Brustkrebsrisiko bei Zwillingen

Brustkrebsrisiko bei Zwillingen

Gleiche Gene, gleiches Schicksal? Wie hoch ist das Risiko einer Brustkrebserkrankung, wenn die Zwillingsschwester bereits betroffen ist? Prof. Klaus Friese, Direktor der Uni-Frauenklinik München-Großhadern klärt auf: „Die Gene spielen nur eine kleine Rolle".

Brustkrebs © iStockphoto
Brustkrebs

VITAL: Wenn ein Zwilling Brustkrebs bekommt, besteht für den anderen dann ein erhöhtes Risiko?
Prof. Friese: Nein, ein Fall wie der von Ingrid und Renate Müller ist untypisch. Obwohl eineiige Zwillinge sich genetisch gleichen, bedeutet das nicht, dass beide unausweichlich krank werden. Die Gene spielen mit acht bis zwölf Prozent eine geringere Rolle als der Lebensstil.Trotzdem kann Brustkrebs familiär bedingt auftreten. Ja, und man kann ihn mit genetischen Tests nachweisen. Mittlerweile wurden drei Hochrisiko-Gene für Brust- und Eierstockkrebs identifiziert. Diese Untersuchung sowie eine Stammbaum-Analyse sind sinnvoll, wenn eine nahe Verwandte erkrankt. In den Sprechstunden der Beratungsstellen, die – wie wir – viele Uni-Kliniken anbieten, werden mit den Betroffenen individuelle Konzepte besprochen.

Prof. Klaus Friese
Prof. Klaus Friese, Direktor der Uni-Frauenklinik München- Großhadern

Stichwort Lebensstil: Was kann jede Frau selbst tun, um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren?
Auf eine gesunde Ernährung achten und Übergewicht vermeiden, denn das steigert das Brustkrebsrisiko. Auch Hormonersatztherapien erhöhen die Gefahr. Und natürlich die Klassiker wie Nikotin, Alkohol und zu wenig Bewegung.

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