
1. Die wichtigsten Unterlagen und wofür sie da sind
- Name, Geburtsdatum, Geschlecht und Anschrift des Versicherten
- Seine einmalige Krankenversicherungsnummer (auch um Verwechslungen vorzubeugen)
- Der verschlüsselte Versichertenstatus
- Ausstellende Krankenkasse und zugehörige kassenärztliche Vereinigung
- Tag, an dem der Versicherungsschutz begonnen hat
- Medizinische Notfallversorgungsdaten, falls der Kartenbesitzer hier Besonderheiten aufweist
- Eine Liste von Arznei-Unverträglichkeiten des Patienten
- Die sogenannte elektronische Patientenakte
- Ein elektronischer Arztbrief
Deutschland hat ein vergleichsweise umfangreiches staatliches Absicherungsnetz. Doch leider ist es auch eine Tatsache, dass solche Systeme Missbrauch anregen. An diesem Punkt kommt der Sozialversicherungsausweis ins Spiel. Er schlägt eine Brücke zwischen der deutschen Sozialversicherung einerseits, sowie Arbeitnehmern und Arbeitgebern andererseits.
Im Gegensatz zu den vorherigen Dokumenten hat nicht zwingend jeder einen Röntgenpass zuhause. Seit Anfang 2019 müssen Praxen und Kliniken nicht einmal Blanko-Pässe vorrätig halten. Er wird (bzw. mittlerweile wurde) nur dann erstmalig ausgestellt, wenn mindestens eine Röntgenuntersuchung oder ähnliches erfolgt ist. Primär sind damit zwar nur solche bildgebenden Verfahren gemeint, bei denen eine Strahlenbelastung eintreten kann, also klassisches Röntgen oder eine Computertomographie. Allerdings ist es hilfreich, auch andere nuklearmedizinische sowie generell bildgebende Untersuchungen eintragen zu lassen. Aus zwei Gründen:
- Jede Strahlenbelastung ist eben eine Belastung. Sie kann sich aufaddieren, bis Gesundheitsrisiken steigen. Der Pass gibt Klarheit und verhindert, dass zu häufige Untersuchungen durchgeführt werden.
- Der Pass informiert darüber, ob bereits vom betreffenden Körperbereich Aufnahmen existieren. Das kann unter anderem durch Vorher-Nachher-Vergleiche sehr aufschlussreich sein.
Wogegen ist man eigentlich geimpft? Wann hat man die letzte Tetanusspritze bekommen? Mit dieser Frage konfrontiert, können viele Menschen nur mit den Schultern zucken. Normalerweise bekommen wir zwar schon bei der Erstimpfung als Baby einen Pass ausgestellt, aber bei vielen verwaist er dann in einer Schublade – und kann dadurch nach vielen Jahren zum Problem werden. Etwa dann, weil eine Impfung nicht aufgefrischt wurde oder doppelt geimpft wird. Auch hier gilt das Gleiche wie beim Röntgenpass: Eine Bringschuld, die man peinlich genau befolgen sollte, um sich selbst zu schützen.
Die Geburtsurkunde ist der Beweis dafür, dass man schon dann Teil eines Verwaltungsapparates wird, wenn man erst wenige Tage auf der Erde ist:
- Zuständiges Standesamt samt laufender „Seriennummer“ im Jahr der Geburt
- Vollständiger Name, Geschlecht, Geburtsdatum und -ort
- Namen der Eltern
- Beglaubigung durch und Daten des Standesbeamten
Längst nicht jeder hat eine Patientenverfügung – obwohl sie eigentlich ein sehr wichtiges Dokument ist. Denn hierin finden sowohl Mediziner wie Angehörige ganz klare, vom Patienten selbst aufgestellte Richtlinien, was in dem Fall zu tun ist, dass jemand selbst nicht mehr entscheiden kann. Lebensverlängernde Maßnahmen, Untersuchungen, Behandlungen. Das alles kann in dem Dokument eingetragen werden – damit auch wirklich im eigenen Sinne gehandelt wird.
Vor kurzem ging eine erfreuliche Meldung durch die Nachrichtenagenturen: Nach Jahren des Absinkens haben nun wieder mehr Menschen einen Organspenderausweis. Und auch man selbst sollte sich einen besorgen (liegt bei jedem Hausarzt und vielen Apotheken aus). Denn er schafft vor allem Klarheit. Dort kann eingetragen werden, zu welchen Spenden man im Falle seines eigenen Ablebens bereit wäre. Genauso lässt sich darin einer Spende verneinen oder eine Vertrauensperson benennen, welche die Entscheidung fällen darf. Egal welche Angaben dort hinterlegt sind, sie schaffen in einer schwierigen Situation mehr Klarheit und helfen, wichtige Zeit zu sparen.
Es dürfte zu den unangenehmsten Dingen gehören, denen man sich stellen muss: Darüber zu entscheiden, was nach dem eigenen Ableben passieren soll. Niemand will sich gerne mit dem eigenen Tod befassen. Aber spätestens dann, wenn man gewisse Personen seines Umfeldes bevorteilen oder auch ausschließen will, sollte man es tun.
Die Patientenverfügung gibt vor allem den Medizinern eine Handreichung, was in Sachen Behandlung bei eigener Entscheidungsunfähigkeit zu tun ist. Das Testament verrät den Angehörigen, was nach dem Tod zu tun ist. Die Vorsorgevollmacht ist hierbei das Dritte wichtige Dokument. Sie gibt jemandem aus dem Umfeld einer Person eine umfassende(!) Vollmacht darüber, in seinem Namen zu entscheiden, wenn er es nicht kann.
Das, was man im Rahmen seiner Pflichtversicherung an medizinischen Leistungen erhält, ist in der Regel nur eine Grundversorgung. Viele Versicherer machen gutes Geld damit, zusätzliche Leistungen anzubieten. Auch hier gilt: Alle zusätzlichen Verträgen sollten an einer zentralen Stelle zusammengefasst aufbewahrt werden.
2. Zusätzliche Unterlagen
Viele Versicherungen knüpfen vertraglich vereinbarte Zusatzleistungen an regelmäßige Untersuchungen. Bestes Beispiel: Eine Zahn-Zusatzversicherung, die fordert, dass man sein Gebiss einmal jährlich kontrollieren und professionell reinigen lässt. Ähnlich wie beim Röntgenpass muss man selbst dafür sorgen, dass diese Dokumente aktuell bleiben – sonst bekommt man mitunter Probleme bei der Auszahlung der Leistungen, die einem zustehen.
Wird ein Soldat verwundet, bekommen Sanitäter auf seiner sogenannten Erkennungsmarke wichtige Informationen zur Identität oder Blutgruppe. In der zivilen Welt gibt es dazu kein Gegenstück. Da müssen sich Sanitäter auf das verlassen, was sie im Portemonnaie des Betroffenen vorfinden – oftmals leider nicht mehr als der Personalausweis. In Zeiten, wo immer mehr Smartphones per Code, Fingerabdruck oder Retina-Scan blockiert sind, kann man auch kaum dort nach Personen suchen, die in diesem Notfall verständigt werden sollen.

- Grafik herunterladen
- In Paint öffnen, und persönliche Informationen ergänzen. Anschließend als jpeg-Datei abspeichern
- In einem Schreibprogramm öffnen, dort auf die Abmessungen des Portemonnaie-Fachs formatieren
- Ausdrucken
So schön es auch wäre, sein Leben lang ohne Arzt auszukommen, bei den meisten Menschen sieht es anders aus. Abermals haben wir hier eine kleine Bringschuld, die sich allerdings mit einer Viertelstunde vor dem Computer regeln lässt. Man erstellt eine ganz einfache Liste. Darin notiert man sämtliche Ärzte, die „für einen zuständig sind“. Oben der Hausarzt, der Zahnarzt und idealerweise sämtliche Ärzte, vor allem Spezialisten, die man bisher besucht hat – Name, Ort und Telefonnummer reichen schon vollkommen aus.
Einen ganz ähnlichen Hintergrund hat eine Liste von Medikamenten und sonstiger Arzneien, welche man entweder regelmäßig zu sich nimmt, oder im Zeitraum des vergangenen Jahres genommen hat. Das macht es zwar notwendig, die Liste immer wieder zu aktualisieren, weshalb es sich auch empfiehlt, sie handschriftlich zu verfassen. Aber insbesondere ob der Tatsache, dass es gerade bei Menschen, die viele unterschiedliche Mittel nehmen (müssen), zu gefährlichen Wechselwirkungen mit zukünftig noch zu verabreichenden Arzneien kommen kann, ist das präzise Führen der Liste eine Form von Selbstschutz, die verhindert, dass aus Unwissenheit schwerer Fehler begangen werden.
Vom Heuschnupfen, über eine Cortison-Unverträglichkeit bis hin zur allergischen Reaktion gegenüber Antibiotika:. Fakt ist, es gibt eine lange Liste an menschlichen Allergien. Es sollte nicht nur jeder präzise wissen, worauf er allergisch reagiert, dieses Wissen sollte auch Dritten zugänglich sein, etwa durch eine genaue Liste. Die reine Allergie sollte dabei das Mindestmaß sein. Besser ist es, wenn man noch so genau wie möglich eintragen kann, seit wann sie besteht.
In unseren heutigen Zeiten gibt es nur noch wenige, die nicht auf sozialen Netzen, in Foren usw. aktiv sind, die keine Konten bei Amazon und Co. besitzen oder über Fitness-Apps und Ähnliches teils sehr intime Daten freiwillig an Dritte weitergereicht haben. Aus diesem Grund ist es auch notwendig, sich darüber Gedanken zu machen, was mit diesem digitalen Erbe nach dem eigenen Ableben geschehen soll.
- Was mit den jeweiligen Accounts geschehen soll – bspw. löschen
- Was mit den digitalen Geräten selbst geschehen soll
- Was mit den Daten auf den Geräten passieren soll
3. Wie alles sortiert werden kann
Diese Frage lässt sich einfach beantworten: Damit einerseits niemals lange nach etwas gesucht werden muss und andererseits auch noch dann im eigenen Sinne gehandelt wird, wenn man selbst keine Entscheidungen fällen kann. Immer dran denken: Es muss nicht direkt um den Tod gehen. Es kann sich auch einfach nur um einen vorübergehenden Status handeln. Etwa, weil man nach einem schweren Unfall selbst nicht ansprechbar ist.
Tatsächlich sind nur zwei, maximal drei Ordner notwendig sowie das eigene Portemonnaie:
- Ins Portemonnaie kommen Versichertenkarte, Organspenderausweis sowie die ausgedruckte Taschenkarte und falls man keinen Partner hat auch ein Zettel mit dem Hinweis, wo die restlichen Unterlagen zu finden sind.
- Ein Ordner wird mit den restlichen Unterlagen aus dem ersten Kapitel befüllt. Hier empfiehlt es sich, im Ordner einfache Papp-Trennblätter einzuheften, um etwa die medizinthematischen Versicherungen vom Sozialversicherungs-Dokument abzutrennen. Wichtig: Auf den Trenn-Reitern sollte klar stehen, was wo zu finden ist – und am besten nochmal eine Kurzliste auf dem Ordnerrücken.
- Der zweite Ordner wird mit den Unterlagen aus dem zweiten Kapitel gefüllt, nach dem gleichen Schema wie beim anderen Ordner.
- Der eventuelle dritte Ordner enthält nur jene Dokumente, die bei echter Handlungsunfähigkeit notwendig sind. Also beispielsweise das Testament, die Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht.
Fazit
So einfach es klingt, der beste Weg, sich selbst abzusichern, ganz gleich, ob man handlungsfähig ist oder nicht, ist es, all seine Unterlagen an einer Stelle zusammenzufassen. Das mag vielleicht der Übersichtlichkeit nicht gerade zuträglich sein, aber darum geht es in solchen Fällen auch nicht. Wichtiger