Was ist eine Herzmuskelentzündung?
Bei einer Myokarditis ist der Herzmuskel entzündet. Eine solche Entzündung kann akut oder chronisch verlaufen. Bei den Ursachen wird zwischen infektiös und nicht-infektiös differenziert. Eine infektiöse Herzmuskelentzündung wird durch Krankheitserreger ausgelöst. Das können in erster Linien Viren wie Herpes-, Masern- oder Influenzaviren sein, auch Bakterien und seltener Pilze können eine Herzmuskelentzündung hervorrufen. Bei einer nicht-infektiösen Ursache können Autoimmunerkrankungen wie rheumatische Erkrankungen, Medikamente, Bestrahlung oder eine Impfung die Herzmuskelentzündung auslösen.
7 Anzeichen einer Herzmuskelentzündung
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist nicht immer als solche zu erkennen, was die Diagnose erschweren kann. Eine Myokarditis kann zum Beispiel nach einem überstandenen grippalen Infekt oder einer Magen-Darm-Grippe auftreten. Es kann auch möglich sein, dass eine Herzmuskelentzündung symptomlos verläuft.
Eine Herzmuskelentzündung erinnert oftmals an einen Infekt und daher können die Beschwerden unspezifisch sein. Eine besonders starke oder anhaltende Abgeschlagenheit kann ein erstes Indiz sein, dass eine Myokarditis vorliegt. Darüber hinaus können noch weitere Symptome auftreten, die einige Wochen nach einer durchgemachten Infektion auftreten. Dazu gehören:
- Müdigkeit
- Luftnot
- Brustschmerzen
- Gliederschmerzen
- Herzrhythmusstörungen
- Abnahme der Leistungsfähigkeit
- Anzeichen einer Herzinsuffizienz wie Wassereinlagerungen
Spätestens wenn die Abgeschlagenheit länger als nach einem üblichen Infekt anhält oder besonders stark ist, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, um zu klären, ob hinter den Beschwerden eine Myokarditis steckt.
Herzmuskelentzündung bei Kindern
Die richtige Diagnose bei einem Erwachsenen zu treffen, erweist sich bereits herausfordernd. Bei Kindern ist dies meistens noch schwieriger, da sich eine Myokarditis in Form eines grippalen Infekts oder einer Magen-Darm-Grippe äußert. Hinzu kommt, dass sich die Symptome je nach Alter des Kindes unterscheiden kann: Neugeborene und Kleinkinder haben hohes Fieber, sind lethargisch, schwitzen viel und trinken schlecht. Kindergartenkinder leiden meistens unter Schwindel, Bauch- oder Muskelschmerzen und Abgeschlagenheit.
Behandlung einer Herzmuskelentzündung
Eine Herzmuskelentzündung sollte ernst genommen werden, da sie die Herzleistung nachhaltig schwächen und lebensbedrohlich werden kann. Wird die Myokarditis allerdings rechtzeitig erkannt und schonen sich die betroffenen Personen ausreichend, stehen die Chancen einer vollständigen Genesung gut. Damit sich das Herz vollständig erholen kann, gilt absolute Schonung. Jegliche körperliche Anstrengung sollte für drei bis sechs Monate vermieden werden.
Um das Herz zusätzlich zu stärken, werden Beta-Blocker oder ACE-Hemmer oftmals verschrieben. Ebenfalls können Patienten kurzzeitig Immunglobuline als Infusion erhalten. Diese Eiweiße unterstützen zusätzlich Ihr Immunsystem und bekämpfen Viren. Um zu erfahren, ob die Behandlungen erfolgreich anschlagen, sind regelmäßige Kontrolltermine beim Arzt notwendig.
Herzmuskelentzündung nach einem Infekt vorbeugen
Damit es erst gar nicht zu einer Herzmuskelentzündung kommt, sollten Sie sich nach ausreichend Zeit nehmen, um einen Infekt auszukurieren und sich zu schonen. Wer zu früh wieder anfängt Sport zu treiben, ist besonders gefährdet, eine Herzmuskelentzündung zu bekommen. Sie sollten sich wieder rundum fit fühlen, ehe Sie sportlich aktiv werden. Wenn Sie sich wieder entschließen zu trainieren, fangen Sie langsam an und steigern Sie nach und nach Ihr Trainingspensum.