
Neurodermitis, auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben einhergeht. Häufig sind die Kopfhaut, Hände und Gesicht betroffen, aber auch Ellenbogen, Kniekehle und der Fußspann können in Mitleidenschaft gezogen sein.
Neurodermitis: Symptome erkennen
- Nässende Hautveränderungen, meistens auf den Streckseiten von Armen und Beinen
- Nässende Ekzeme im Mundbereich
- Beugeekzeme: gerötete, schuppende und krustige Hautstellen in den Falten von Kniekehlen, Ellenbogen und Handgelenken
- nässende, aber zugleich trockene Hautstellen, die kaum Feuchtigkeit speichern
- Juckreiz der betroffenen Hautstellen
Die Symptome der Hauterkrankung können von Patient zu Patient variieren. So treten bei manchen Patienten nur milde Symptome auf, während andere unter schweren Beschwerden leiden. Häufig werden die Schübe durch bestimmte Faktoren, sogenannte Trigger wie Nahrungsmittel, Allergien oder Hautreizungen ausgelöst.
Neurodermitis bei Babys und Kindern
Neurodermitis bei Erwachsenen
- Augen- und Stirnbereich und die Region um den Mund
- Hals und Nacken
- oberer Brustbereich und Schultergürtel
- Ellenbeugen, Handgelenke und Handrücken
- Kniekehlen und Fußsohlen
Ursachen und Trigger – woher Neurodermitis-Schübe kommen
Eine genaue Ursache konnte bisher noch nicht geklärt werden. Wissenschaftler vermuten daher verschiedene Ursachen bei der Entstehung von Neurodermitis.
Gestörte Hautbarriere
Bei Neurodermitis-Patienten ist die Hautbarriere gestört. Die oberste Hautschicht, die Hornschicht, schützt den Körper eigentlich vor dem Eindringen von Krankheitserregern. Bei Betroffenen liegt möglicherweise eine Genveränderung vor, sodass der Körper zu wenig von dem Eiweiß Filaggrin produziert, welches für die Neubildung der Haut verantwortlich ist. Ohne dieses Eiweiß verliert die Haut schnell ihre Feuchtigkeit und reagiert schneller auf Keime, allergieauslösende Stoffe und Reizungen.
Übermäßige Hygiene
Einige Forscher vermuten, dass die immer stärker zunehmende Hygiene Neurodermitis beeinflussen kann. Das Immunsystem kommt seltener mit potenziell krankmachenden oder allergieauslösenden Stoffen in Berührung, sodass es sozusagen unterbeschäftigt ist. Infolgedessen reagiert der Körper empfindlicher auf harmlose Reize. Ebenso kann die gründlichere Reinigung der Haut ein Auslöser sein. Die Hautbarriere wird durch häufigeres Waschen mit Seife und der Verwendung von zu warmem Wasser empfindlicher.
Mögliche Neurodermitis-Auslöser (Trigger)
- Textilien, z. B. Wolle
- Schweiß
- trockene, schwüle und/oder kalte Luft, Temperaturschwankungen
- Tabakrauch
- falsche Reinigung der Haut, z. B. durch hautreizende Reinigungsmittel oder Kosmetika mit Duft- und Konservierungsstoffen
- Allergien gegen Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Pollen, Nahrungsmittel, Zusatzstoffe oder Tierhaare
- Infekte wie Erkältung etc.
- psychische Belastungen
- hormonelle Faktoren
- bestimmte Tätigkeiten oder Berufe