Gesundheitsgefahr aus der Restaurantspülmaschine?
Wer liebt es nicht, sich und seine Liebsten ab und zu einmal im Restaurant verwöhnen zu lassen? Gutes Essen, tolle Weine und die beste Gesellschaft in stilvoller Atmosphäre – der Restaurantbesuch gehört für viele Menschen einfach zum guten Leben dazu. Und das Beste an der Sache? Um den Abwasch müssen wir uns auch nicht selbst kümmern!
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In Restaurants kommt das Geschirr funkelnd, strahlend und kristallklar auf die Tische. Damit das so ist, laufen in den Küchen professionelle Geschirrspüler unermüdlich. Auch in Großküchen, Kantinen und Mensen wird mit Profi-Maschinen gespült. Und damit auch wirklich alles blitzblank ist, werden vielerorts industrielle Klarspüler eingesetzt. Rückstände solcher Klarspüler bleiben aber auf dem Geschirr und gelangen mit dem nächsten Gang in unserem Verdauungstrakt.
Im Video: So gefährlich ist Klarspüler für den Darm wirklich
Klarspüler werden natürlich auch in privaten Haushalten verwendet und sind Bestandteil vieler Geschirrspül-Tabs. In vergleichsweise kleinen häuslichen Geschirrsüplmaschinen wird aber bedeutend weniger Klarspüler verwendet. Auch unterscheiden sich die Funktionsweisen gewerbliche Geschirrspüler erheblich von Maschinen, wie wir sie kennen. Professionelle Spüler reinigen Geschirr innerhalb weniger Minuten unter hohem Druck und mit sehr hohen Temperaturen. Ihr Wasserverbrauch ist geringer, da es keine Vor- und Nachspülprogramme gibt. Auf dem Geschirr bleibt dann zwangsläufig mehr Klarspüler zurück. Welche Auswirkungen industrielle und private Klarspüler auf unsere Darmgesundheit haben, untersuchten nun Forschende aus der Schweiz.
Studie weist auf Gefahr von Klarspüler in Großküchen hin
Ein multinationales Team von Forschenden aus der Schweiz, der Türkei, China und den USA untersuchte die Effekte von bestimmten Chemikalien auf unseren Darm, die in gewerblichen Klarspülern vorkamen und über die Nahrung ihren Weg bis in den Verdauungstrakt finden. Ganz besonders richteten sie ihr Augenmerk auf Alkoholethoxylate – ein spezielles Tensid, das als Rückstand auf Geschirr aus dem Geschirrspüler zurückbleibt. In einer Verdünnung von 1:10.000 ließen sie den Stoff auf künstlich im Labor gezüchtete Darmzellen wirken.
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Das Ergebnis: Zellen der Darmwand auf der Darminnenseite – das sogenannte Darmepithel – wurden durch die Stoffe aus gewerblichen Klarspülern stark beschädigt. Alkoholethoxylate wirkten giftig auf die Darmzellen und schwächten die Barrierefunktion des Darmepithels. Die Zellen der Darminnenwand sind besonders wichtig als Abwehr vor Schadstoffen. Wird die Barrierefunktion des Darms geschwächt, können chronische Entzündungen entstehen, die zu Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten führen können.
Wie schädlich Rückstände aus gewerblichen Geschirrspülern tatsächlich für unseren Darm sind, müssen Folgestudien nun noch bestätigen.
Private Spülmaschinen sind sicherer
Spülmaschinen für den privaten Gebrauch sind weniger bedenklich. Die Reinigungsvorgänge dauern hier länger. Reinigungsmittel wird vollständiger entfernt und oft gibt es abschließende Programme, die mit klarem Leitungswasser nachspülen. Zwar bleibt auch hier immer eine minimale Menge an Rückständen der Reiniger zurück – jährlich nehmen wir so 0,1 Gramm Reiniger zu uns – in dieser Größenordnung sind sie aber ungefährlich.
Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, kann Geschirr aus der Spülmaschine auch noch einmal händisch mit Wasser abspülen.