
Zu- und Abnehmen ist im Prinzip einfach: Wer zu viel isst und sich zu wenig bewegt, nimmt zu. Wer jedoch mehr verbraucht, als er isst, nimmt ab. So in der Theorie. In der Praxis sieht das jedoch oft anders aus. Während manche Menschen schlank bleiben, obwohl sie öfter zu z. B. Kuchen greifen, müssen andere nur wenig essen, um im schlimmsten Fall dadurch noch zuzunehmen. Wissenschaftler haben dieses Phänomen in Studien untersucht. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass tatsächlich ein Teil der Gene bestimmt, wie anfällig eine Person für Übergewicht ist.
Forscher untersuchen, wie Gene und Körpergewicht zusammenhängen
In Zwillingsstudien untersuchten Forscher ebenfalls, wie Gene und Gewicht zusammenhängen. Sie nahmen an, dass wenn das Gewicht eine zu 100 Prozent vererbbare Eigenschaft wäre, eineiige Zwillinge auch immer das exakt gleiche Gewicht auf die Waage bringen müssten. Bei zweieiigen Zwillingen könnte es jedoch auch einen geben, der schlank und einen, der übergewichtig ist. Das Ergebnis der Studie war jedoch, dass es in beiden Gruppen Gewichtsunterschiede gab, sodass nicht nur die Gene Einfluss auf das Gewicht haben. Laut aktuellstem Stand ist die Anfälligkeit für Übergewicht um mehr als 20 Prozent genetisch bedingt.
Wie viel Einfluss nehmen die Gene auf das Gewicht?
- Muskelmasse
- Hunger- und Sättigungsempfinden
- Nahrungspräferenz (Neigung eher zu Salat oder Junk Food)
Trotz ungünstiger Gene ein gesundes Körpergewicht erreichen
Da die genetischen Faktoren nur einen kleinen Prozentsatz ausmachen, ist es für Übergewichtige nicht viel schwerer, ein gesundes Körpergewicht zu finden und zu halten.
- Kalorienverbrauch steigern
Im Alltag aktiv werden, mehr spazieren gehen, Fahrradfahren und Sport treiben. Kraftsport oder Training mit dem eigenen Körpergewicht hilft bei regelmäßiger Reizsetzung Muskel aufzubauen. Und Muskulatur verbraucht im Ruhezustand mehr Energie als Fettzellen. - Die richtige Ernährung finden
Für welche Ernährungsform sich ein Mensch entscheidet, ist für das Körpergewicht grundsätzlich irrelevant. Egal ob mit Low Carb, High Carb, Paleo, vegetarisch, vegan oder mit Intervallfasten – wichtig sind vor allem Proteine, viel Gemüse, Obst, gute Fette, komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe. - Körperlichen Hunger von emotionalem Hunger unterscheiden
Manche Menschen brauchen drei große Hauptmahlzeiten, um satt zu sein. Andere hingegen sind mit fünf oder sechs kleineren Mahlzeiten zufrieden. Übergewichtige sollten sich darin ausprobieren, um späteren Heißhungerattacken zu entgehen. Ebenso ist es wichtig, zu lernen, wie sich körperlicher Hunger von emotionalem Hunger unterscheidet. Fragen wie "Bin ich wirklich hungrig und knurrt mein Magen? Habe ich einfach nur Appetit? Bin ich gestresst, traurig oder wütend und brauche deshalb etwas zu essen?" geben Aufschluss über das eigene Essverhalten. Wer eine Zeit lang Tagebuch führt, wird schnell eine gewisse Struktur erkennbar.