Was ist eine Leberzirrhose?
Eine Leberzirrhose ist eine schwere Lebererkrankung, die gravierende Folgen für den gesamten Organismus bedeutet und Störungen im Stoffwechsel oder im Hormonhaushalt hervorruft. Bei einer Leberzirrhose ist das Gewebe des Organs schwer vernarbt, geschädigt und zu Bindegewebe umgebaut. Die Leber verliert an Größe und ist nicht mehr in der Lage, Schadstoffe abzubauen und den Körper zu entgiften.
Die Leberzirrhose entwickelt sich langsam und bleibt lange oftmals unerkannt, da zu Beginn der Erkrankung kaum oder wenige Beschwerden auftreten. Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf treten unspezifische Symptome wie Müdigkeit, gelblich verfärbte Haut, Schleimhäute sowie Augen und eine Flüssigkeitsansammlung im Bauch auf. Eine Leberzirrhose ist irreparabel und kann nicht geheilt werden. Jedoch kann ihr Fortschreiten gebremst werden.
So greift Alkohol unsere Leber an
Eine der häufigsten Ursachen der Leberzirrhose ist übermäßiger, jahrelanger Alkoholkonsum. Denn das Organ baut die Giftstoffe im Alkohol ab – was nicht ohne Folgen bleibt: Alkohol stört die normale Leberfunktion und das chemische Gleichgewicht des Organs. Die Folge: Leberzellen werden zerstört oder verändert. Die Wirkung von Alkohol (Ethanol) und dessen Abbauprodukten Acetaldehyd und Acetat schädigt das Lebergewebe und lässt das Organ zunächst verfetten. In diesem Stadium kann sich die Leber noch erholen. Konsumieren Fettleber-Patienten allerdings weiterhin Alkohol, kann sich die Leber entzünden (alkoholische Hepatitis) und unauffällig zur Zirrhose führen, deren Schäden irreparabel sind. Betroffene Personen sollten in diesem Stadium keinen Alkohol konsumieren, um den Krankheitsverlauf hinauszuzögern. Unbehandelt endet die Krankheit tödlich. Um mögliche Leberschäden rechtzeitig zu entdecken, sollten Sie regelmäßig Ihre Leberwerte untersuchen lassen.
Ab dieser Menge schadet Alkohol unserer Leber
Eine leberschädigende Wirkung von Alkohol setzt bei Frauen ab einem häufigen Konsum von über 20 Gramm und beim Mann über 40 Gramm täglich ein.
Jedoch können Leberschäden auch bereits unterhalb dieser Grenze auftreten. Zu große Mengen Acetaldehyd sind übrigens für den bekannten Kater am nächsten Tag verantwortlich. Acetaldehyd verengt die Blutgefäße, sodass es zu Kopfschmerzen kommt.
Wichtig: Alkoholische Getränke sollten Sie stets als Genussmittel ansehen und diese nur in Maßen konsumieren. Am gesündesten lebt es sich, wenn Sie ganz auf Alkohol verzichten.
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Alkohol greift auch andere Organe an
Nicht nur die Leber, auch unsere anderen Organe werden durch einen übermäßigen Alkoholkonsum geschädigt. Beim Genuss von Alkohol werden die Stresshormone Cortisol und Noradrenalin ausgeschüttet. Diese sorgen für einen erhöhten Blutdruck. Langfristig begünstigt Bluthochdruck zahlreiche Herzerkrankungen wie Arteriosklerose und somit für ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte. Übermäßiger Alkoholkonsum über längere Zeit schadet der Gesundheit unserer Nieren und kann im Ernstfall zu chronischem Nierenversagen führen.