
Sie reagieren aufbrausend, sind hypernervös und das Herz rast nur so? Oder Sie empfinden das genaue Gegenteil? Alles fällt Ihnen schwer, Freunde schütteln nur noch den Kopf, was aus der agilen Frau geworden ist, die jetzt nur noch in den Seilen hängt? Möglicherweise leiden Sie unter der Schilddrüsen-Erkrankung Hashimoto-Thyreoiditis. Das Tückische bei dieser Entzündung der kleinen schmetterlingsförmigen Drüse: Sie beginnt meist mit einer Überfunktion und geht dann langsam in eine Unterfunktion über – mit oft gegensätzlichen Symptomen.
Es mangelt an einem Spurenelement
Schon jede fünfte Frau ab 40 ist von dem Hashimoto-Syndrom betroffen, Tendenz steigend. Die Folgen für die Gesundheit sind gravierend. Denn das Immunsystem richtet sich gegen sich selbst und bildet Abwehrstoffe gegen bestimmte körpereigene Eiweiße. Die Folge ist eine chronische Entzündung – und schließlich eine Schädigung der Schilddrüse.
Aktuelle Untersuchungen machen jetzt Hoffnung. Sie zeigen, dass eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement Selen einen positiven Effekt auf Hashimoto-Thyreoiditis hat. So wurden Patienten befragt, die zusätzlich Tabletten mit Selen erhalten hatten. Ihr Allgemeinbefinden verbesserte sich deutlich, die Entzündungswerte gingen zurück. Besonders günstig ist Natriumselenit, weil es gut im Körper verwertet wird. Experten vermuten, dass eine der Ursachen für die Autoimmunkrankheit in der Mangelversorgung mit Selen liegt. Wir nehmen das Spurenelement zwar mit der täglichen Nahrung auf – etwa über Gemüse und Getreide –, erreichen aber oft nicht die optimale Dosis. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rund 50 Mikrogramm, tatsächlich liegen unsere Durchschnittswerte bei 38 Mikrogramm. Grund: Die Böden in Europa enthalten durch intensive Landwirtschaft nicht mehr so viel von dem wertvollen Element.