Unter Restless-Legs-Syndrom (RLS) versteht man eine neurologische Erkrankung, die mit einem unangenehmen Kribbeln oder Stechen in den Beinen und einem starken Bewegungsdrang einhergeht. In seltenen Fällen sind auch die Arme betroffen. Die Symptome treten überwiegend in Ruhe auf und lassen nach, sobald der Betroffene in Bewegung ist. Die Krankheit kann den Alltag stark einschränken und zu Schlafstörungen und daraus resultierender Müdigkeit und Erschöpfung führen.
Restless-Legs-Syndrom: Die Symptome
Laut Website der Deutschen Restless Legs Vereinigung leiden 7 - 10 Prozent der Bevölkerung am Restless-Legs-Syndrom. Frauen erkranken häufiger als Männer. Die Symptome treten besonders in Ruhe auf, also in Situationen, in denen man ruhig sitzt oder liegt. Besonders abends und speziell beim Schlafengehen im Bett können die Beschwerden auftreten und so zu Schlafstörungen führen. Aber auch langes Sitzen am Arbeitsplatz, Autofahren oder ein Kinobesuch können die Missempfindungen auslösen. Folgende Symptome sind typisch für RLS:
- Bewegungsdrang in den Beinen
- Ziehen, Stechen, Schmerzen, Brennen in den Beinen
- Zucken der Beine
- Unruhegefühl
- Spannungsgefühl in den Beinen
- Missempfindungen
Ursachen für das Restless-Legs-Syndrom
Die genaue Ursache für das Restless-Legs-Syndrom ist noch nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass das RLS durch eine gestörte Nachrichtenübertragung im Nervensystem ausgelöst wird. Das RLS kann auch vererbt werden, da in vielen Fällen mehrere Familienmitglieder an der Krankheit leiden. Des Weiteren können folgende Ursachen das Syndrom begünstigen:
- Eisenmangel oder Vitaminmangel
- neurologische Krankheiten
- Störungen der Schilddrüsenfunktion
- Schädigung der Nerven an Händen und Füßen
- Nierenschwäche
- Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. Antidepressiva
Zudem entwickeln ungefähr 25 Prozent der Schwangeren das Restless-Legs-Syndrom. Nach der Schwangerschaft verschwinden die Symptome jedoch in der Regel wieder.
Restless-Legs-Syndrom: Das hilft gegen die unruhigen Beine
Wenn Sie vermuten, dass Sie am Restless-Legs-Syndrom leiden, dann suchen Sie Ihren Arzt auf. Ihr Arzt stellt fest, ob ein Nährstoffmangel oder eine andere Erkrankung vorliegt. Neurologische Untersuchungen können einen Hinweis auf eine mögliche Nervenkrankheit geben. Die Beschwerden von RLS können beispielsweise mit denen der Nervenkrankheit Polyneuropathie verwechselt werden.
Auch eine Laboruntersuchung kann Aufschluss über die Ursache der Symptome geben. Oft wird auch ein sogenannter L-Dopa Test durchgeführt. Bei dem Test wird dem Patienten ein L-Dopa-Medikament gegeben. Das L-Dopa wird im Gehirn zu Dopamin, welches die Signalübertragung der Nerven beeinflusst. Wenn das Medikament die Schmerzen lindert, spricht das für eine Erkrankung am Restless-Legs-Syndrom.
RLS mit unbekannter Ursache
Wenn eine andere Erkrankung die Ursache für das Restless-Legs-Syndrom ist, wird diese behandelt. RLS mit unbekannter Ursache kann nicht geheilt, aber die Symptome behandelt werden. Oft können Parkinson-Medikamente die Beschwerden lindern. Auch Dopamin-Präparate wie L-Dopa oder Medikamente, die ähnlich wirken, werden Betroffenen verschrieben. Sie können jedoch, besonders zu Therapie-Beginn, Nebenwirkungen wie Übelkeit und Schwindel hervorrufen. Es kann vorkommen, dass die Beschwerden durch die Dopamin-Präparate sogar verstärkt werden, was als Augmentation bezeichnet wird. In diesem Fall muss auf ein anderes Medikament umgestellt werden. Alternativ zu Medikamenten kann auch Homöopathie oder Akupunktur Abhilfe verschaffen. Hausmittel, die helfen können, sind:
- Wechselduschen
- Fußbäder
- kalte oder warme Wickel
- Sportübungen
- Dehnen
- feste Schlafzeiten
- Beine bürsten
Wichtig: Da das RLS eine große psychische Belastung ist, kann eine Psychotherapie oder eine Selbsthilfegruppe Sinn machen.