Was sind Nierensteine?
Nierensteine sind feste Ablagerungen aus eingedicktem Sekret, die im Nierenbecken auftreten, wenn sich gewisse Stoffe oder Teilchen zu größeren Kristallen zusammenfügen. Das Nierenbecken liegt zwischen dem eigentlichen Nierenkörperchen und dem Harnleiter, welcher den Urin in Richtung Blase transportiert. Am häufigsten sind Calciumsteine, die sich aus calciumhaltigen Salzen zusammensetzen und etwa 80 Prozent aller Nierensteine ausmachen. Die restlichen 20 Prozent sind Steine aus anderen Mineralstoffen oder Harnsäure. Sobald ein Nierenstein in den Harnleiter wandert, spricht man von einem Harnleiterstein.
Mögliche Ursachen von Nierensteinen
Die Entstehung von Nierensteinen kann einerseits durch Krankheiten hervorgerufen, andererseits aber auch durch den Lebensstil beeinflusst werden.
Zu den möglichen Ursachen gehören:
- Schilddrüsenüberfunktion
Bei einer hyperaktiven Nebenschilddrüse kann sich der Calciumspiegel im Urin erhöhen, wodurch das Risiko für Calciumsteine steigt. - Gicht
Bei Gicht fällt vermehrt Harnsäure an, die zu Harnsäuresteinen führen kann. - Purinhaltige Lebensmittel
In der Nahrung enthaltene Purine werden im Körper zu Harnsäure und kristallisieren in größeren Mengen aus. Hierzu zählen Innereien, Fisch, Fleisch sowie Hülsenfrüchte. - Oxalsäurehaltige Lebensmittel
Vor allem im rohen Zustand sind Spinat, Rhabarber und Mangold reich an Oxalsäure. Diese geht Verbindungen mit Mineralstoffen wie Calcium ein, wodurch größere Kristalle entstehen und Nierensteine begünstigt werden können. Durch Erhitzen oder Hinzufügen einer Calciumquelle (z.B. Milchprodukte) kann jedoch die Oxalsäure größtenteils neutralisiert werden. - Zu wenig Flüssigkeit
Gut durchspülte Nieren und Harnröhren neigen weniger zur Bildung von Nierensteinen. Trinken Sie daher mindestens 30 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Bei einer 60-Kilo-Frau wären das 1,8 Liter pro Tag. Wasser, Tee und Kaffee eignen sich hierfür gut. Softdrinks sollten Sie hingegen meiden, da diese Phosphorsäure enthalten, welche im Verdacht steht, Nierensteine zu begünstigen.
Anzeichen und Symptome bei Nierensteinen
Die meisten Nierensteine sind so klein, dass sie unbemerkt ausgeschieden werden und keinerlei Symptome verursachen. Hat ein Nierenstein allerdings eine gewisse Größe erreicht, kann er oftmals nicht ohne ärztliche Maßnahmen oder nur unter starken Schmerzen ausgeschieden werden. Da die Nieren höher sitzen als viele denken, können Nierensteine auch mit Rückenschmerzen verwechselt werden.
Sobald ein Nierenstein im Nierenbecken feststeckt oder langsam durch den engen Harnleiter wandert, treten folgende Symptome auf:
- Schmerzen
Je nach Größe und Position des Nierensteins können leichte, ziehende Schmerzen im Nierenbereich auftreten, die im Verlauf stärker werden und krampfartig auftreten können. - Nierenkoliken
Starke, krampfartige Schmerzen, die in Wellen verlaufen und bis in den Genitalbereich ziehen. - Infektionen
In der Folge eines verstopften Harnleiters kann sich Urin darin stauen und es können vermehrt Infektionen auftreten, die mit Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen im seitlichen und unteren Rücken sowie Übelkeit und Erbrechen einhergehen können.
Behandlung und Vorbeugung von Nierensteinen
Kleine Steine können häufig mithilfe simpler Maßnahmen selbständig beseitigt werden. Hierzu zählen:
- viel trinken,
- viel Bewegung, z.B. Treppensteigen.
Steckt jedoch ein größerer Nierenstein im Nierenbecken oder Harnleiter fest, sind ärztliche Maßnahmen notwendig, um das Problem zu beheben:
- Medikamente
Bei mittelgroßen Nierensteinen können muskelentspannende Medikamente das Problem beheben und zur Ausscheidung führen. - Ultraschall
Größere Nierensteine können mittels Schallwellen zertrümmert werden, um die Ausscheidung zu ermöglichen. - Operativer Eingriff
Sollte die Schallwellentherapie fehlschlagen, müssen die Steine operativ entfernt werden. Hierfür wird entweder ein Schnitt am Rücken gesetzt, um direkt an das Nierenbecken heranzukommen. Oder es wird ein Endoskop über die Harnröhre eingeführt, um bis zum Nierenbecken vorzudringen und den Stein dort zu zerkleinern.
Vorbeugend helfen eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige Bewegung sowie das Meiden von Lebensmitteln mit Oxalsäure oder Purinen.
Quellen: gesundheitsinformation.de, internisten-im-netz.de