
- Rotwein fördert den Schlaf Ein Irrglaube, auf dem immer noch viele beharren. Möglich, dass manche nach dem Genuss von einem bis zwei Gläsern Rotwein am Abend schneller einschlummern. Doch ein wirklich erholsamer Schlaf stellt sich nicht ein. Denn sinkt die Alkoholkonzentration im Blut, startet der Körper Weckimpulse.

Und die unterbrechen die für die Regeneration so wichtige Tiefschlafphase.

belastet die Wirbelsäule am wenigsten.
Mythen der Medizin
13. Augentropfen machen abhängig Keine Sorge, wer gereizte, trockene Augen benetzt, macht alles richtig. Denn ohne Tränenflüssigkeit kommt es zu Reibung. Die ist nicht nur unangenehm, sondern kann Entzündungen verursachen. Zu einem Gewöhnungseffekt führen Augentropfen nicht. Pflanzliche Präparate (z. B. „Wala Euphrasia Augentropfen“, in Apotheken) wirken besonders gut verträglich.
14. Scharfes Essen ist Geschmackssache Es existiert kein Geschmackssinn für „scharf“. Wir empfinden die Wirkung scharfer Speisen zwar im Mund, doch werden dabei nicht die dort befindlichen Geschmackspapillen angesprochen. Vielmehr melden sich Zellen, die für die Schmerzreiz-Weiterleitung zuständig sind, wie auch bei Hitze. Scharfes Essen tut also eigentlich nur weh.
15. Kortison-Präparate unbedingt vermeiden Dünne Haut, brüchige Knochen, Vollmondgesicht – schwere Nebenwirkungen wie diese begründeten in den 1970er-Jahren den schlechten Ruf von Kortison. Doch damals wurde es viel zu sorglos und hoch dosiert verschrieben. Wird das körpereigene Hormon mit Bedacht angewandt, zählt es zu einem unserer wichtigsten Medikamente; z. B. kann Kortison Allergikern das Leben retten und Rheumapatienten den Schmerz nehmen. Wichtig: Immer nur so kurz und gezielt wie möglich einsetzen.
16. Bei Nagelpilz darf ich monatelang keinen farbigen Lack auftragen In erster Linie brauchen Sie Geduld, um Nagelpilz zu bekämpfen. Spezielle Lacke töten den Pilz ab, sodass er sich nicht weiter ausbreitet. Dann müssen Sie nur noch warten, bis die betroffene Stelle rausgewachsen ist. Einen wirkstoffhaltigen Lack auf Acrylbasis, der relativ wasser- und abriebfest ist, können Sie in der Zeit durchaus farbig überlackieren (z. B. „Loceryl“, in Apotheken).
17. Zähne immer möglichst kräftig schrubben Vorsicht! Wenn Sie zu fest aufdrücken, können Sie sich den schützenden Zahnschmelz förmlich wegschrubben. Sauberer bekommen Sie Ihr Gebiss dadurch leider nicht. Zur richtigen Zahnhygiene die Zahnbürste lieber nur sanft aufsetzen (praktisch: elektrische Zahnbürsten mit integrierter Andruck- kontrolle) und außerdem täglich Interdentalbürstchen oder Zahnseide verwenden, um die Zahnzwischenräume zu reinigen.
18. Tägliche Darmentleerung muss sein Die Menschen sind unterschiedlich. Manche „können“ tatsächlich täglich, sogar mehrfach. Andere gehen nur alle drei Tage aufs Örtchen. Das liegt alles im Normalbereich. Nur wenn sich bei Ihnen plötzlich die Verdauungsgewohnheiten ändern, sollten Sie dem sicherheitshalber auf den Grund gehen und einen Arzt aufsuchen.
19. Bügel-BHs fördern das Brustkrebsrisiko Zahlreiche Wissenschaftler haben versucht, Belege für dieses Gerücht zu finden – ohne Erfolg. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) bestätigt: „Das Tragen von Büstenhaltern beeinflusst das Brustkrebsrisiko nicht, egal ob zu eng oder passend, mit Bügel oder ohne.“ Lediglich bei Frauen mit deutlichem Übergewicht steigt die Gefahr nach den Wechseljahren an.
20. Lesen bei schlechtem Licht schädigt die Augen In der Dunkelheit müssen sich die Augen mehr anstrengen, die Muskeln ermüden schneller und die Sehkraft lässt kurzfristig nach. Dauerhaft richtet das bei Erwachsenen aber keinen Schaden an. Bei Kindern stimmt die Aussage. Ihre Augen sind noch nicht fertig ausgebildet, bei zu häufigem Schmökern unter der Bettdecke können sie kurzsichtig werden.
21. Sport gefährdet die Gesundheit Herzinfarkt auf dem Fußballplatz oder beim Marathonlauf – viele führen „Sport ist Mord“ gern als Argument an, gemütlich auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Dabei senkt regelmäßige sportliche Aktivität den Blutdruck, trainiert das Herz und verbessert die Sauerstoffversorgung. Alles Wirkungen, die Herzinfarkt und Schlaganfall verhindern. Verlangen Sie sich aber keine Höchstleistungen ab, wenn Sie untrainiert oder krank sind. Ein Spaziergang tut’s auch.
22. Vorsorge schützt vor Krankheiten Ein Missverständnis: Vorsorgeuntersuchungen beugen keiner Erkrankung vor. Die korrekte Bezeichnung lautet daher auch „Früherkennung“. Denn der positive Effekt kommt daher, dass mögliche Erkrankungen, z. B. Tumoren, rechtzeitig entdeckt und dann sofort behandelt werden können. Damit steigen auch die Heilungschancen.
23. Weiße Flecke auf den Fingernägeln zeigen einen Kalziummangel Stimmt nicht. Die weißen Punkte entstehen durch kleine Verletzungen der Nagelplatte. Die Struktur der Hornschuppen lockert sich etwas, manchmal bilden sich kleine Lufteinschlüsse – völlig harmlos. Gehen Sie etwas sanfter bei der Maniküre vor, dann sollten keine neuen Flecke entstehen.
24. Pilze und Spinat darf ich nicht wieder aufwärmen Der Rat stammt aus einer Zeit, als noch kein Kühlschrank im Haushalt stand. Auf Pilzen kann sich Schimmel schnell vermehren. Daher sollten sie sobald wie möglich verzehrt werden. Bei Spinat verwandeln Bakterien mit der Zeit das enthaltene Nitrat in giftiges Nitrit. Aber nicht das zweite Erwärmen ist das Problem, sondern die lange Lagerung bei Zimmertemperatur.