Knoten Schilddrüse: Symptome, Ursachen und Behandlung

Symptome, Ursachen und Behandlung eines Knotens in der Schilddrüse

Ein Schilddrüsenknoten klingt zunächst bedrohlich und wird meistens mit Krebs assoziiert. Doch in den meisten Fällen ist ein Knoten in der Schilddrüse gutartig. Wir erklären Ihnen, wie sich ein solcher Knoten äußert, welche Ursachen dahinterstecken und welche Behandlungsmethoden infrage kommen.

Die Funktion der Schilddrüse

Die Schilddrüse übernimmt zahlreiche Aufgaben in unserem Organismus. Das schmetterlingsförmige Organ, das sich an der Vorderseite unseres Halses befindet, produziert Hormone, die essenziell für den Stoffwechsel sind und fast alle wichtigen Körperfunktionen steuern. Die Schilddrüsenhormone sind deshalb unerlässlich für unseren Herz-Kreislauf, da sie den Herzschlag beschleunigen und den Blutdruck regeln. Außerdem sind die Schilddrüsenhormone für viele Wachstumsprozesse wichtig, aktivieren den Fett- und Bindegewebestoffwechsel und regulieren die Darmtätigkeit – nur um einige Aufgaben zu nennen.

Schilddrüsenknoten sind verbreitet

Nicht selten kann sich an der Schilddrüse ein Knoten bilden. Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) haben rund ein Viertel aller Erwachsenen eine Zyste oder einen Knoten an der Schilddrüse. Wie das Universitätsspital Zürich berichtet, hat sogar jeder zweite Mensch über 50 Jahren einen Schilddrüsenknoten. In rund 95 Prozent aller Fälle handelt es sich hierbei um gutartige Knoten, die keine großen Beeinträchtigungen mit sich bringen.

Anhand welcher Anzeichen sich ein solcher Knoten äußert, welche Ursachen dahinterstecken und welche Formen der Behandlung möglich sind, erklären wir Ihnen im Folgenden genauer.

Welche Symptome treten bei einem Knoten in der Schilddrüse auf?

Ein Knoten in der Schilddrüse kann häufig unerkannt bleiben, da er meistens keine Beschwerden bereitet. Meistens werden die Knoten kaum größer als einen Zentimeter und werden zufällig bei einer Untersuchung der Halsschlagader entdeckt. Nimmt der Knoten allerdings an Größe zu, kann er ein Druckgefühl verursachen, zu Schluckbeschwerden und Heiserkeit führen. Zudem können körperliche Veränderungen auftreten, die auf eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse hinweisen: Bei einer Überfunktion sind Beschwerden wie vermehrtes Schwitzen, Durchfall oder ein Gewichtsverlust typisch. Bei einer Unterfunktion kommt es zu Müdigkeit, Frieren oder Verstopfungen.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie wird zwischen einem kalten und heißen Knoten unterschieden: Ein heißer Knoten ist in erster Linie gutartig, kann allerdings zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) führen, die sich sehr langsam äußert und durch Absinken des TSH-Werts im Blut erkennbar ist. In einigen Fällen kann eine sehr hohe Jod-Zufuhr zu einem heißen Knoten führen. Zum Beispiel, wenn ein Röntgenkontrastmittel mit hohem Jodgehalt verabreicht wurde. Aber keine Sorge – ein normaler Verzehr von Seefisch oder jodiertem Speisesalz hat keine solchen Auswirkungen auf Ihre Schilddrüse.

Ein kalter Knoten ist ebenfalls meistens gutartig und geht mit einem verminderten Schilddrüsenstoffwechsel einher. Kalte Knoten können als Folge einer Zyste oder einer Entzündung der Schilddrüse auftreten. Laut der DGE sind nur rund 2 Prozent der kalten Knoten bösartig, woraus sich Schilddrüsenkrebs entwickelt. 

Schilddrüsenknoten: Jodmangel ist die häufigste Ursache

Der häufigste Grund für den Schilddrüsenknoten ist ein Jodmangel. Bei einer Unterversorgung ist die Bildung der Schilddrüsenhormone eingeschränkt. Die Drüse reagiert mit einer Vergrößerung, indem sich die Zellen vermehren, um das wenig vorhandene Jod bestmöglich aus dem Blut aufzunehmen. Zudem produziert in Folge des Jodmangels der Körper ein bestimmtes Hormon, das Thyreoidea stimulierende Hormon (TSH). Dieses Hormon soll die Bildung von Schilddrüsenhormonen anregen. Auch hier vermehren und vergrößern sich die Zellen der Schilddrüse. Die Folge: Es bildet sich ein Knoten oder auch eine Zyste.

Im Rahmen der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt das umfassende Jodmonitoring, dass die Versorgung des Spurenelements hierzulande rückläufig ist. Rund 30 Prozent aller Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendliche „weisen eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs auf und besitzen damit ein erhöhtes Risiko für eine Jodunterversorgung“, wie es in den Studienergebnissen heißt. 

Knoten in Schilddrüse behandeln: Wann muss er entfernt werden?

Eine bewährte Behandlungsmethode bei einem heißen Knoten ist die Radiojodtherapie. Hierbei bekommen Patienten eine geringe Menge radioaktiven Jods verabreicht, das sich in den Schilddrüsenzellen anreichert, um das Gewebe dort zu zerstören.

Ein operativer Eingriff kann dann erforderlich sein, wenn der Knoten Beschwerden verursacht und dieser bösartig ist. Beispielsweise kann ein unangenehmes Druckgefühl für Schluckbeschwerden oder eine Einengung der Luftröhre sorgen. Die Abtragung des Knotens kann mithilfe eines bestimmten Hitze-Verfahrens (Thermoablation) möglich sein. Dabei wird das Gewebe erhitzt und somit zerstört. Nach etwa drei Monaten werden die Knoten deutlich kleiner. Die Thermoablation gilt als sehr sicher. In seltenen Fällen kann es zu einer Lähmung der Stimmbänder, Stimmenverlust oder Heiterkeit kommen. 

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