Die Gründe, weshalb man auf natürlichem Wege nicht schwanger werden kann, sind sehr vielfältig und reichen von Zyklusstörungen und Infektionskrankheiten bei der Frau bis hin zur mangelnden Qualität oder Beweglichkeit der Spermien beim Mann. Nicht zuletzt haben viele homosexuelle Paare einen Kinderwunsch, bei denen aus rein biologischen Voraussetzungen eine natürliche Befruchtung nicht möglich ist.
Um sich den Wunsch nach einem eigenen Kind zu erfüllen, ziehen viele Paare medizinische Hilfe in Betracht. Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wobei grundsätzlich in zwei verschiedene Arten unterschieden wird. Zum einen gibt es Techniken, die innerhalb des Körpers angewendet werden und die als Befruchtungshilfen bezeichnet werden. Zum anderen kommen Methoden zur Anwendung, bei denen im Labor und außerhalb des Körpers eine Befruchtung herbeigeführt wird: die eigentliche künstliche Befruchtung.
Wir stellen Ihnen in diesem Artikel die beiden gängigsten Methoden etwas genauer vor und erläutern Ihnen, für wen sie geeignet sind.
Auch interessant: Unfruchtbarkeit - Der unerfüllte Kinderwunsch
Intrauterine Insemination
Weit verbreitet ist die Intrauterine Insemination (IUI), eine Form der assistierten Befruchtung im weiblichen Körper. Hierbei wird das Sperma mithilfe einer Spritze und eines Katheters direkt in die Gebärmutter der Frau eingebracht. Die Samenzellen müssen selbst zur Eizelle finden, wobei die Verschmelzung auf natürlichem Wege passiert.
Eine IUI kommt daher nur in Betracht und ist erfolgversprechend, wenn keine schwerwiegenden körperlichen Ursachen für das Ausbleiben einer Schwangerschaft vorliegen. Häufig entscheiden sich Paare, bei den die Frau schwer durchlässigen Zervixschleim aufweist oder unter Zyklusstörungen leidet, für eine IUI. Auch für Paare, bei denen die Spermien des Mannes von mangelnder Qualität sind, kommt gegebenenfalls eine Intrauterine Insemination infrage, da die Samenzellen zuvor im Labor gereinigt und nach Brauchbarkeit selektiert werden.
In-vitro-Fertilisation
Ist die IUI aus medizinischen Gründen keine Option, ist eine In-vitro-Fertilisation (IVF) durch invimed eine Alternative, um schwanger zu werden. Die In-vitro-Fertilisation ist die älteste Methode der künstlichen Befruchtung. Seit dem 25. Juli 1978, als Louise Joy Brown, der erste in vitro gezeugte Mensch der Welt geboren wurde, sind etwa zehn Millionen sogenannte „Retortenbabys“ auf die Welt gekommen.
Ist also umgangssprachlich von einem „Retortenbaby“ die Rede, ist dieser Mensch in der Regel durch In-vitro-Fertilisation gezeugt wurden. Bei dieser Methode der künstlichen Befruchtung werden zunächst über die Gabe von Hormonen die Eierstöcke zur Eizellreifung angeregt. Im Anschluss, etwa 14 Tage nach der Hormonverabreichung, wird der Eisprung gezielt ausgelöst. Im Idealfall kann der Arzt nun die herangereiften Eizellen mit einer feinen Nadel über die Vagina aus dem Eierstock entnehmen. Dieser Vorgang findet unter Narkose statt und wird als Follikelpunktion bezeichnet.
Im nächsten Schritt kommt es zur eigentlichen künstlichen Befruchtung - unter Laborbedingungen. Dabei werden in einem speziellen Nährmedium die Eizellen mit dem Samen zusammengeführt. Auch hier wurden die Samenzellen zuvor im Labor gereinigt und selektiert, um die Gefahr einer Abstoßungsreaktion mit der weiblichen Eizelle zu minimieren.
Sind Ei- und Samenzelle verschmolzen, wandern sie in einen Brutschrank. Es dauert nur einen Tag, bis die Mediziner erkennen können, ob die künstliche Befruchtung geklappt hat.
War der Vorgang erfolgreich, werden nun maximal drei befruchtete Eizellen für den Transfer ausgewählt und in die Gebärmutter eingesetzt. Unterstützt durch die Gabe von Hormonen und/oder Medikamenten nistet sich - im besten Fall - wenigstens eine befruchtete Eizelle ein. Eine erfolgreiche Einnistung ist Voraussetzung für eine Schwangerschaft, die circa 14 Tage nach dem Eizellentransfer festgestellt werden kann.
Die In-vitro-Fertilisation bietet sich für Frauen an, bei denen eine Befruchtung innerhalb des Körpers nicht möglich ist. Das kann beispielsweise bei Frauen mit Endometriose oder Eileiterverschluss der Fall sein. Zudem ist die IVF geeignet, wenn die Frau Antikörper gegen die Samenzellen ihres Partners aufweist.
Auch interessant: Endometriose erkennen und diagnostizieren
Darüber hinaus ist die IVF eine geeignete Methode für alle Paare, bei denen der Mann unfruchtbar ist. In diesem Fall ist man jedoch auf einen Samenspender angewiesen, was ebenfalls für lesbische Paare mit Kinderwunsch gilt.
Ausführliche Beratung per Videosprechstunde
Die große emotionale Belastung für Menschen, die eine Kinderwunschbehandlung durchlaufen bzw. unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch leiden, darf nicht unterschätzt werden. Oft bekommt diese im Rahmen der Behandlung aufgrund des Zeitmangels in den Praxen zu wenig Raum. Daher kann die Online Sprechstunde beim Facharzt bei der Kinderwunschbehandlung bereits helfen. Bei einer Telefon- oder Videosprechstunde kann ein Facharzt intensiv und zeitlich flexibel beraten und auf mögliche Ängste und Sorgen eingehen. (Mehr über Telemedizin und Kinderwunsch)