Was ist Herzrasen?
Wenn wir uns körperlich anstrengen oder nervös sind, wirkt sich das auf unsere Herzfrequenz aus. Dann kann es schnell mal passieren, dass unser Puls deutlich über 100 Schläge pro Minute steigt. Gibt es allerdings keine plausible Erklärung, warum unser Herz auf einmal schneller pocht, handelt es sich um Herzrasen – auch Tachykardie genannt. Die Herzfrequenz kann dabei 140 bis 180 oder sogar darüber hinaus betragen. Weitere Beschwerden, die das Herzrasen begleiten, sind Schwindel, innere Unruhe sowie ein Druck auf der Brust.
Wann Herzrasen gefährlich wird
Herzrasen klingt äußerst lebensbedrohlich – und in manchen Fällen ist es das auch. Es hängt davon ab, wo das Herzrasen entsteht. Befindet es sich in den Vorhöfen, ist es laut der Deutschen Herzstiftung nicht akut lebensbedrohlich. Anders sieht das allerdings aus, wenn die Tachykardie in den Herzkammern entsteht. Dann liegt eine lebensbedrohliche Kammertachykardie vor. Geht diese beispielsweise in Kammerflimmern über, kann es im schlimmsten Fall zu einem plötzlichen Herztod kommen. Auch ein lebensbedrohlicher Schock mit Kreislaufversagen kann drohen.
6 mögliche Ursachen für Herzrasen
Es gibt mehrere Auslöser, die Herzrasen hervorrufen können.
- Eine häufige Ursache ist Vorhofflimmern. Dabei ziehen sich die Vorhöfe des Herzens unkoordiniert zusammen, sodass der Puls unregelmäßiger wird und zunimmt.
- Durchblutungsstörungen im Herzen, bedingt zum Beispiel durch eine Arteriosklerose, die für eine Verengung der Gefäße sorgt. Herzrhythmusstörungen wie Herzrasen können daher die Folge sein.
- Erkrankungen an der Schilddrüse: Bei einer Schilddrüsenüberfunktion geraten der Stoffwechsel- und verschiedene Körperfunktionen durcheinander. Das bedeutet, dass Herz und Kreislauf angekurbelt werden, was sich durch erhöhten Blutdruck und daher auch Herzrasen äußert.
- Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom): Haben Sie schon einmal davon gehört? Betroffene haben von Geburt an eine zusätzliche Erregungsleitung zwischen den Vorhöfen und den Ventrikeln. Schlagartige Anfälle von Herzrasen sind daher typisch für das WPW-Syndrom.
- Hormonelle Umstellungen, wie sie in den Wechseljahren vorkommen, beeinflussen das Herz und können eine Tachykardie verantworten.
- Der Konsum von Medikamenten, Drogen und Alkohol aktiviert ebenfalls übermäßig das Herz-Kreislauf-System, weshalb es zu Herzrasen kommen kann.
3 Tipps gegen Herzrasen
Nun, was aber hilft gegen das unangenehme und schnelle Schlagen unseres Herzens? Hier kommen die drei besten Tipps gegen gutartiges Herzrasen.
- Trinken Sie ein Glas kaltes Wasser mit Kohlensäure: Nach dem Trinken müssen Sie womöglich aufstoßen. Die Folge: Der Druck im Brust- und Bauchbereich wird vorübergehend erhöht, sodass das Herzrasen stoppen kann.
- Druckausgleich: Ähnlich wie zum Druckausgleich beim Tauchen pressen Sie bei geschlossenem Mund Luft durch die Nase und halten diesen Druck für einige Sekunden.
- Karotissinusnerv stimulieren: Massieren Sie leicht die Stelle an Ihrem Hals, an der Sie Ihren Puls spüren. Dort befindet sich Ihr Karotissinusnerv, was ein Absenken Ihrer Herzschlagfrequenz bewirken kann.
Herzrasen – wann zum Arzt?
Wenn diese Tipps nicht helfen und Ihr Herz weiterhin schnell schlägt, sollte das Herzrasen umgehend von einem Arzt behandelt werden. Möglicherweise verantworten ernsthafte Ursachen Ihre Beschwerden. Sie sollten ebenfalls einen Arzt aufsuchen, wenn Sie regelmäßig oder unter sehr starkem, anhaltendem Herzrasen leiden.