Was bedeutet Amaurosis?
Amaurosis ist der medizinische Fachbegriff für die Blindheit. Als blind gelten Menschen, die weniger als 2 Prozent der Sehkraft von Normalsichtigen besitzen und/oder ein Sichtfeld haben, das kleiner als 5 Grad ist. Blindheit kann ein angeborener Defekt sein oder im Laufe des Lebens durch Erkrankungen wie der Grüne Star oder Verletzungen entstehen.
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In Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 349.036 Menschen sehbehindert, darunter 71.544 Menschen, die vollkommen blind sind. Betrachtet man die Zahlen des Statistischen Bundesamtes genauer, kann festgestellt werden, dass der Großteil der blinden und stark sehbehinderten Menschen zur Altersgruppe der über 75-Jährigen gehört. Amaurosis scheint in Deutschland also vor allem Menschen zum Ende ihrer zweiten Lebenshälfte zu betreffen. Einige der Ursachen für plötzliches oder krankheitsbedingtes Erblinden stellen wir hier vor.
Diese 4 Ursachen können hinter plötzlicher Blindheit stecken
Durchblutungsstörung der Zentralarterie der Netzhaut
Durchblutungsstörungen im Auge können sich durch kurzzeitiges, vorübergehendes Erblinden bemerkbar machen. Gelegentlich kommt es vor, dass Blutgerinnsel sich aus verkalkten Arterien lösen und mit dem Blutstrom über die Halsschlagadern bis in die feinen Gefäßverästelungen der Augen gespült werden. Verstopft ein Blutgerinnsel in einem Auge nun die Netzhautarterie, gelangt nicht mehr ausreichend oder gar kein Blut mehr in die Netzhaut. Es kommt zum plötzlichen, schmerzfreien Erblinden auf dem betroffenen Auge. Je nachdem wie schnell das Gerinnsel sich wieder selbst auflöst, kann die volle Sehkraft nach wenigen Sekunden oder Minuten wiedererlangt werden.
Obwohl die vorübergehende Blindheit schmerzfrei ist, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Nur ausgebildete Mediziner und Medizinerinnen können die genaue Ursache abklären und Folgemaßnahmen einleiten. Solche Durchblutungsstörungen können ernstzunehmende Zeichen eines drohenden Schlaganfalls sein.
Uveitis
Mit Uveitis bezeichnen Ärzte und Ärztinnen eine Entzündung der mittleren Augenhaut, zu der auch die bunte Iris des Auges gehört. Die Augenhautentzündung kann infolge von Rheuma entstehen oder durch Bakterien ausgelöst werden. Es gibt verschiedene Formen der Uveitis, bei denen unterschiedliche Areale der mittleren Augenhaut entzündet sind. In vielen Fällen verläuft die Uveitis schmerzlos. Neben Augenrötung und Sehstörungen mit teilweise starkem Sehkraftverlust können aber auch Komplikationen auftreten, die bis zu Erblindung führen können.
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Diabetes mellitus
Produziert der Körper nicht ausreichend oder gar kein Insulin, um mit der Nahrung aufgenommenen Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren, sprechen wir von Diabetes. Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte können Entzündungen und Veränderungen der Blutgefäße bedingen. Auf die Netzhaut kann ein Diabetes daher sehr negative Auswirkungen haben. Werden die kleinen Blutgefäße in der Netzhaut beschädigt, stellen sich mitunter Augenerkrankungen und Sehstörungen ein. Tatsächlich sind Diabetiker häufiger von Sehstörungen und Augenerkrankungen betroffen als Menschen ohne Diabetes. Unbehandelt und nicht rechtzeitig erkannt, können die Augenerkrankungen durch Diabetes sogar bis zur Erblindung im Erwachsenenalter führen.
Netzhautablösung
Die Netzhaut spannt sich über die komplette Innenseite unserer Augen und besitzt eine Vielzahl an spezialisierten Nervenzellen. Diese Nervenzellen registrieren einfallendes Licht und leiten die Sinnesimpulse über Nervenbahnen bis ins Gehirn weiter. Unsere Netzhaut ist in gewisser Weise eine organische Kinoleinwand, auf der gebündeltes Licht durch die Pupille projiziert wird. Zum Sehen ist eine intakte Netzhaut unverzichtbar. Aufgrund genetischer Veranlagungen, ungünstigen Druckverhältnissen im Augeninneren oder Schädigungen des Glaskörpers kann es dazu kommen, dass sich die Netzhaut stellenweise vom Augenhintergrund ablöst. Dies macht sich durch Symptome wie verzerrte Sicht, Flimmern, Gesichtsfeldausfall und Sehstörungen bemerkbar. Unbehandelt führt eine Netzhautablösung zum Erblinden auf dem betroffenen Auge.