
Mehr Schwung beim Atmen
Sie stehen aufrecht und locker in der Knien. Stellen Sie sich vor, es liegt Staub auf Ihrem Ärmel. Pusten Sie ihn mit kurzen Atemstößen weg. Ziehen Sie bei jedem Atemstoß die Bauchdecke ein und spitzen Sie die Lippen: „f“, „f“, „f“. Jetzt sollen Sie Fantasie-Hühner vom Hof jagen. Scheuchen Sie mit ausholenden Armbewegungen in alle Richtungen: „sch“, „sch“, „sch“. Wechseln Sie die Laute („sss“, „ch“, „zzz“ und „fff“) und beobachten Sie dabei Ihre Lippenbewegungen. Rufen Sie zum Schluss laut: „Fort!“, „Raus!“, „Schnell!“, „Jetzt!“, „Marsch!“. Wie fühlt sich Ihre Stimme jetzt an?
Wärme für die Stimme
Summen Sie ein weiches Wohlfühlsummen. Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Lieblingsessen im Mund. Jetzt aus dem Summen ein genussvollen „hmmmm“. Bewegen Sie dabei die Zunge und öffnen Sie das Gesicht zu einem Lächeln! Staunen Sie laut über etwas Wunderbares: „oooh“ – „aaah“. Spielen Sie ein Telefongespräch mit Ihrer besten Freundin nach: „ja ja ja“ – „so so so“ – „aha aha aha“ – „ ach jeeeh“. Übertreiben Sie hemmungslos!
Lautsprecher auf der Brust
Gehen Sie entspannt durch Ihr Wohn- oder Schlafzimmer. Sprechen Sie dabei laut mit sich. „Guten Morgen, meine Liebe! Ich wünsche Dir einen wunderbaren Tag!“ Stellen Sie sich nun vor, Sie haben einen Lautsprecher wie einen Orden auf der Brust und können so mühelos jede Ecke des Raumes erreichen. Sprechen Sie mit den Gegenständen als wären sie Menschen: „Ich mag meinen Kühlschrank!“ – „Guten Morgen, Sofa!“ – „Auf Wiedersehen, Bett!“ Hören Sie sich selbst dabei zu.
Weitere Stimm-Übungen
Damit Sie Ihre Stimme auch wirklich optimal trainieren, finden Sie hier ebenfalls die vier Übungen aus der September-Ausgabe der Vital zum Nachlesen und Ausprobieren:

Mehr Raum beim Atmen
Legen Sie sich mit aufgestellten bequem auf den Rücken. Lassen Sie nun Ihr Körpergewicht in den Boden sinken. Beobachten Sie Ihren Atem – wie er ohne Ihr Zutun in Sie hinein und wieder hinaus strömt. Atmen Sie so tief wie möglich in den Bauchraum. Beim Ausatmen ziehen sie den Nabel so weit wie möglich zur Wirbelsäule. 5-mal wiederholen. Atmen sie jetzt so tief wie möglich in den Brustkorb. Beim Ausatmen die Rippen bewusst zusammenziehen. 5-mal wiederholen. Zum Schluss atmen Sie so tief wie möglich in die Lungenspitzen. Öffnen Sie dafür die Arme zur Seite oder nach hinten.
Das englische Fräulein
Weiten Sie Ihren Rachen, indem Sie sich einmal räkeln und herzhaft gähnen. Strecken Sie die Zunge weit heraus wie ein brüllender Löwe. Bewegen Sie die Zunge im Mundraum und erforschen sie alle seine Winkel. Schnalzen Sie. Spitzen Sie die Lippen. Grinsen Sie ganz breit. Probieren Sie ein paar sehr präzise artikulierte Laute aus: „ts“, „ts“, „ts“ – „p“, „p“, „p“ – „t“, „t“, „t“. Spielen Sie das strenge englische Fräulein: „Alles muss präzise sitzen!“
Den Körper wecken
Strecken Sie sich in alle Richtungen. Schütteln Sie sich drei Minuten zu Ihrer Lieblingsmusik von den Zehen bis zu den Haarspitzen gut durch, bis Arme, Beine, Schultern und Nacken ganz locker sind und die Haut kribbelt. Erspüren Sie Ihren festen Stand. Sie sind mit der Erde verwurzelt. Schütteln Sie jetzt noch Ihre Kiefer durch. Lassen Sie ein tiefes „Aaah“ oder „Ooh“ mit weit offenem Mund ertönen.
Präsenz üben
Stellen Sie sich in die Mitte Ihres größten Raumes. Stehen Sie aufrecht mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Stellen Sie sich vor, dass sie eine Krone tragen. Selbstbewusst! Souverän! Genießen Sie Ihre körperliche Präsenz. Lächeln Sie und sprechen Sie laut aus, was Sie sich schon immer gewünscht haben: „Ich verdiene Aufmerksamkeit und Achtung.“ – „Ich bin wunderbar und liebenswert.“ – „Mein Leben ist reich und bunt!“ – „Ich habe eine erfüllende Arbeit!“