
Hand aufs Herz: Wann haben Sie zuletzt einen Blick in Ihren Impfpass geworfen? Und wissen Sie ganz genau, welche Impfung nach wie vielen Jahren aufgefrischt werden muss? Der Impfschutz gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken hält ein Leben lang, doch leider gilt das nicht für alle Impfungen. Da die meisten Impfungen alle zehn Jahre aufgefrischt werden müssen, kann man schnell mal den Überblick verlieren, wann es wieder Zeit ist, sich impfen zu lassen. Deshalb kramen Sie Ihren kleinen gelben Pass hervor und lassen Sie regelmäßig Ihren Impfstatus von Ihrem Hausarzt checken. Auch gerade dann, wenn sich Ihre Lebensumstände ändern, sei es durch eine anstehende Reiseplanung, eine Schwangerschaft, einer Grunderkrankung oder durch einen Jobwechsel. Wann, welcher Impfschutz geeignet ist, besprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Auffrischung nach 10 Jahren
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts empfiehlt allen Erwachsenen eine Auffrischung der Kombinationsimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf) und Polio (Kinderlähmung) oder Pertussis (Keuchhusten) alle zehn Jahre auffrischen zu lassen. Die STIKO empfiehlt allen Schwangeren eine einmalige Impfung gegen Keuchhusten im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28. Schwangerschaftswoche. Bei einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung schon im zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen.
Grippeimpfung für ältere Menschen und Risikogruppen
Für Menschen ab 60, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Personen, die täglich viel Menschenkontakt haben, empfiehlt die STIKO die jährliche Grippeimpfung. Lassen Sie sich am besten vor der Grippesaison im Oktober oder November impfen. Gerade zurzeit der Corona-Pandemie ist es ratsam, sich als Risikopatient gegen Grippe impfen zu lassen. Denn wer an Grippe erkrankt ist, hat ein geschwächtes Immunsystem und ist somit anfälliger für andere Viruserkrankungen wie COVID-19.
Wie sinnvoll ist eine Impfung gegen Gürtelrose?
Die Gürtelrose wird wie bei den Windpocken durch Varizella-Zoster-Viren verursacht, die sich im Körper in den Nervenzellen einnisten. Bei einem geschwächten Immunsystem können die Viren aktiv werden und zu einem schmerzhaften Ausschlag führen. Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose allen Personen ab 60 Jahren. Personen mit einem schwachen Immunsystem oder einer Grunderkrankung wie Diabetes, rheumatoider Arthritis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Asthma sollten sich vorher, ab 50 Jahren impfen lassen.
Wie oft muss man sich gegen FSME impfen lassen?
FSME ist die Abkürzung für „Frühsommer-Meningoenzephalitis“ und ist eine Gehirn-, Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung, die durch Zeckenstiche übertragen werden. Besonders in Süd- und in Teilen von Ostdeutschland besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit FSME anzustecken. Eine erste FSME-Impfung sollte nach drei Jahren aufgefrischt werden. Nachfolgende Auffrischungen sind alle fünf Jahre notwendig. Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen auslösen wie Nasennebenhöhlen-, Mittelohr-, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung. Zudem verursachen Pneumokokken die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen. Menschen ab 60 Jahren sollten alle sechs Jahre ihren Impfschutz auffrischen lassen, um das Ansteckungsrisiko zu verringern oder schwere Komplikationen zu vermeiden.
Treten Nebenwirkungen nach dem Impfen auf?
Grundsätzlich gilt, dass in den ersten drei Tagen nach der Impfung verschiedene Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten können. Solche Reaktionen klingen in der Regel schnell wieder nach ein bis drei Tagen ab. Nach der Impfung kann es meist zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen.
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