Wie funktioniert der Impfstoff von Moderna?
Bisher sind hauptsächlich zwei Arten von Impfstoffen gegen das Coronavirus (SARS-CoV-2) im Umlauf: sogenannte mRNA-Impfstoffe, zu denen die Vakzine von BioNTech/Pfizer sowie Moderna zählen, und die Vektorimpfstoffe, zu denen die Mittel von Johnson & Johnson sowie AstraZeneca bzw. Vaxzevria gehören. Des Weiteren könnte das neue Vakzin von Novavax kurz vor der Zulassung stehen. Es enthält virusähnliche Partikel, die dem Spike-Protein des Coronavirus ähneln.
Der Impfstoff von Moderna (anfangs noch mRNA-1273 genannt, jetzt Moderna) gehört zu den mRNA-Impfstoffen. Die Messenger-Ribonukleinsäure ist eine Abschrift der Erbinformation (DNA) und fungiert als Bauanleitung für wichtige Proteine bzw. Eiweiße in unseren Zellen. Ein solches Eiweiß ist auch das Spike-Protein des Coronavirus, mit dessen Hilfe sich das Virus an andere Zellen haftet. Durch die Injektion mit der mRNA liefert man dem Körper die Baupläne für ein solches Spike-Protein, gegen welches unser Immunsystem in der Folge Antikörper herstellt, ohne dabei der Gefahr des Virus selbst ausgesetzt zu werden.
Wie wirksam ist der Moderna-Impfstoff und wer bekommt ihn?
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat den Impfstoff am 6. Januar 2021 in der Europäischen Union für alle Erwachsenen ab 18 Jahren zugelassen. Um den vollständigen Impfschutz gewährleisten zu können, muss der Moderna-Impfstoff – so wie die anderen Vakzine außer Johnson & Johnson – zweimal verabreicht werden. Die zweite Dosis wird vier bis sechs Wochen nach der ersten verabreicht.
In einer großangelegten Studie mit 30.000 Proband:innen wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Moderna überprüft. Die Effektivität des Vakzins wurde dabei hinsichtlich zweier Faktoren bemessen: Einerseits die Häufigkeit der trotz Impfung an Covid-19 Erkrankten, andererseits die Häufigkeit der schweren Verläufe.
Das Risiko, überhaupt an Covid-19 zu erkranken, sank durch die Impfung deutlich. Sie schützte Jüngere dabei etwas besser (96 Prozent) als Menschen über 65 Jahren (86 Prozent). Im Durchschnitt wurde das Risiko um 94 Prozent verringert – ein sehr guter Wert. Schwere Verläufe konnten sogar zu 100 Prozent vermieden werden. Der volle Impfschutz setzt bei Moderna etwa eine Woche nach der zweiten Impfung ein.
Für Kinder und Jugendliche ist der Impfstoff – wie alle anderen Corona-Vakzine – bisher aufgrund der fehlenden Daten noch nicht zugelassen. Allerdings testet Moderna das Vakzin derzeit an über 6.000 Kindern in einer kontrollierten Studie. Ein entscheidender Schritt in Richtung Herdenimmunität.
Welche Nebenwirkungen treten nach der Corona-Impfung auf?
Die Nebenwirkungen des Moderna-Impfstoffs ähneln denen der anderen Vakzine. Überraschenderweise treten bei Älteren weniger und schwächere Begleiterscheinungen auf. Besonders nach der zweiten Injektion kommt es gehäuft zu folgenden Symptomen:
- Schmerzen an der Einstichstelle > 90 %
- Abgeschlagenheit > 70 %
- Kopf- und Muskelschmerzen > 60 %
- Gelenkschmerzen und Schüttelfrost > 40 %
- Übelkeit oder Erbrechen > 20 %
- Fieber > 10 %
- Schwellung und Rötung an der Einstichstelle > 10 %
- Lymphknotenschwellungen in der Achselhöhle > 10 %
- Allgemeiner Ausschlag und Nesselsucht 1 - 10 %
- Juckreiz an der Einstichstelle 0,1 - 1 %
Dies sind normale Impfreaktionen, die zeigen, dass das Immunsystem arbeitet. Spätestens nach 2 bis 3 Tagen sollten diese abgeklungen sein. Bei Fortbestehen der Symptome wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Erstimpfung AstraZeneca, Zweitimpfung Moderna
Eigentlich rät die Ständige Impfkommission beim Robert-Koch-Institut (STIKO) dazu, dass Erst- und Zweitimpfung immer mit ein und demselben Vakzin durchgeführt werden. Da jedoch Vaxzevria, der Impfstoff der Firma AstraZeneca, nur noch für Personen ab 60 Jahren empfohlen wird, ist für alle einmalig mit Vaxzevria Geimpften eine Alternative notwendig. Für solche Fälle hat die STIKO nun ihre Empfehlung aktualisiert und rät dazu, „die 2. Impfung 12 Wochen nach der 1. Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer oder COVID-19 Vaccine Moderna® von Moderna) durchzuführen.“
Alle, die als Erstimpfung Vaxzevria von AstraZeneca bekommen haben, dürfen bzw. sollen sich daher 12 Wochen danach mit den Vakzinen von Moderna oder BioNTech/Pfizer impfen lassen.
Video: Moderna testet Corona-Impfstoff an 6.000 Kindern
Quellen: rki.de, gesundheitsinformation.de, ema.europa.eu