Schlafkrankheit: 3 Symptome bei Narkolepsie

Schlafkrankheit: 3 Symptome bei Narkolepsie

Narkolepsie stellt eine seltene Art von Schlafkrankheit dar, bei der Betroffene tagsüber ein enormes Schlafbedürfnis haben und ungewollt wegnicken. Erfahren Sie, welche weiteren Symptome dabei auftreten und ob Narkolepsie behandelt werden kann.

Der Begriff Schlafkrankheit wird häufig auch für die Erkrankung Trypsanosomiasis verwendet, welche über die Tsetsefliege übertragen wird. Die Narkolepsie hingegen wird bei den Betroffenen durch einen Mangel an Orexin hervorgerufen. Der Botenstoff ist für die Schlaf-Wach-Regulation unseres Gehirns verantwortlich und sorgt für gleichermaßen stabile Schlafphasen wie Wachphasen. Gehen vermehrt jene Nervenzellen zugrunde, die Orexin produzieren, gerät unser Schlaf-Wach-Rhythmus völlig durcheinander. Wieso die Nervenzellen bei etwa 1 von 2.000 Personen zugrunde gehen, ist noch ungeklärt, weswegen man auch von einer idiopathischen Hypersomnie spricht. Im Verdacht stehen genetische Ursachen, Infektionen sowie eine Fehlregulation des Immunsystems.

Schlafkrankheit: 3 Symptome bei Narkolepsie

1. Tagesschläfrigkeit

Jede Person kennt den enormen Schlafdrang nach einer durchgemachten oder fast schlaflosen Nacht. Tritt die enorme Müdigkeit jedoch ohne ersichtlichen Grund auf, könnte eine Narkolepsie dahinterstecken. Zusätzlich zum erhöhten Schlafbedürfnis leiden Betroffene zudem unter ungewolltem Einschlafen. So kann es etwa vorkommen, dass Narkoleptiker:innen mitten in einem Gespräch oder während der Arbeit wegnicken. Dieses Hauptsymptom ist vor allem am Tag offensichtlich, doch auch nächtliche Störungen können auftreten. So wachen Menschen mit Narkolepsie häufig nachts auf oder erleben sehr lebhafte, zum Teil beängstigende Träume.

2. Kataplexie

Auch sogenannte Kataplexien sind ein eindeutiger Hinweis auf eine Narkolepsie. Dabei handelt es sich um den vorübergehenden Verlust jeglicher Muskelspannung. Betroffene werden plötzlich kraftlos, lassen einen Gegenstand fallen oder stürzen selbst. Während einer solchen Kataplexie ist die Person bei vollem Bewusstsein, verliert jedoch die Kontrolle über ihre Muskulatur. So kann es auch zur Erschlaffung der Gesichtsmuskeln kommen, was eine undeutliche Sprache und eine gestörte Sicht oder geschlossene Augen mit sich bringt. Die Schwächephasen können einige Sekunden bis hin zu Minuten anhalten. Ebenso können beim Einschlafen oder Aufwachen sogenannte Schlafparalysen auftreten, bei denen die Betroffenen sekunden- oder minutenlang bei vollem Bewusstsein komplett gelähmt daliegen. 

3. Halluzinationen

Etwa ein Drittel der Menschen mit Narkolepsie berichtet zudem von sehr lebhaften Halluzinationen, die entweder beim Einschlafen (hypnagoge Halluzinationen) oder beim Aufwachen (hypnopompe Halluzinationen) vorkommen können. Betroffene hören, sehen oder tasten dann Dinge, die eigentlich nicht da sind. Daran erkennen Sie eine Narkolepsie >>

Behandlung bei Narkolepsie

Bisher ist die Narkolepsie noch nicht heilbar. Die Lebensqualität Betroffener kann jedoch mithilfe bestimmter Verhaltensänderungen und Medikamente verbessert werden. Neben dem festen Einplanen von Tagesschlafzeiten wie einem Mittagsschlaf spielen auch Psychostimulantien sowie Antidepressiva eine Rolle. Die medikamentöse Behandlung muss jedoch individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt werden. Darüber hinaus können Betroffene koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Schwarz- und Grüntee gezielt einsetzen, um sich zwischen den eingeplanten Ruhezeiten wacher zu fühlen. Von Genussmitteln wie Alkohol oder Zigaretten wird jedoch abgeraten, da sie die Einschlafneigung verstärken können.

Video: Mein Leben als Schlafkranke

Quellen: usz.ch, msdmanuals.com, meinschlaf.de

Lade weitere Inhalte ...