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So funktioniert der neue Totimpfstoff Novavax
Die Arzneimittelbehörde EMA hatte im Dezember den fünften Corona-Impfstoff freigegeben. Der Impfstoff namens Nuvaxovid (NVX-CoV2373) des US-Unternehmen Novavax soll Studien zufolge einen sehr hohen Schutz von etwa 90 Prozent bieten. Wie effektiv er allerdings gegen die hoch ansteckende Omikron-Variante ist, ist bislang noch nicht bekannt. Ende Februar soll der neue Impfstoff zur Verfügung stehen.
Bei dem neuen Impfstoff handelt es sich weder um einen mRNA- noch um einen Vektorimpfstoff, sondern um ein proteinbasiertes Vakzin. Nuvaxovid ist ein Totimpfstoff. Er enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Das Immunsystem reagiert auf diese virusähnliche Partikel und baut einen Immunschutz gegen das Coronavirus auf. Somit wird ein Schritt gewissermaßen übersprungen – und zwar die Nachbildung des Proteins. Das Immunsystem kann direkt nach der Impfung Antikörper gegen das Spike-Protein des Coronavirus bilden. Das enthaltene Adjuvans im Vakzin ist ein Hilfsstoff, der die Immunreaktion verstärken soll. Die Immunisierung mit dem neuen Novavax-Impfstoff erfolgt mit zwei Dosen im Abstand von drei Wochen.
Was die Lagerung angeht, kann der Novavax-Impfstoff, ähnlich wie AstraZeneca, im Kühlschrank gelagert werden – somit würde sich das Vakzin gut für Corona-Impfungen beim Hausarzt eignen.
Novavax-Impfstoff: Alternative für Impfskeptiker?
Möglicherweise kann der neue Totimpfstoff ein alternatives Präparat für impfskeptische Menschen sein, die Vorbehalte gegenüber der mRNA- und Vektorimpfstoffe haben. Wie die Tagesschau Ende Januar berichtete, ist die Nachfrage nach dem neuen Totimpfstoff immens. Tausende Menschen hatten sich für eine Impfung mit Novavax bereits vorab registriert.
Hohe Wirksamkeit von Novavax – auch gegen Delta und Omikron?
Bevor der Impfstoff zugelassen wird, muss er ein dreistufiges Verfahren durchlaufen, in dem er auf Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet wird. Die bisher veröffentlichten Ergebnissen scheinen erfolgversprechend. In der Phase-3-Studie konnte laut Pharmazeutische Zeitung der Novavax-Impfstoff eine Wirksamkeit von 89,3 Prozent gegen die Alpha-Variante aufweisen. Das Ärzteblatt berichtete von einer Schutzwirkung von 96,4 Prozent. Somit liegt er nur knapp unter bzw. gleich auf mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Um einen vollständigen Impfschutz zu gewährleisten, muss auch das neue Vakzin wie die meisten anderen Impfstoffe zweimal verabreicht werden.
Bislang ist noch unklar, wie gut das Vakzin gegen die Delta-Variante und die sich ausbreitende neue Omikron-Variante schützt. Einen geringeren Schutz konnte man bereits bei der Beta-Variante aus Südafrika nachweisen. Die Impfstoffwirksamkeit gegenüber dieser Variante war deutlich geringer und wies in Phase-2-Studie 55,4 Prozent auf.
Novavax: Weniger starke Impfreaktionen und Immunantwort
Im Gegensatz zu den bisherigen Impfstoffen fällt die Immunantwort sowie die Impfreaktionen des Novavax-Impfstoffs weniger stark aus als bei den bisher zugelassenen Impfstoffen. Nach der Impfung können Reaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf- sowie Gliederschmerzen auftreten. Die Schmerzen am geimpften Arm fielen schwächer aus. Ähnlich wie bei den anderen Impfstoffen kann es danach zu Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopf- sowie Gliederschmerzen auftreten.
Zudem haben Studien gezeigt, dass gleichzeitig mit dem Impfstoff auch eine Grippeimpfung verabreicht werden kann. Bei dieser Doppelimpfung traten Reaktionen an der Einstichstelle häufiger auf, auch die Impfreaktionen traten häufiger auf.
Quellen: pharmazeutische-zeitung.de, zdf.de, tagesschau.de, spiegel.de