Die Fallzahlen des Coronavirus breiten sich aktuell wieder stärker und schneller aus – und das trotz Abstands- und Hygieneregeln sowie die Maskenpflicht. Da sich das Coronavirus nach aktuellen Erkenntnissen über Aerosole und Tröpfchen ausbreitet, ist regelmäßiges Lüften in geschlossenen Räumen wichtiger denn je. So kann die Anzahl der Aerosole, an denen eventuell Viren hängen, reduziert werden.
Richtig lüften gegen das Coronavirus
Ob in Büros, im Klassenzimmer oder in öffentlichen Gebäuden: Selbst wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern und die Hygieneregeln eingehalten werden, können sich Aerosole, also feine Feuchtigkeitspartikel, in der Luft verteilen. Manche Aerosole sind groß genug und sinken zu Boden, während kleiner Teilchen noch bis zu drei Stunden in der Luft verweilen können. Wissenschaftler sind sich deshalb einig, dass regelmäßiges Lüften hilft, das Infektionsrisiko zu senken. Doch gerade jetzt, wo es draußen wieder kälter und ungemütlicher wird, ist Dauerlüften, wie es z. B. im Sommer der Fall war, nun nicht mehr möglich. Um dennoch für ausreichend frische Luft zu sorgen, haben wir Tipps zum Lüften für Sie.
1. Regelmäßig stoßlüften
Um die Luft im Raum auszutauschen, sollten Sie regelmäßig Stoßlüften. Reißen Sie dazu die Fenster und Türen auf, sodass im besten Fall ein Durchzug entsteht. Lüften Sie am besten jede Stunde für drei Minuten. In Klassenzimmern oder kleinen Räumen sollten die Fenster alle 20 Minuten geöffnet werden. Das häufige Stoßlüften führt übrigens nicht zu höheren Energieverbräuchen, da in den wenigen Minuten die Räume nur wenig auskühlen.
2. Bei Niesen und Husten gleich lüften
Beim Husten und Niesen verbreiten sich die ansteckenden Aerosole rasend schnell in der Luft. Daher empfiehlt das Umweltbundesamt, dass im Anschluss immer gleich gelüftet werden sollte. Um möglichst wenig Keime zu verteilen, am besten in die Ellenbogenbeuge oder in ein Papiertaschentuch niesen oder husten.
3. Richtig lüften beim Sport
In Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten und Sport treiben, sollte noch häufiger gelüftet werden. So ist die Atemfrequenz bei geringer körperlicher Aktivität im Vergleich zu sitzenden Tätigkeiten erhöht, sodass auch mehr Aerosole ausgeatmet werden und in der Luft verbleiben. Hier empfiehlt das
Umweltbundesamt, dass bis zu
fünfmal pro Stunde gelüftet werden sollte, um die verbrauchte Luft durch frische Luft zu ersetzen.
4. Beim Lüften warm anziehen
In der kalten Jahreszeit kann es beim Lüften in den Räumen ebenfalls kühl werden. Da Kälte das Immunsystem belastet, können sich Viren schneller im Körper ausbreiten. Um Ihr Immunsystem jedoch aufrechtzuerhalten, sollten Sie sich in Lüftungsphasen warm anziehen. Ein zweiter Pullover, ein Schal sowie Mütze, Handschuhe, ein warmer Tee oder eine Wärmflasche helfen gegen die Kälte.
5. Luftreiniger gegen das Virus
Forscher der
Goethe-Universität in Frankfurt konnten zeigen, dass mobile Raumluftreiniger in der Lage sind, infektiöse Aerosole in geschlossenen Räumen aus der Luft zu filtern. So sank in ihrem Versuch die Aerosolkonzentration in einem Klassenzimmer mit 27 Schülern innerhalb von 30 Minuten um 90 Prozent. Bewährt haben sich sogenannte Hochleistungsschwebestofffilter (HEPA-Filter) der Klasse H13 und H14 nach EU-Norm EN 1822-1. Diese gibt es bereits für 150 Euro. Dennoch ersetzen die Luftfilter laut der Forscher das regelmäßige Lüften nicht.