Mastzellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind somit ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Die Abwehrzellen kommen fast überall im Körper vor – besonders hohe Mengen befinden sich im Verdauungstrakt, auf der Haut und in jeglichen Schleimhäuten. Dort fungieren sie als erste Verteidigungslinie gegen potentiell schädliche Fremdsubstanzen.
Was ist MCAS?
Unter MCAS (eng. mast cell activation syndrome) versteht man ein Sammelsurium an Symptomen, die auftreten können, wenn die Mastzellen im Körper hyperaktiv sind. Das Syndrom ähnelt dabei anderen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise überreagiert – beispielsweise Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Allergien. MCAS kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, etwa durch Allergien, Infektionen oder Medikamente, wobei noch nicht alle Ursachen geklärt sind. Schätzungen zufolge könnten bis zu 7 Prozent der Bevölkerung vom Mastzellenaktivierungsyndrom betroffen sein – aufgrund der variablen Symptome wird MCAS jedoch häufig nicht oder erst nach Jahren diagnostiziert.
MCAS: 3 Anzeichen des Mastzellaktivierungssyndroms
1. Magen-Darm-Beschwerden
Da sich die Mehrzahl unserer Immunzellen im Darm befindet, ist es wenig verwunderlich, dass hyperaktive Mastzellen besonders häufig Beschwerden im Verdauungstrakt hervorrufen. Die in den Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts sitzenden Abwehrzellen können dort Entzündungsreaktionen auslösen und unter anderem Symptome wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Durchfall, Verstopfungen, Sodbrennen bis hin zu Magen- oder Darmblutungen verursachen.
2. Allergische Reaktionen
Viele der gängigen MCAS-Symptome ähneln denen einer klassischen Allergie, was eine eindeutige Diagnose zusätzlich erschwert. So können beispielsweise Hautirritationen in der Form von Nesselsucht, Rötungen oder Juckreiz auftreten. Ebenso können die Schleimhäute der Atemwege betroffen sein, was sich in Schwellungen, Atembeschwerden, einer verstopften Nase und Kurzatmigkeit widerspiegelt. Ebenso kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen, wenn die Mastzellen durch Reizstoffe wie Histamin getriggert werden.
3. Schubweise Allgemeinsymptome
Bei den meisten MCAS-Patient:innen treten die Symptome schubweise auf und können durch bestimmte Auslöser wie Stress, Überanstrengung, Schlafmangel oder eine histaminreiche Ernährung hervorgerufen werden. Da Mastzellen fast überall im Körper vorkommen, gehören auch ganz allgemeine Beschwerden wie Müdigkeit, Fieber, Konzentrationsprobleme, Erschöpfung bis hin zu Fatigue sowie Gewichtsschwankungen zum Symptomkatalog des MCAS.
Wichtig: Falls diese oder ähnliche Symptome bei Ihnen auftreten, wenden Sie sich an den Arzt Ihres Vertrauens. Mithilfe von Blutuntersuchungen und anderen Tests kann dieser prüfen, ob tatsächlich eine erhöhte Mastzellaktivität vorliegt. Zusätzlich können Sie Ihre Symptome mithilfe des Fragebogens der Uni Bonn zur Feststellung eines Mastzellmediatorsyndroms überprüfen >>
Quellen: mastozytose.de, uniklinikum-leipzig.de, ndr.de