Fleischfressende Bakterien in der Ostsee: So gefährlich sind sie

Fleischfressende Bakterien in der Ostsee: So gefährlich sind sie

Bei Vibrionen handelt es sich um fleischfressende Bakterien, die sich im Sommer extrem stark in Nord- und Ostsee vermehren. Wie gefährlich sind die Bakterien für Urlauber und Schwimmer?

 

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Was sind Vibrionen?

Bei den aktuell diskutieren Vibrionen handelt es sich um sogenannte „Nicht-Cholera-Vibrionen“ von der Art „Vibrio vulnificus“. Diese leben in salzhaltigen Gewässern, wie zum Beispiel auch der Nord- und Ostsee. Dort sind sie zwar ganzjährig zu finden, im Sommer aber, wenn die Wassertemperatur über 18 Grad steigt, vermehren sich die fleischfressenden Bakterien rasant. Der Erreger, der in den deutschen Gewässern vorkommt, gilt als fleischfressend, da er ein rasches Gewebesterben verursachen kann. Vor allem führen diese Vibrionen zu Wundinfektionen.

So gefährlich sind Vibrionen in Deutschland wirklich

Nicht jeder, der im Sommer in der Nord- oder Ostsee badet, erkrankt durch den Erreger. Vibrionen sind vor allem für Personen mit folgenden Merkmalen risikoreich:

  • ein geschwächtes Immunsystem, z. B. durch eine HIV-Infektion
  • chronische Vorerkrankungen, z. B. Diabetes, Lebererkrankungen oder Alkoholabhängigkeit
  • ältere Menschen

Trotzdem sind diese Merkmale kein Garant dafür, durch ein Bad im Meer zu erkranken. In der Regel muss für eine Ansteckung eine offene Wunde oder eine Hautverletzung vorliegen. Hierbei reicht den Vibrionen jedoch schon ein minimaler Schnitt, um in den Körper eindringen zu können.

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Für gesunde Menschen besteht normalerweise keine Gefahr, in der Ostsee durch Vibrionen zu erkranken. Die Fallzahlen der letzten Jahre bewegen sich in einem niedrigen Bereich zwischen 0 und 20 betroffenen Personen. Statistisch gesehen ist das Infektionsrisiko also eher gering.

Symptome bei einer Vibrionen-Infektion

Eine Vibrionen-Infektion äußert sich in Deutschland vor allem über die Haut. Nach wenigen Stunden können durch den Erreger Vibrio vulnificus schwere Wundinfektionen auftreten. Symptome sind:

  • Hautrötungen
  • Schwellungen
  • Blasenbildung auf der Haut

Seltenere Beschwerden können zudem sein:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Vibrionen-Infektion: Behandlung

Wer den Verdacht hat, sich über Vibrionen infiziert zu haben, sollte schnellstmöglichst einen Arzt aufsuchen. Von der infizierten Wunde breiten sich die Erreger nämlich schnell auch auf andere Körperbereiche aus. Das kann zum Absterben von Gewebe oder sogar einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen.

Eine Vibrionen-Infektion lässt sich gut mit Antibiotika behandeln, Sie sollten lediglich schnell handeln! Bei stark befallenen Hautbereichen ist eventuell eine chirurgische Säuberung nötig. Sind Arme oder Beine bereits im fortgeschrittenen Maße betroffen, kann es unter Umständen nötig sein, die Gliedmaßen zu amputieren.

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