
Unsere Füße tragen uns im Laufe unseres Lebens dreimal um die Erde. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die beiden – verbunden mit einem Appell zum Umdenken: Das Thema Fußpflege rangiert bei vielen aus Zeitmangel oder Desinteresse weit hinten auf der Prioritätenliste für Körperpflege. Aber wussten Sie, dass wir die Hälfte unserer Lebenszeit auf Füßen verbringen? Das zeigt, wie wichtig gesunde Füße sind. Und die kriegen Sie nur mit der richtigen Pflege.
Füße baden gern mit Spezialprodukten
Ein Fußbad wirkt wie ein Kurzurlaub – und das nicht nur für die Füße. Von entsprechenden Pflegeprodukten und der richtigen Temperatur (37 bis 40 Grad) profitieren zwar vor allem die Füße.
Aber auch der Rest des Körpers, denn viele Nervenbahnen und die lebensenergetischen Kanäle (Meridiane) verlaufen an den Füßen und leiten die positiven Reize des warmen Wassers oder der Berührungen beim Waschen und Massieren durch den ganzen Körper.

Zeigt her eure Socken, zeigt her eure Schuhe
Das Traumpaar für die Füße: Baumwolle plus Leder. Lederschuhe sind atmungsaktiv, sollten aber trotzdem jeden Tag gewechselt werden, damit entstandene Feuchtigkeit gründlich austrocknen kann. Benutzen Sie Schuhspanner, sonst laufen Sie die Schuhe in eine mögliche Fehlstellung hinein ein. Ein gerader Schuh macht einen geraden Fuß und einen gesunden Gang. Wer dazu Baumwollsocken trägt, kann kaum mehr für das Wohlbefinden seiner Füße tun, außer barfuß zu laufen.
Abzuraten ist von Wollsocken – sogar im Winter. Wenn es nicht anders geht, tragen Sie zusätzlich Baumwollsocken darunter, sonst schwitzen die Füße zu sehr.
Besondere Seifen für die beiden Dickhäuter
Lohnt sich: Fußseife Die gängigen Badelotionen und Handseifen sind für die Bedürfnisse der Füße nicht vielseitig und intensiv genug. Die Haut an den Füßen ist bis zu 40-mal dicker als an anderen Stellen des Körpers – da kann eine schonende Körperseife nichts bewirken. Waschen Sie Ihre Füße ausschließlich mit einem Fußwaschprodukt, genauer gesagt einer antibakteriellen Seife, die möglichst noch ein leichtes Mittel gegen Fußpilz enthält (Apotheke).
Für die Füße nur das Beste

Welche Creme für streichelzarte Sommerfüße?
Füße brauchen Fußcreme und nicht irgendeine Bodylotion oder Gesichtscreme, die gerade im Bad steht. Innovative Produkte enthalten beispielsweise Hyaluron, um die Feuchtigkeit bestmöglich in der Haut zu halten (z.B. „Soft Feet“-Creme von Gehwol, Fußpflegepraxis, Kosmetikinstitute, ca. 11 Euro). Das beugt auch der Hornhautbildung vor. Manche dieser Cremes enthalten noch dazu Harnstoff (Urea), der ebenfalls hilft, die Feuchtigkeit in der Haut zu speichern und sie so vor dem Austrocknen schützt.
Doch jedes Produkt ist anders – ebenso wie jede Haut. Suchen Sie ein bisschen, bis Sie Ihre ideale Fußcreme gefunden haben.
Was schmeckt den Füßen?
Alles, was den Gelenken gefällt und die Schweißbildung lindert, mögen auch die Füße. Kaffee dagegen (maximal drei Tassen täglich) z.B. produziert Säure im Körper und schadet den Gelenken; das Koffein regt den Stoffwechsel an und so die Schweißbildung.
Salbeitee ist eine Lösung: Er verringert Schwitzen (Apotheke, ca. 3 Euro). Biotin, reichlich enthalten in Äpfeln und Weintrauben, verbessert die Hautqualität und stärkt die Nägel (Kapseln, Apotheke, ca. 4 Euro). Und Omega-3-Fettsäuren (aus Fisch oder als Kapseln, Apotheke, ca. 3 Euro) halten unsere Blut gefäße in Form, auch die der Füße.
Ein Tag auf High Heels – okay, aber gegensteuern
Das Dehnen der Fußmuskulatur ist die wichtigste Maßnahme nach einem Tag auf High Heels. Denn regelmäßiges Tragen von Schuhen oder Stiefeln mit hohen Absätzen führt dazu, dass sich Teile der Muskulatur in Fuß und Wade zurückbilden, die Achillessehne verkürzt sich.

Dagegen helfen beispielsweise Rollübungen mit Igelbällen (für ca. 3 Euro in Apotheken): Im Sitzen den Fuß in Socken auf den Ball stellen und mit etwas Druck vor- und zurückrollen (beide Füße 20-mal, mehrmals täglich wiederholen). Das geht auch prima vorm Fernseher.
Eine andere effektive Übung: Mit nackten Zehen nach kleineren Gegenständen greifen, z.B. Papierknöllchen. Das kräftigt jeden Muskel des Fußes und beugt Senkund Spreizfüßen vor.
Woran erkenne ich gute Podologen?
Der Fuß muss genau inspiziert und ein ausführliches Gespräch über etwaige Beschwerden geführt werden. Außerdem wird der Patient einmal im Stehen angesehen, um zu beurteilen, ob Fehlstellungen oder Haltungsschäden eventuelle Druckstellen verursachen. Insgesamt dauert die sorgfältige Behandlung mindestens 40 bis 50 Minuten.
Mit kleinen Tricks zu schönen Füßen

Erste Schritte zu Sommerfüßen
Das brauchen Sie
- Handtuch
- Wattepads
- Nagelhautschieber
- Sandblatt oder Glasfeile
- Hornhautentferner
- Nagelhautentferner
- Bimsstein
So geht’s
Füße und Zehen
Füße und Zehen waschen, abtrocknen. Nägel auf eine Länge schneiden, dann gerade feilen. Wichtig: Feile nicht hin und her bewegen, sondern immer nur in eine Richtung, sonst splittert der Nagel.
Feinschliff
Überschüssige Nagelhaut mit Nagelhautentferner beseitigen. Mit einem Bimsstein die Hornhaut an Fersen, Ballen und Zehen abreiben. Überlassen Sie die Verwendung von Hornhaut hobeln lieber einer Podologin.
Pflege
Zum Schluss die Füße noch einmal warm abspülen, gut trocken reiben und mit einem Pflegeprodukt verwöhnen (z.B. „Soft Feet“ mit Bambus von Gehwol, Apotheke, ca. 10 Euro).

Er lauert überall im Urlaub, Schwimmbad und Sportcenter – und keiner will ihn haben: Fußpilz
Wie verhindern?
Falls Sie anfällig für Fußpilz sind, die Füße abends mit einem pilztötenden Fußpräparat waschen. Alternativ ein Desinfektionsspray verwenden.
Wie erkennen?
Meist bildet Fußpilz Hautschüppchen und juckt. Bei Nagelpilz verfärbt sich der Nagel gelblich weiß.
Was tun?
Fußpilz: Pilztötende Salbe (Apotheke, ca. 8 Euro) auftragen bis eine Woche nach Abklingen der Symptome. Nagelpilz ist ein Fall für die Podologin. Tritt binnen 14 Tagen trotz Behandlung keine Besserung ein, zum Hautarzt gehen.
Das hilft gegen Schweißfüße
„Zieht ihr eure Schuhe aus?“ Menschen mit Fußgeruch fürchten diese Bitte. Schweiß füße sind ebenso oft Veranlagung wie hausgemacht. Mit diesen Tipps können Sie die Symptome lindern.
Material-Check
Lederschuhe, Baumwollsocken und Korksohlen lassen die Füße atmen. Kunst fasern, Wollsocken und Thermo-Einlegesohlen verstärken hingegen
die Schweißbildung.
Ernährungs-Check
Nahrungsmittel wie Kaffee, schwarzer Tee, Energy-Drinks und Alkohol fördern die Schweißbildung. Den nötigen Schwung am Morgen geben auch Ingwer- oder grüner Tee – ohne die Schweißproduktion aus dem Gleichgewicht zu bringen. Salbeitee hemmt die Schweißbildung ebenfalls.
Hygiene-Check
Täglich die Füße waschen. Heimliche Müffelquelle: Haut- und Schweißreste unter den Fußnägeln. Also auch die täglich mit einer Nagelfeile säubern.

Was tun bei Problemfüßen
Der Tag wird nur so gut wie dein Schuh. Manche Menschen haben einfach schwierige Füße. Ständig drückt es irgendwo, jahrelang suchen sie das perfekte Modell. Viele Besitzer von Problemfüßen finden Schuhfrieden bei Modellen mit Korksohlen (z.B. unter www.ganter-shoes.com).
Hauptsache Natur
Hohen Tragekomfort und ein angenehmes Fußklima bringen ein anatomisches Fußbett aus Echtkork und ein Futter aus pflanzlich gegerbtem Kalbsleder – z.B. beim Model „Giulietta“ von Ganter, ca. 140 Euro.
Erste Hilfe für unsere Füße
Gegen kleine Fuß-Unfälle unternehmen Sie besser sofort etwas. So vermeiden Sie Schlimmeres
Hühneraugen
Entstehen durch zu starken Druck. Ein verhärteter Hautkern im Innern des „Auges“ schiebt sich tief in das Gewebe und führt zu Schmerzen.
SOS-TIPP:
Hühneraugenpflaster lindern den Druckschmerz (Drogerie/Apotheke, ab ca. 3 Euro). Einen Termin beim Podologen verabreden!
Blasen
Den neuen Schuh nicht eingelaufen oder zu lange auf den Beinen gewesen – schon ploppt eine schmerzende Blase auf.

Hydrokolloidgel in Blasenpflastern hält die Haut weich und fördert die Heilung. Außerdem sitzen diese Spezialpflaster fester als herkömmliche. Das ist wichtig, weil Blasen an Stellen mit viel Reibung entstehen (Drogerie, Apotheke, ab ca. 5 Euro).
Nagel-Riss
In der Barfuß-Saison bleibt der Zeh schnell mal irgendwo hängen.
Ein eingerissener Nagel tut nicht nur weh, sondern ist auch gefährlich: Das Nagelbett kann sich entzünden.
SOS-TIPP:
Taschentuch drüberlegen, mit einem Pflaster oder Tesafilm befestigen und ab zum Podologen. Nur die Spezialisten verfügen über elastisches Gel zum Nagelauffüllen und bestimmte Schleiftechniken, um den Nagel vielleicht zu retten.