Durch die Corona-Impfung haben die meisten von uns einen anderen und neuen Bezug zu Impfungen bekommen. Denn Hand aufs Herz – die wenigsten haben sich in der Vergangenheit den Kopf über mögliche Impfreaktionen oder über die Wirksamkeit des Impfstoffes zerbrochen. Das neue Impf-Bewusstsein, was wir nun haben, stellt uns dementsprechend vor die Frage, ob eine Grippeimpfung 2021 sinnvoll ist. Die Impfung gegen Influenza kann das Ansteckungsrisiko senken und einen schweren Krankheitsverlauf mit Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder einen Herzinfarkt vermeiden.
STIKO: Grippeimpfung für gefährdete Personen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfiehlt daher die Grippeimpfung für besonders gefährdete Gruppen wie Menschen ab 60, Schwangeren, Personen mit Vorerkrankungen, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Personen mit beruflichem Risiko (wie medizinisches Personal). Eine generelle Empfehlung für alle – also auch für Kinder und gesunde Erwachsene unter 60 Jahren – spricht die STIKO nicht aus. Gleichzeitig betont die Kommission aber auch, dass sie von einer Influenza-Impfung für andere Personen nicht abrät und verweist auf das Impfangebot vieler Arbeitgeber für ihre Angestellten.
Wie hoch ist der Schutz der Grippeimpfung 2021?
Da sich Grippeviren schnell verändern, wird jedes Jahr ein neuer Grippeimpfstoff zusammengestellt. Aus diesem Grund variiert die Wirksamkeit. Besteht eine sehr gute Übereinstimmung zwischen zirkulierenden Viren und Impfstoff, kann laut dem RKI eine Schutzwirkung von bis zu 80 Prozent erzielt werden. Ältere Menschen haben eine geringere Immunantwort und daher auch einen reduzierten Impfschutz. Im Schnitt wirkt die Impfung bei ihnen zu 41 bis 63 Prozent. Zur genauen Schutzwirkung der diesjährigen Grippeschutzimpfung hat das RKI bislang noch nichts verlauten lassen. Bis der volle Impfschutz sich aufgebaut hat, dauert es circa zehn bis 14 Tage.
Grippeimpfung 2021: Je mehr geimpft sind, desto geringer das Ansteckungsrisiko
Bei der Grippeimpfung gilt, wie auch bei der Corona-Impfung: Je mehr Menschen geimpft sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Grippeviren verbreiten können. Wer also die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen, schützt nicht nur sich, sondern auch gefährdete Menschen in seinem nahen Umfeld.
Im letzten Jahr betonten Gesundheitsexperten, wie wichtig es sei, die Impfquote für die Influenza-Impfung zu erhöhen. Denn eine Grippe-Saison mit vielen Erkrankten und vielen schweren Verläufen sind eine zusätzliche Belastung für das Gesundheitssystem und die Krankenhäuser. Trotz aller Befürchtungen war die Grippe-Saison 2020/21 aufgrund der Abstands- und Hygienemaßnahmen sowie Kontaktbeschränkungen ausgeblieben.
Stärkere Grippewelle in diesem Jahr?
Da sich im letzten Jahr deutlich weniger Menschen mit Influenzaviren angesteckt haben, hat der Großteil keinen Immunschutz aufbauen können. Laut US-amerikanischen Wissenschaftlern könnte die diesjährige Grippe-Saison stärker ausfallen – das berichtete Andy Pekosz, Professor für Mikrobiologie an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, dem Fernsehsender NBC.
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