
Hörsturz: Diese Symptome treten auf
Ein Hörsturz wird oftmals auch als Infarkt im Innenohr bezeichnet und ist eine plötzlich auftretende Hörminderung, meist nur auf einem Ohr, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Betroffene nehmen ein dumpfes Gefühl im Ohr wahr und können beispielsweise nur etwas schlechter bis gar nicht mehr hören. Gleichzeitig kommt es zu Ohrgeräuschen, die verschieden stark auftreten können. Betroffene haben keine Ohrenschmerzen, wie es beispielsweise bei einer Mittelohrentzündung der Fall ist.
Weitere körperliche Anzeichen, die auf einen Hörsturz hindeuten:
- Hörverlust
- Schwindelgefühle
- Gefühlsstörung am Außenohr
- Ohrendruck
- Tinnitus
- Auftreten der Symptome ohne erkennbare Ursache
- Anfallartiges Vorkommen
- Symptome treten nur einseitig auf
Bei Verdacht auf einen Hörsturz, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Versuchen Sie Ruhe zu bewahren, zusätzlicher Stress kann die Symptome verschlimmern. Bei gut der Hälfte aller Betroffenen klingen die Beschwerden bereits nach einigen Stunden von alleine ab.
Ursachen: Wie kann es zu einem Hörsturz kommen?
Es gibt keine eindeutigen, medizinischen Erklärungen, wie es zu einem Hörsturz kommen kann. Fakt ist jedoch, dass bei einem Hörsturz die Blutversorgung des Innenohrs gemindert ist. Stress, emotionale Anspannung oder Nikotin können Durchblutungsstörungen begünstigen. Im Verdacht stehen auch Herpes- und Influenzaviren oder Bakterien, die bei einer Mittelohrentzündung oder einer Borreliose zum Hörverlust führen können.
Prinzipiell können alle Altersgruppen einen Hörsturz erleiden. Häufig sind Personen eher betroffen, die an Herzerkrankungen und Stoffwechselstörungen wie Diabetes leiden oder einen Schlaganfall erlitten haben. Wie die Barmer Krankenversicherung mitteilte, sind jährlich mehr als 150.000 Menschen in Deutschland von einem Hörsturz betroffen. Er tritt vermehrt bei Erwachsenen um die 50 Jahre auf. Männer und Frauen erkranken etwa gleich häufig.
Wie kann man einen Hörsturz behandeln?
Ihr HNO-Arzt kann mithilfe einer Ohrmikroskopie und eines Hörtests rausfinden, ob es sich um einen Hörsturz handelt, den Grad der Schwerhörigkeit feststellen und wo sich der Hörsturz im Ohr genau befindet. Je früher ein Hörsturz erkannt wird, desto besser ist die Heilungsprognose und die Herstellung der Hörfähigkeit. Knapp zwei Drittel aller Patienten erholen sich vollständig. Beim restlichen Drittel können eine Hörminderung oder Ohrgeräusche zurückbleiben.
Bei der Behandlung ist es entscheidend, die Durchblutung des Innenohrs zu fördern. Durch die Verabreichung durchblutungsfördernder Medikamente kann dies erreicht werden. Häufig werden Kortisonpräparate verschrieben, die entzündungshemmend sind und die Schwellungen im Ohr bekämpfen.
Ebenfalls hilfreich ist die Einnahme von Magnesium, das sich entspannend auf Muskulatur und Blutgefäße auswirkt. Auch natürliche Ginkgo-Präparate verbessern die Durchblutung und können vorbeugend eingenommen werden, um das Risiko eines Rückfalls zu verhindern. Bei einem schwerwiegenden Hörsturz kann die Blutwäsche (Apherese) in Betracht gezogen werden, die Substanzen aus dem Blut reinigt, die eine Gerinnung fördern.
Hörsturz oder Tinnitus? Das sind die Unterschiede
Ein Hörsturz ist nicht dasselbe wie ein Tinnitus, auch wenn die Symptome sich sehr gleichen. Der Hörsturz wird als Krankheit klassifiziert, der Tinnitus als Symptom. Ein Tinnitus kann einen Hörsturz ankündigen und zeitgleich mit ihm vorkommen. Während ein Hörsturz vollständig behoben werden kann, kann das Piepen im Ohr bleiben. Dann ist von einem chronischen Tinnitus die Rede.
So beugen Sie einem Hörsturz vor
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein gesunder Lebensstil Sie am besten vor einem Hörsturz schützt: Versuchen Sie, Stress zu reduzieren. Entspannungsübungen, regelmäßige Bewegung und insbesondere Yoga helfen gezielt, gelassener zu werden. Meiden Sie auch Lärmbelästigung im Alltag. Verzichten Sie möglichst auf Alkohol, Nikotin sowie Koffein und trinken Sie mindestens 2 Liter Wasser am Tag, um die Durchblutung anzukurbeln.
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Datum: 03.12.2020