos / iStock
Ballenzeh bei Frau

Jede zweite Frau besitzt mehr als 25 Paar Schuhe. Klar, dass neben sportlichen Sneakern und bequemen Ballerinas auch Pumps und High Heels zum Sortiment gehören. Sie mogeln ein paar Zentimeter größer, sorgen für einen eleganten Gang und strecken optisch. So viel zu den Vorteilen. Doch es gibt auch Nachteile – und die sind vor allem gesundheitlicher Natur. Zu enge, zu spitze oder zu hohe Modelle können zum Ballenzeh (Hallux valgus) führen. Und das ist nicht nur unschön, sondern vor allem auch schmerzhaft. Doch was genau ist das, und wie kann man es therapieren?

Was ist ein Hallux valgus?

Grundsätzlich wollen die Füße nicht hoch hinaus. Absatzschuhe sind eine Qual für sie! Denn wird die Ferse
unnatürlich über einen längeren Zeitraum nach oben gedrückt, gerät der gesamte Fußknochen, besonders aber der große Zeh (Hallux), in eine Schräglage. Der große Zeh knickt ab und drückt sich an die mittleren Zehen, wodurch ein Knochen-Knubbel entsteht. Ärzte sprechen von einem Ballenzeh, in der Fachsprache heißt das Hallux valgus. Ärzte machen ganz besonders High Heels für diese Fehlstellung verantwortlich – aber auch genetische Veranlagungen und ein schlaffes Bindegewebe bewirken den Ballenzeh.

Symptome vom Hallux valgus

Fast immer geht dem Hallux valgus ein Spreizfuß voraus. Dabei ist das Quergewölbe des Fußes abgeflacht, durch die auseinandergespreizten Mittelfußknochen wird der Vorderfuß immer breiter. Weil ein Spreizfuß zu einer vermehrten Belastung des zweiten und dritten Mittelfußknochens führt, diese Knochen jedoch nicht für die hohen Belastungen ausgelegt sind, kann es zu Schwielenbildung mit Schmerzen kommen.

Diagnose Hallux Valgus

Eigentlich ist ein Ballenzeh so auffällig, dass man ihn direkt mit bloßem Auge diagnostizieren kann. Der Fuß wird abge- tastet und meistens geröntgt. So kann man einschätzen, wie weit die Fehlstellung fortgeschritten ist und ob sich schon etwas gravierendes am Großzehengrundgelenk verändert hat. Oft kann der Hallux valgus zu einer Arthrose führen, da sich das Gelenk durch die Fehlstellung schneller abnutzt. Dann gilt es, schnell zu handeln!

Behandlung Hallux Valgus

Zunächst kann man durch Einlagen, Schaumstoffpolster, Schienen und Bandagen die ersten Symptome und Schmerzen lindern, jedoch nicht rückgängig machen. Mit Physiotherapie wird der Fußmuskel gestärkt, sodass der Fehlstellung entge- gengewirkt werden kann. In der Therapie kommen auch Zehenspreizer zum Einsatz: weiche Polster aus Gel oder Silikon, die zwischen die große Zehe und benachbarte Zehen gesteckt werden. So wird die Zehe wieder in die Normalposition gebracht. Hilft das alles nichts, kommt man um eine Operation nicht herum. Für viele Betroffene ist die radikale Methode jedoch ein echter Segen: Hat sich der Zeh bereits zu stark verformt, bereitet der Ballenzeh in der Regel nämlich starke Schmerzen. Bei dem Eingriff wird der Zeh wieder begradigt – in vielen Fällen verschwinden die Beschwerden
so komplett. Die Patienten müssen allerdings sechs bis acht Wochen einen speziellen Verbandsschuh tragen, damit der korrigierte Zeh nicht bricht.

Hallux valgus vorbeugen

  1. Schuhe wechseln
    Haben Sie am besten immer ein paar flache Schuhe dabei, wenn Sie gerade in hochen Schuhen unterwegs sind. Nach ein paar Stunden können Sie so Ihre Schuhe ganz leicht wechseln und Ihren Füßen Freiraum geben.
  2. Regelmäßige Ruhepausen einlegen
    Wechseln Sie regelmäßig Ihre Schuhe. Tragen Sie z.B. einen Tag hohe Schuhe, steigen Sie am nächsten Tag auf flache um oder wählen ein Modell, in dem Sie Ihre Zehen komplett strecken können.
  3. Die Zehen trainieren
    Krallen Sie Ihre Zehen zusammen und versuchen Sie etwas mit ihnen aufzuheben. Legen Sie den Gegenstand, z.B. ein Tuch oder Stift, an einer anderen Stelle wieder ab. Täglich zehn Wiederholungen mit beiden Füßen durchführen, stärkt die Zehen und die Muskeln um den Mittelfußknochen.
  4. Passende Einlagen kaufen
    Wenn Sie bemerken, dass sich Ihr Zeh neigzt, können Sie im Sanitätshaus und in der Apotheke nach sogenannten Pelotten gegen einen Spreizfuß oder Zehenspreizer aus Silikon fragen. Die Einlagen entlasten den Mittelfuß und können einen entstehenden Hallux valgus eindämmen, ebenso wie die Zehenspreizer.
  5. Den Zehen Platz geben
    Dazu einfach öfter mal die Schuhe ausziehen, barfuß gehen oder auf offene Schuhe wie Sandalen umsteigen.
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