
Was ist Diphtherie?
Diphtherie zählt zu den Infektionskrankheiten, welche durch Niesen und Husten übertragen werden. Das Bakterium Corynebacterium diphtheriae produziert Gifte (Toxine), welche erste Anzeichen wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Schlappheit und Fieber hervorrufen. Die Krankheit betrifft meistens die oberen Atemwege und die Rachenschleimhaut. Dennoch kann sich das Gift weiter im Körper ausbreiten und wichtige Organe, z.B. das Herz, schädigen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie lebensbedrohlich sein. In Deutschland muss Diphtherie beim Gesundheitsministerium namentlich gemeldet werden.
Diphtherie-Symptome
Die Inkubationszeit von Diphtherie ist in der Regel mit zwei bis sieben Tage recht kurz. Anfangs wird Diphtherie gerne mit einer Mandelentzündung, Pseudo-Krupp oder Kehlkopfentzündung verwechselt. Während der Inkubationszeit zeigen sich die ersten Symptome:
- Beschwerden im Rachen:
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Fieber
- allgemeines Krankheitsgefühl
- weißlich-gelbe Beläge auf den Mandeln:
Die sogenannten Pseudomembranen sind ein sicheres Anzeichen für Diphtherie. Diese Beläge können sich bis in den Rachen und die Nase ausweiten. Beim Versuch sie zu entfernen, beginnt die Schleimhaut darunter zu bluten. Während der Erkrankung kommt es zu einem süßlich-fauligem Mundgeruch.
Diphtherie: Diagnose, Behandlung & Verlauf
Diagnose
Um Diphtherie zu diagnostizieren, nimmt der Arzt mit einem Wattestäbchen einen Abstrich der Nasen- und Rachenschleimhaut, welcher im Labor auf das Bakterium untersucht wird. nach ca. 12 Stunden liegt das Ergebnis vor. Daher wird meist schon vor dem endgültigen Ergebnis mit der entsprechenden Therapie begonnen.
Behandlung
Um das Gift im Körper unschädlich zu machen, bekommt der Patient ein Gegenmittel verabreicht. Dies hilft jedoch nur gegen Gifte, die noch nicht an Körperzellen gebunden sind. Mit Penicillin, einem der bekanntesten Antibiotika, wird versucht, das Bakterium zu bekämpfen. Außerdem wird der Patient nach der Diagnose isoliert, sodass nur Menschen mit ausreichendem Impfschutz Zugang zum Patienten bekommen. Personen, die mit dem Patienten in Kontakt waren, werden ebenfalls untersucht und bei nicht vorhandenem Schutz nachgeimpft.
Verlauf
Je nach gesundheitlicher Verfassung vor der Erkrankung ist der Krankheitsverlauf von Diphtherie. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt, besteht ein gute Chance auf vollständige Genesung ohne Folgeschäden. Bei weniger guter Verfassung kann Diphtherie auch zu Komplikationen führen, welche den Krankheitsverlauf beeinflussen. In schweren Fällen sterben Patienten durch Ersticken oder Herzversagen. Die durchschnittliche Sterblichkeit liegt bei fünf bis zehn Prozent, wobei die Sterblichkeit in Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung deutlich höher ist. In Ländern mit guter medizinischer Versorgung ist die Sterblichkeit sogar unter dem Durchschnitt.
Impfung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Kinder, Jugendliche und Erwachsene regelmäßig zu impfen, da die Anzahl der Antikörper im Laufe der Jahre abnimmt.
Die Grundimmunisierung besteht aus vier Impfdosen und erfolgt bestenfalls im Kindesalter:
- 1. Impfdosis: vor dem vollendeten zweiten Lebensmonat
- 2. Impfdosis: vor dem vollendeten dritten Lebensmonat
- 3. Impfdosis: vor dem vollendeten vierten Lebensmonat
- 4. Impfdosis: zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat
Bei der Impfung werden abgeschwächte Toxine verabreicht, gegen die das Immunsystem nun Antikörper bildet, die im Fall einer Infektion die Toxine sofort bekämpfen. Dadurch kommt es zu keinem Ausbruch der Krankheit.
Der Impfstoff wird in der Regel mit den Impfstoffen gegen Tetanus, Polio und Keuchhusten verabreicht.